Wie wendet man Harnröhrenstäbchen bei Erektionsstörungen an und für wen sind sie eine Alternative?
Bei rund 30 bis 40 Prozent der von Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion) betroffenen Männer sind PDE-5-Hemmer (Phosphodiasterase-5-Hemmer) aus verschiedenen Gründen nicht wirksam. Hier kommen alternative Therapien wie MUSE (Medicated Urethral System for Erection) zum Einsatz. Dabei wird mit einem Applikator der Wirkstoff Alprostadil (Prostaglandin E1) direkt in die Harnröhre eingeführt. Die Wirkung ist ähnlich wie bei PDE-5-Hemmern: Die Gefäße weiten sich, die stärkere Durchblutung ermöglicht eine Erektion. Der Vorteil: MUSE wirkt auch ohne sexuelle Erregung und hat keine systemischen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Rötungen.
MUSE steht für Medicated Urethral System for Erection und bedeutet so viel wie Medizinisch-Urologische Erektionshilfe. Im Medizinerdeutsch wird auch der Begriff transurethrale Anwendung gebraucht. Bei dieser Behandlungsmethode wird das Medikament (Alprostadil) über einen Applikator als Stäbchen in die Harnröhre eingebracht. Der Wirkstoff gelangt so direkt in den Penis und kann dort schnell und gezielt helfen, eine Erektion zu erreichen. Die Therapie kommt vor allem für Patienten in Frage, die
PDE-5-Hemmer können aus verschiedenen Gründen ungeeignet sein:
Bei der MUSE-Therapie wird der Wirkstoff Alprostadil verwendet. Alprostadil ist die synthetische Kopie eines körpereigenen hormonähnlichen Botenstoffs namens Prostaglandin E1 (PGE1). PGE1 besitzt ähnlich wie PDE-5-Hemmer eine gefäßerweiternde und durchblutungsfördernde Wirkung. Durch die Anwendung im Penis direkt kann der Wirkstoff schnell und ohne Umwege in den Penisarterien wirken. So kann es z. B. auch bei Männern mit Nervenschädigungen wirken. Im Penis entspannt PGE1 die glatte Muskulatur in den Blutgefäßen und weitet sie dadurch. Gleichzeitig hemmt PGE1 die Verklumpung von Blutplättchenn (Thrombozytenaggregation), was die Durchblutung weiter verbessert. Indem Alprostadil die Wirkung von Prostaglandin nachahmt, kann es den Körper unterstützen, wenn er zum Beispiel zu wenig PGE1 produziert oder wenn die Wirkung an bestimmten Stellen im Körper (zum Beispiel im Penis) intensiviert werden soll.
Fasst man alle zu MUSE publizierten Daten und Studien zusammen, liegt die Wirksamkeit der MUSE-Therapie bei 40 bis 50 Prozent.1 Das bedeutet, dass Betroffene bei rund der Hälfte der Anwendungen eine ausreichend starke Erektion bekommen, um befriedigenden Geschlechtsverkehr zu haben.
Wie werden die MUSE-Stäbchen richtig angewendet?
Die genaue Dosierung und Häufigkeit der Anwendung solltest Du mit Deinem behandelnden Arzt oder Deiner Ärztin besprechen. Denn die MUSE-Therapie mit Alprostadil ist rezeptpflichtig und nur nach ärztlicher Untersuchung erhältlich. So wird sichergestellt, dass Du ein für Dich sicheres Medikament erhältst und einen bestmöglichen Behandlungserfolg erzielen kannst.
Die Standarddosis für MUSE variiert und wird individuell vom behandelnden Arzt oder Ärztin festgelegt, basierend auf der Schwere der erektilen Dysfunktion und der Reaktion des Patienten auf die Therapie. In der Regel beginnt die Behandlung mit einer Dosis von 125 bis 250 Mikrogramm, und kann, falls erforderlich, auf 500 oder 1000 Mikrogramm erhöht werden.
MUSE-Stäbchen können bei Bedarf täglich angewendet werden, wobei maximal 2 Anwendungen am Tag erfolgen sollten. Um das Risiko für Nebenwirkungen gering zu halten, solltest Du immer den ärztlichen Anweisungen folgen.
Bisher liegen keine Berichte über eine Überdosierung bei der MUSE-Therapie vor. Solltest Du zu viel von dem Potenzmittel angewendet haben, kann es zu Blutdruckabfall (Hypotonie), anhaltenden Penisschmerzen oder einer schmerzhaften Dauerererektion (Priapismus) kommen. Suche in diesem Fall sofort eine Arztpraxis auf!
Die Anwendung können Patienten selbst durchführen. Die genaue Vorgehensweise kannst Du der Packungsbeilage entnehmen. Es ist wichtig, die Anwendungsanleitung genau zu befolgen. Eine falsche Anwendung kann zu Abschürfungen der Harnröhrenschleimhaut und leichten Blutungen in der Harnröhre führen. Die wichtigsten Schritte sind:
Tipp: Du kannst aktiv helfen, eine Erektion zu fördern, indem Du Dich bewegst und den Penis etwas reibst, nachdem Du das Medikament angewendet hast.
Nach etwas Eingewöhnung ist die MUSE-Therapie in der Regel gut verträglich. Durch die besondere Anwendungsform können neben den Nebenwirkungen durch den Wirkstoff auch Nebenwirkungen auftreten, die mit der Anwendung an sich zusammenhängen.
Sehr häufig treten bei der Anwendung von Harnröhrenstäbchen Penisschmerzen oder Brennen in der Harnröhre auf. Gelegentlich bis selten kann es zu schweren Nebenwirkungen wie schmerzhafter Dauererektion oder Harnwegsinfektionen kommen. Auch bei der Partnerin kann es aufgrund des Medikamentes oder des eventuell häufigen Geschlechtsverkehrs zu Brennen und Jucken in der Scheide kommen.
Grundsätzlich ist Alprostadil als MUSE-Therapie für alle Männer geeignet. Ausgenommen, wenn folgende Gegenanzeigen vorliegen:
Alprostadil ist ein verschreibungspflichtiger Wirkstoff und ist nur mit Rezept in Apotheken und Online-Apotheken erhältlich. Die MUSE-Therapie mit Alprostadil gilt als Lifestyle-Medikament und wird in der Regel nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. In Ausnahmefällen, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt (z. B. nach einer Prostataentfernung), kann ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden. Bei den privaten Kassen ist es abhängig von der Kasse und dem gebuchten Tarif. Patienten sollten vorab bei Ihrer Krankenkasse nachfragen.
Es kann bei der Anwendung zu einem leichten Brennen oder Druckgefühl kommen. Wie angenehm oder unangenehm die Anwendung empfunden wird, kann individuell sehr unterschiedlich sein. Sprich mit Deiner behandelnden Ärztin oder Deinem Arzt, wenn Du Fragen oder Bedenken bzgl. Der Anwendung hast.
Ja, MUSE kann man grundsätzlich an bis zu 7 Tagen in der Woche anwenden. Es ist jedoch wichtig, den ärztlichen Empfehlungen zu folgen, da die Dosis und die individuellen Voraussetzungen variieren können.
Nein, für den MUSE-Wirkstoff Alprostadil gibt es aktuell noch keine Generika.
Bei psychisch bedingten Erektionsstörungen kann MUSE als Begleittherapie zu einer psychologischen Behandlung angewendet werden. Die zusätzliche Erektionshilfe kann dazu beitragen, Versagensängste zu verringern und das Vertrauen in die eigene Erektionsfähigkeit zu stärken
Wenn die gewünschte Wirkung ausbleibt, sprich mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt. Eventuell ist eine Anpassung der Dosis oder ein Wechsel zu einer anderen Therapieform wie SKAT oder Alprostadil-Creme hilfreich.
Beide Behandlungen werden mit dem Wirkstoff Alprostadil durchgeführt. Der Unterschied besteht in der Anwendung. Bei MUSE wird Alprostadil über ein Harnröhrenstäbchen in den Penis gebracht, bei SKAT mit einer Spritze durch eine Injektion in die Schwellkörper des Penis.
Nein, Sildenafil kaufen ohne Rezept ist nicht gestattet. Da es sich um ein verschreibungspflichtiges Potenzmittel handelt, darf es nur mit einem gültigen ärztlichen Rezept erworben werden. Dies dient Ihrer Sicherheit, da eine ärztliche Beratung notwendig ist, um mögliche Risiken und Wechselwirkungen auszuschließen.
Nein, Viagra® kaufen ohne Rezept ist nicht möglich. Das Medikament gehört zu den rezeptpflichtigen Potenzmitteln und kann nur mit einem gültigen Rezept von einem Arzt erworben werden.
Ja, Sildenafil Spray kaufen ist legal online möglich – allerdings nur mit einem gültigen Rezept. Der Verkauf ohne ärztliche Verordnung ist in Deutschland nicht zulässig.
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