Potenzmittel - Der Ratgeber für Männer auf GoSpring

Alle wichtigen Informationen zu den Erektionsmitteln im Überblick

Wenn “der Mann nicht richtig kann”, dann kommen sie zum Einsatz: Potenzmittel. In diesem Ratgeber erfährst Du alles rund das Thema Potenzmittel, welche Arten es gibt und wann diese idealerweise zum Einsatz kommen.

Ratgeber zu Potenzmitteln

Was sind Potenzmittel?

Potenzmittel sind Medikamente, die für die Behandlung von Erektionsstörungen eingesetzt werden. Ursachen für eine solche erektile Dysfunktion – wie Erektionsstörungen medizinisch korrekt heißen – gibt es viele. Stress im Job, ein ungesunder Lebensstil, organische Erkrankungen wie Diabetes, psychische Erkrankungen wie Depressionen oder die Einnahme gewisser Medikamente (z. B. Antidepressiva) können dazu führen, dass es trotz sexueller Erregung nicht zu einer ausreichenden Erektion kommt.

In vielen Fällen haben Erektionsstörungen körperliche Ursachen. Potenzmittel können dann helfen. Auf dem Arzneimittelmarkt gibt es zahlreiche Präparate, die die Erektionsfähigkeit verbessern können. Allseits bekannt ist die blaue Pille, Viagra. Allerdings ist sie längst nicht das einzige Medikament, das potenzsteigernd wirk Grundsätzlich lassen sich rezeptpflichtige und rezeptfreie Potenzmittel voneinander unterscheiden.

Rezeptpflichtige Potenzmittel

Rezeptpflichtige Potenzmittel, die zur Behandlung der erektilen Dysfunktion eingesetzt werden, sind die sogenannten Phosphodiesterase-5-Hemmer (PDE-5-Hemmer). PDE-5-Hemmer sind eine Gruppe von Medikamenten, die blutdrucksenkend und gefäßerweiternd wirken. Sie sind seit Jahrzehnten erforscht und werden standardmäßig zur Behandlung erektiler Dysfunktion eingesetzt. 

Obwohl alle PDE-5-Hemmer einen sehr verwandten Wirkmechanismus haben,   unterscheiden sie sich hinsichtlich ihres Wirkeintritts, ihrer Wirkdauer und Wirksamkeit. Alle auf dem Markt erhältlichen PDE-5-Hemmer sind in Deutschland verschreibungspflichtig, d. h. um ein solches Potenzmittel zu erhalten, bedarf es einer Verschreibung durch einen  Arzt.

Rezeptfreie Potenzmittel

Da erektionssteigernde Medikamente wie PDE-5-Hemmer verschreibungspflichtig sind, ist die Nachfrage nach pflanzlichen Alternativen groß. Zu diesen gehören beispielsweise Präparate mit Damiana, Maca-Wurzel, Ginseng und Ginkgo. Pflanzliche Potenzmittel unterliegen in der Regel nicht der ärztlichen Verschreibungspflicht. Dennoch sollten sie nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden. Zum einen ist ihre Wirksamkeit nicht eindeutig durch klinische Studien belegt. Zum anderen enthalten freiverkäufliche Potenzmittel oftmals zwar vermeintlich erprobte Wirkstoffe aus der Volksmedizin – doch ihre Herkunft und der Herstellungsprozess sind nicht selten ungewiss.

Anders sieht es aus bei mechanischen Hilfsmitteln wie der Penispumpe und dem Penisring, die ebenfalls rezeptfrei erhältlich sind. Sie lassen den Penis z.B. mittels Vakuum ersteifen und können somit zu einer anhaltenden Erektion beitragen.

Welche Potenzmittel gibt es und wie funktionieren sie?

Zur Wirkstoffgruppe der sogenannten PDE-5-Hemmer zählen neben Sildenafil und Tadalafil unter anderem Vardenafil und Avanafil

PDE-5-Hemmer blockieren im Körper das Enzym Phosphodiesterase-5. Nach einer Erektion sorgt dieses Enzym dafür, dass der Penis wieder erschlafft, indem es den Botenstoff cGMP abbaut. Da PDE-5-Hemmer wie Sildenafil und Vardenafil das Enzym blockieren, wird auch der Abbau des erektionsfördernden Botenstoffs herausgezögert: Es strömt mehr Blut in den Penis und es entsteht bei sexueller Erregung ein steifes Glied. 

Ein weiteres Medikament zur Behandlung einer erektilen Dysfunktion ist Alprostadil. Der Wirkstoff sorgt einerseits dafür, dass sich die Blutgefäße im Penis erweitern, andererseits entspannt es die Muskulatur der Schwellkörper. Dadurch kann das Blut leichter in die Schwellkörper einströmen, was eine stärkere Erektion hervorruft.

Sildenafil

Sildenafil ist der am längsten erforschte und auf dem Markt erhältliche PDE-5-Hemmer zur  Behandlung erektiler Dysfunktion. Der Wirkstoff ist im Markenpräparat Viagra enthalten. Auf dem Markt gibt es mittlerweile verschiedene Generika, die den gleichen Wirkstoff enthalten, in der Regel allerdings günstiger sind, da die hohen Forschungskosten entfallen.

Sildenafil verbessert die Durchblutung der Schwellkörper und kann so eine Erektion, bei vorhandener sexueller Erregung, auslösen. Die Wirkung des Präparates setzt nach 30 bis 60 Minuten ein und hält vier bis fünf Stunden an, weshalb sich das Potenzmittel vor allem für den geplanten Sexualverkehr eignet. Da der Wirkstoff vergleichsweise kurz im Blutkreislauf bleibt, treten Nebenwirkungen in der Regel selten auf.  

Mögliche Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Hautrötungen (Flush), Sehstörungen, Schwindel, verstopfte Nase sowie akuter Hautausschlag. Da in seltenen Fällen – das heißt bei 1 bis 10 von 10.000 Patienten –  ernsthafte Nebenwirkungen wie Herzinfarkt und plötzlicher Herztod auftreten können, müssen vor Einnahme des Medikaments unbedingt die Gegenanzeigen beachtet werden [1].

Tadalafil

Tadalafil ist ein weiterer Wirkstoff aus der Gruppe der PDE-5-Hemmer. Er ist als Originalpräparat unter dem Namen Cialis, sowie in Form verschiedener Generika, auf dem Arzneimittelmarkt vertreten. Von anderen Potenzmitteln unterscheidet sich Tadalafil insofern, dass die Wirkung des Wirkstoffes am längsten andauert: Eine Wirkdauer von 24 bis zu 36 Stunden ermöglicht eine spontane sexuelle Aktivität (bei sexueller Erregung) [2]. Darüber hinaus kann das Potenzmittel vom Arzt in einer niedrigen Dosis (Tadalafil 5 mg) verschrieben werden, die zur Dauereinnahme (tägliche Einnahme) geeignet ist. 

Mögliche Nebenwirkungen, die unter der Einnahme von Tadalafil auftreten können, sind Kopfschmerzen, Hautrötungen, Verdauungsprobleme, Rücken-, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Schwindel und verschwommenes Sehen [3].

Alprostadil

Neben den PDE-5-Hemmern gibt es ein weiteres verschreibungspflichtiges Potenzmittel: Alprostadil. Dieses ist in seiner Anwendung weniger komfortabel als Sildenafil, Tadalafil und Co., kann aber auch dann eingesetzt werden, wenn PDE-5-Hemmer an ihre Grenzen kommen. So kann es etwa querschnittgelähmten Männern bei Erektionsstörungen helfen. Alprostadil wird vom Arzt entweder direkt in den Penis injiziert oder mit einem Stäbchen in die Harnröhre eingeführt.

Zu den möglichen Nebenwirkungen können etwa eine erhöhte Körpertemperatur, Verwirrtheitszustände, Schüttelfrost, Fieber, Flush (plötzlich auftretende Gesichtsrötung) und zerebrale Krampfanfälle zählen [4].

PDE-5-Hemmer und Alprostadil dürfen von  Männern, die an schweren Herzerkrankungen leiden, nicht eingenommen werden, da die Gefahr eines Herzinfarktes erhöht wäre. Mögliche Alternativen können pflanzliche und rezeptfreie Potenzmittel sein.

Rezeptfreie Potenzmittel als Alternative?

Pflanzliche Potenzmittel sind in der Regel rezeptfrei und können eine Alternative sein, um Erektionsstörungen zu behandeln. Sie sind meist zur langfristigen Einnahme vorgesehen. Ob pflanzliche Potenzmittel über den Placebo-Effekt hinaus wirken, ist wissenschaftlich nicht belegt.

Daneben sind mechanische Hilfsmittel sowie Therapien, wie Psycho- und Paartherapien, eine Möglichkeit zur Behandlung erektiler Dysfunktion.

Pflanzliche Potenzmittel

Arzneimittel mit pflanzlichen Wirkstoffen werden als Phytopharmaka bezeichnet. Einigen dieser Stoffe werden potenzsteigernde Effekte, bei geringen Nebenwirkungen, nachgesagt. Phytopharmaka mit potenzsteigernden Effekten sind z.B.

  • Yohimbin
  • Aminosäure Arginin
  • Damiana
  • Maca-Wurzel
  • Ginseng und Ginkgo

Daneben können Mikronährstoffe wie Zink, Selen, Folsäure und die Vitamine B6 und B12 den Sexualhormonhaushalt (insbesondere den Testosteronhaushalt) stabilisieren und in Folge dessen ggf. auch die Erektionsfähigkeit positiv beeinflussen. Darüber hinaus können sich eine gesunde und ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung positiv auf die Erektionsfähigkeit auswirken.

Auch natürliche Potenzmittel sollten nicht ohne vorherige Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden. Wichtig ist ein Blick auf die Inhaltsstoffe und die Herkunft der Präparate – häufig werden rezeptfreie Potenzmittel, Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel nicht in der EU produziert und unterliegen damit nicht den hiesigen strengen medizinischen Standards.

Sind körperliche Ursachen der Verursacher einer Erektionsstörung, raten Ärzte in der Regel zu rezeptpflichtigen Potenzmitteln zur Behandlung von Erektionsstörungen.

Mechanische Erektionsmittel

Mechanische Hilfsmittel wie die Penispumpe und der Penisring sind zuverlässige Alternativen zu Potenzmitteln. Sie sind natürlich und haben, bei der richtigen Anwendung, kaum Nebenwirkungen. Werden sie miteinander kombiniert, können sie Patienten selbst bei starken Erektionsstörungen helfen [5]. Der Nachteil: Sie sind eher indiskret und unpraktisch zu handhaben.

Eine weitere Erektionshilfe können etwa Kegel-Übungen sein, mit denen die Beckenbodenmuskulatur gestärkt wird – denn ein durch Beckenbodentraining gestärkter Beckenboden unterstützt die Erektionsfähigkeit des Penis [6].

Weitere Behandlungsoptionen

Für Personen, die aufgrund von Vorerkrankungen oder aus anderen Gründen keine Potenzmittel verwenden können oder möchten, können alternative Behandlungsansätze das Mittel der Wahl sein. Diese können vor allem dann sinnvoll sein, wenn die Erektionsstörungen keine physische Ursache haben, sondern auf externe Stressoren wie Stress oder Beziehungskonflikte zurückzuführen sind.

Mögliche Behandlungsansätze sind:

  • Psychotherapie, Sexualtherapie, Paartherapie
  • Physikalische Therapie, z.B. Elektrostimulation der Schwellkörper
  • Eigenbluttherapie

Als Ultima Ratio kann das operative Einsetzen einer Penisprothese in Betracht gezogen werden.

Zusammenfassung

Wer seine Erektion nachhaltig verbessern will, sollte grundsätzlich immer auf einen gesunden Lebensstil achten. Bei einer chronischen erektilen Dysfunktion können erprobte PDE-5-Hemmer, wie Sildenafil oder Tadalafil, helfen. Diese sollten jedoch nur nach Absprache mit dem Arzt eingenommen werden. Sind medikamentöse Potenzmittel keine Option, gibt es neben mechanischen Hilfsmitteln zahlreiche weitere Therapiemöglichkeiten, u. a. psychotherapeutische Paar- oder Einzeltherapien.

Häufige Fragen
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