Erektionsstörungen Ursachen

Der Einfluss von Körper, Psyche und Lebensstil auf die Entstehung von erektiler Dysfunktion

Erektionsstörungen können viele Ursachen haben – manchmal mehrere gleichzeitig. Meistens spielen körperliche und psychische Faktoren sowie der Lebensstil eine Rolle. Durchblutungsstörungen, Stoffwechselerkrankungen oder hormonelle Ungleichgewichte gehören zu den häufigsten organischen Ursachen. Auf psychischer Ebene können Stress und Versagensängste Erektionsstörungen auslösen. Während die erektile Dysfunktion insgesamt ältere Männer häufiger betrifft, sind psychische Ursachen verstärkt unter jüngeren Männern zu finden. Besondere Risikofaktoren sind unter anderem Bluthochdruck, Diabetes, oder Adipositas sowie ein Lebensstil mit hohem Nikotin-, Alkohol- oder Drogenkonsum.

Letzte Änderung:
6.3.2025
Lesezeit: 8 min

Erektile Dysfunktion, Erektionsstörungen, Impotenz – was ist was?

Nicht jeder „Hänger“ im Sexleben ist besorgniserregend und behandlungsbedürftig. Fast jeder Mann hat im Laufe seines Lebens Phasen, in denen die Lust fehlt oder die sexuelle Leistungsfähigkeit nicht so ist wie gewohnt. Leichte, vorübergehende Erektionsprobleme sind also kein Grund zur Sorge

In der Medizin bezeichnet man behandlungsbedürftige Erektionsstörungen als erektile Dysfunktion (Schwäche der Erektion). Sie liegt vor, wenn ein Mann bei rund 70 Prozent der Versuche über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten keine ausreichende Erektion erreichen kann.

Medizinisch wird auch unterschieden zwischen erektiler Dysfunktion und Impotenz. Der Begriff Impotenz wurde früher – oft in einer negativen Weise – auch für Erektionsprobleme verwendet. Heute steht er in der Medizin speziell für die Unfähigkeit zur Zeugung eines Kindes oder die Unfähigkeit zur Ejakulation.

Wie entsteht eine Erektion? 

Eine Erektion ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von Psyche, Botenstoffen, Nerven und Organen. Kurz gesagt passiert bei einer Erektion Folgendes: Bei sexueller Erregung sendet das Gehirn Reize über das Rückenmark in den Penis. Dort werden Stickstoffmonoxid (NO) und der Botenstoff cGMP, (zyklisches Guanosinmonophosphat) ausgeschüttet. Dies bewirkt, dass sich die glatten Muskeln in den Gefäßen entspannen. Durch die geweiteten Gefäße füllen sich die Schwellkörper mit Blut und der Penis erigiert. An jeder Stelle dieses Prozesses kann eine Störung auftreten.

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Wer kann Erektionsstörungen bekommen?

Erektionsstörungen können jeden Mann treffen. Es ist aber bekannt, dass erektile Dysfunktion häufiger bei älteren Männern (ab 40 Jahren) vorkommt und oft mit typischen Alterserkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes in Zusammenhang steht. 

In der European Male Aging Study1 waren durchschnittlich 30 Prozent der Teilnehmer im Alter zwischen 40 und 79 Jahren von Erektionsstörungen betroffen, wobei die Häufigkeit mit dem Alter stieg. In der Altersgruppe der über 70-Jährigen wurde mit 64 Prozent der höchste Wert erreicht. 

Bei jüngeren Männern (bis 30) spielen häufiger psychische Ursachen oder der Lebensstil eine Rolle. Leistungsdruck, falsche Erwartungen an die eigene sexuelle Leistungsfähigkeit (auch befeuert durch den Vergleich mit den Inhalten sozialer Medien) oder der Konsum von Alkohol und Drogen können unter anderem zu Erektionsproblemen führen.

Wie werden Erektionsstörungen diagnostiziert und behandelt?

Um festzustellen, ob es sich bei Deinen Beschwerden um eine erektile Dysfunktion handelt, wird Deine Ärztin oder Dein Arzt Dich zunächst genau zu Deiner allgemeinen Gesundheit und Deiner sexuellen Gesundheit befragen (Anamnese). Dazu gehören auch Fragen zur Partnerschaft und zum Sexualleben. Ergänzt wird die Anamnese durch eine körperliche Untersuchung der Genitalien und eine Blutuntersuchung, um z. B. Testosteron-, Blutzucker-, Cholesterin- und andere relevante Werte zu bestimmen.

Behandelt werden Erektionsstörungen je nach ermittelter Ursache mit Tabletten (PDE-5-Hemmer wie Sildenafil/Viagra®) oder Tadalafil/Cialis®), Harnröhrenstäbchen (MUSE) oder Injektionen (SKAT), psychologischen Therapien oder mechanischen Hilfsmitteln.

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Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Frühindikator erektiler Dysfunktion

Wenn Du über einen längeren Zeitraum Erektionsprobleme hast, solltest Du Dich untersuchen lassen. Denn eine erektile Dysfunktion beeinträchtigt nicht nur die allgemeine Lebenszufriedenheit, Erektionsstörungen können auch ein erster Indikator für eine sich entwickelnde Herz-Kreislauf-Erkrankung sein. Die Erektionsstörung kann dabei 5 bis 10 Jahre vor den typischen Symptomen der Gefäßerkrankung auftreten. 

2024 untersuchten Forscher aus Großbritannien in einer Literaturanalyse2, ob Erektionsstörungen ein Hinweis auf einen bevorstehenden Herzinfarkt sein können. Sie haben festgestellt: In der Gruppe mit Männern mit einer erektilen Dysfunktion gab es

44 % mehr Herz-Kreislauf-Probleme

62 % mehr Herzinfarkte

39 % mehr Schlaganfälle

25 %ige höhere Sterblichkeitsrate

Jüngere Männer mit erektiler Dysfunktion hatten ein stark erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Vorsichtshalber sollte bei der Diagnose von erektiler Dysfunktion also immer auch das Herz-Kreislauf-System untersucht werden. Denn je früher man Gefäßerkrankungen erkennt, desto besser lassen sie sich behandeln.

Ursachen: Wie entstehen Erektionsstörungen?

Erektionsstörungen haben häufig mehr als eine Ursache und sind nicht selten auf eine Kombination aus körperlichen und psychischen Faktoren zurückzuführen. Nicht zuletzt, weil sich beide Faktoren natürlich auch gegenseitig beeinflussen können: Sexuell nicht leistungsfähig zu sein, kann psychisch belasten und umgekehrt können psychische Belastungen sich auf das Sexualleben auswirken.

Körperliche Ursachen

Durchblutungsstörungen

Die häufigste Ursache von erektiler Dysfunktion sind Durchblutungsstörungen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck,Herzinsuffizienz oder Arterienverschlüsse schädigen die Blutgefäße. In den verengten Gefäße kann nicht mehr genug Blut in die Schwellkörper des Penis einströmen, was dazu führt, dass keine oder keine ausreichende Erektion möglich ist. In einer Studie3 von Forschenden aus Mailand hatten rund 50 Prozent der Teilnehmer mit nachgewiesenen Gefäßerkrankungen eine erektile Dysfunktion.

Stoffwechsel-erkrankungen

Eine weitere mögliche Ursache sind Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, hohe Blutzuckerwerte (Hyperglykämie) oder Funktionsstörungen der Schilddrüse. Hohe Blutzuckerwerte, insbesondere bei Diabetikern, führen zu einer Schädigung der Blutgefäße und Nerven. Dies beeinträchtigt die Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO), das für die Entspannung der glatten Muskulatur und die Durchblutung des Schwellkörpers entscheidend ist. Wie eine Literaturanalyse2 ergab, haben rund 46 Prozent der Diabetiker eine erektile Dysfunktion. Umgekehrt haben Patienten mit erektiler Dysfunktion häufiger unerkannt Diabetes.

Adipositas

Starkes Übergewicht kann auf vielfältige Weise Erektionsstörungen begünstigen. Das Übergewicht kann hormonelle Veränderungen, wie eine Verringerung des Testosteronspiegels, verursachen. Adipositas begünstigt Gefäßerkrankungen, die die Blutversorgung des Penis beeinträchtigen können. Und auf der psychischen Ebene kann Übergewicht zu einem verminderten Selbstwertgefühl und Depressionen führen, was sich auch in Erektionsstörungen zeigen kann.

Metabolisches Syndrom

Das metabolische Syndrom ist eine Gruppe von Faktoren, die zusammen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes erhöhen. Dazu gehören Bluthochdruck, erhöhte Blutzuckerwerte, ein hoher Anteil an Körperfett, insbesondere am Bauch, und hohe Cholesterinwerte. Diese Faktoren führen zu Gefäßschädigungen und Entzündungen, was die Durchblutung beeinträchtigen kann und so eine erektile Dysfunktion begünstigt.

Nervenschädigungen

Damit eine Erektion entstehen kann, müssen Signale zwischen dem Gehirn und den Sexualorganen ausgetauscht werden. Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Schlaganfall oder Rückenmarksverletzungen können die Nerven schädigen und so diese Verbindung unterbrechen. Auch durch Unfälle oder Operationen (z. B. Prostata-Operationen) können Nervenschädigungen entstehen. 

Hormonstörungen

Schilddrüsenerkrankungen (Über- oder Unterfunktion) oder ein Mangel an Testosteron (Hypogonadismus) können sowohl die sexuelle Lust (Libido) und die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen, indem sie den Hormonhaushalt durcheinander bringen. Bis zu 35 Prozent der Erektionsstörungen gehen laut einer Literaturanalyse2 britischer Forschenden  auf Testosteronmangel zurück. Hypogonadismus kann angeboren oder erworben sein.

Spezifische Krankheiten

Erkrankungen wie eine gutartige Prostatavergrößerung (BPH), chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), grüner Star (Glaukom), Schlafapnoe (Störung der Atmung im Schlaf) können im Zusammenhang mit Erektionsstörungen stehen. 

Medikamente

Rund 25 Prozent der Erektionsstörungen können im Zusammenhang mit Medikamenten stehen.2 Dazu gehören insbesondere:

Krebsmedikamente

Blutdruckmedikamente (Antihypertensiva), z. B. Betablocker

Magensäureblocker, z. B. Pantoprazol

Medikamente gegen psychische Erkrankungen, z. B. Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) oder Antidepressiva

Schmerzmittel (Opioide)

Freizeitdrogen, z. B. Poppers

Prof. Dr. med. Christian Wülfing | Chefarzt Urologie Asklepios Klinik Altona, Hamburg
Prof. Dr. med. Christian Wülfing

Chefarzt Urologie Asklepios Klinik Altona, Hamburg

"Herauszufinden, welche Ursache eine Erektile Dysfunktion hat, ist gar nicht so leicht. Meist handelt es sich um ein komplexes Zusammenspiel zwischen körperlichen und psychischen Risikofaktoren, die die Erektionsprobleme bedingen oder aufrechterhalten."

Psychische Ursachen

Psychische Ursachen spielen bei Erektionsstörungen eine größere Rolle, als viele denken. Stress, Leistungsdruck, Angststörungen oder depressive Verstimmungen können die sexuelle Funktion stark beeinträchtigen – selbst wenn körperlich alles in Ordnung ist.

Stress

Besonders in länger andauernden, intensiven Stresssituationen kann es vorkommen, dass die Anspannung auch Probleme im Liebesleben verursacht. Erektionsstörungen, die in Stressphasen erstmals auftauchen, sind in der Regel ein vorübergehendes Problem, das wieder abklingt, sobald sich die Situation wieder normalisiert.

Ängste und Leistungsdruck

Unsicherheit und Versagensängste, Ängste infolge von sexuellen Traumata oder kultureller Tabus können das Thema Sexualität stark belasten.

Versagensängste lassen Betroffene an der eigenen sexuellen Leistungsfähigkeit zweifeln. Die Erektionsstörung tritt dann als Folge auf. 

Menschen, die sexuelle Traumatisierungen wie Missbrauch erlebt haben, können beim Geschlechtsverkehr sogenannte „Flashbacks“ erleben, die Erinnerungen an das traumatisierende Ereignis hervorrufen.

Und wenn die eigene sexuelle Identität von den Wert- und Moralvorstellungen des Lebensumfeldes abweichen, kann dies ebenso zu Ängsten und daraus folgenden Erektionsproblemen führen.

Psychische Erkrankungen

Depression, sexuelle Aversion oder posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) können Erektionsstörungen hervorrufen.

Unter sexueller Aversion versteht man eine starke Abneigung oder Angst gegenüber sexuellen Aktivitäten.

Der Zusammenhang zwischen PTBS und Erektionsstörungen wurde auch wissenschaftlich untersucht. In einer Studie4 unter amerikanischen männlichen Kriegsveteranen zum Beispiel zeigte sich, dass Erektionsstörungen bei Männern mit PTBS diagnostiziert stärker verbreitet waren als bei den Veteranen, die nicht an PTBS litten.

Ähnliches gilt für Depressionen. Kernsymptom einer Depression ist ein Mangel an Energie, was sich auch darin ausdrücken kann, dass Betroffene kein oder nur wenig Verlangen nach Sex haben und deshalb keine Erektion erreichen können. Eine Meta-Analyse5, in der 49 Studien zum Thema verglichen und zusammengefasst wurden, deutet darauf hin, dass es eine Wechselwirkung zwischen erektiler Dysfunktion und Depression gibt. Das Forscherteam empfiehlt daher, Personen mit erektiler Dysfunktion auch auf Depressionen zu untersuchen und umgekehrt.

Lebensstil-bedingte Ursachen

Rauchen

Nikotin schädigt die Gefäße und kann so zu Durchblutungsstörungen führen, die ein Hauptgrund für Erektionsstörungen sind. Wie aus einer Literaturanalyse2 hervorgeht, konnte eine Studie zeigen, dass sich die erektile Dysfunktion bei 25  Prozent der rauchenden Betroffenen verbesserte, wenn sie mit dem Rauchen aufhörten.

Hoher Alkoholkonsum/Alkoholismus

Im Vergleich mit der Allgemeinbevölkerung sind mehr Männer mit einem hohen Alkoholkonsum häufiger von Erektionsstörungen betroffen. Forschende vermuten, dass der Alkohol eine toxische Wirkung auf die Wände der Blutgefäße (Endothelzellen) hat und die Muskulatur der Schwellkörper schwächt.2

Fahrrad fahren

Ob Fahrradfahren das Risiko für eine erektile Dysfunktion erhöhen kann, ist umstritten. Der klassisch schmale Sattel bei Rennrädern übt jedoch erheblichen Druck direkt auf Nerven und Muskeln rund um die Geschlechtsorgane aus. Eine Metaanalyse6 aus dem Jahr 2020 mit 3330 Radfahrern im Vergleich zu 1524 nicht radfahrenden Kontrollpersonen zeigte ein erhöhtes Risiko für eine erektile Dysfunktion bei Radfahrern.

Häufige Fragen
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