Die Erektionsfähigkeit des Mannes hängt stark von seinem gesundheitlichen Zustand ab. In der Studie von Spring werden drei gesundheitliche Risikofaktoren für erektile Dysfunktion von Männern der verschiedenen Bundesländer in Deutschland analysiert und verglichen.
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Männer in Deutschland leben durchschnittlich 5 Jahre weniger als Frauen.¹ Das ist einerseits biologisch begründet, andererseits leben Männer aber auch gesundheitsschädlicher, risikoreicher und nehmen seltener Programme der Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention in Anspruch.²
Zu den am weitesten verbreiteten Gesundheitsproblemen der Männer gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht und Depressionen. Viele Männer pflegen außerdem einen gesundheitsschädlichen Lebensstil: So ist der Tabakkonsum sowie der Konsum von Suchtmitteln wie Alkohol unter Männern weitaus häufiger vertreten als unter Frauen.³
Ein solcher ungesunder Lebensstil kann das Risiko, eine Erektionsstörung (erektile Dysfunktion) zu entwickeln, deutlich erhöhen. Auch die unter Männern am weitesten verbreiteten Erkrankungen - nämlich die des Herz-Kreislauf-Systems - sind Risikofaktor für Erektionsstörungen. Dasselbe gilt für psychische Erkrankungen, etwa Depressionen. Ebenfalls ursächlich und aufrechterhaltend für sexuelle Funktionsstörungen kann die mangelnde Inanspruchnahme von Gesundheitsprogrammen oder ein Fachärztemangel sein. Denn wenn man(n) bei ersten Anzeichen einer Erektionsstörung keinen Arzt aufsucht, kann die Krankheit nicht diagnostiziert und frühzeitig behandelt werden, wodurch das Risiko für eine endgültige Impotenz steigt.
Die Gesundheit der Männer ist eng mit deren Erektionsfähigkeit verstrickt. Deshalb hat das Spring-Team in einer Gesundheitsstudie die am weitesten verbreiteten Erkrankungen bzw. Risikofaktoren für erektile Dysfunktion bei Männern auf regionaler Ebene in Deutschland analysiert.
Die wichtigsten Risikofaktoren für Erektionsstörungen lassen sich in die drei Kategorien psychische Gesundheit, Herz- und Stoffwechselerkrankungen und Lebensgewohnheiten einordnen.
Grundlage für die Bewertung und den regionalen Vergleich dieser drei Risikofaktoren waren in der Spring-Studie die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien, die sich mit dem Gesundheitszustand der Männer in Deutschland beschäftigt haben. Für die Vergleichbarkeit zwischen den Bundesländern wurden dabei verschiedene Kriterien herangezogen, welche deutschlandweit statistisch erfasst waren. Die genutzten Statistiken bezogen sich dabei ausschließlich auf die Zielgruppe der Studie: Männer (Ausnahme: der Sozioökonomische Deprivationsindex).⁴
➜ Die zusammengetragenen wissenschaftlichen Erkenntnisse geben einen guten Überblick über die regionale Verteilung des Gesundheitszustandes der Männer in Deutschland:
Eine ausführliche Tabelle mit allen genutzten Studien zum Herunterladen findet sich hier.
Die drei Risikofaktoren für Erektionsstörungen wurden in der Spring-Studie mithilfe von verschiedenen Kriterien erfasst. Die Daten für die Kriterien wurden aus früheren Studien bezogen.
✔ Mentale Gesundheit
✔ Herz- Stoffwechselerkrankungen
✔ Lebensgewohnheiten
Um einen regionalen Vergleich zwischen den Risikofaktoren für Erektionsstörungen ziehen zu können, wurden die drei Faktoren bzw. deren Kriterien mithilfe eines speziellen Punktesystems bewertet.
Nach diesem Punktesystem wurde für jede Kategorie eine bestimmte Anzahl an Punkten vergeben: Das “gesündeste”, also am besten abschneidende Ergebnis erhielt 0 Punkte und das “ungesündeste” Ergebnis erhielt 1 Punkt.
Die resultierende Punkteverteilung wurde daraufhin genutzt, um die Gesamtsumme der Bundesländer zu berechnen. Dies geschah unter der Verwendung der folgenden Normalisierungs-Gleichung:
Das Berechnen einer Gesamtsumme der Punkte ermöglichte die Bildung eines Rankings, in welchem die höchste Punktzahl die höchste Position im Ranking darstellt.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Männer in den Bundesländern mit einer niedrigen Punktzahl - etwa in Bremen oder Hamburg - einen besseren Gesundheitszustand und ein geringeres Risiko, an einer Erektionsstörung zu erkranken, haben. Umgekehrt sind die Männer, die in Bundesländer mit einer hohen Punktzahl - z.B. in Sachsen-Anhalt oder Brandenburg - leben, besonders gefährdet, eine erektile Dysfunktion zu bekommen.
¹https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/maennergesundheit.pdf?__blob=publicationFile
²Tempel, G., Jung, F., & Schröder, C. (2013). Die Gesundheit von Männern ist nicht die Gesundheit von Frauen. Bremen: Gesundheitsamt.
³Tempel, G., Jung, F., & Schröder, C. (2013). Die Gesundheit von Männern ist nicht die Gesundheit von Frauen. Bremen: Gesundheitsamt.
⁴Journal of Health Monitoring 2017 2(2): Regionale Unterschiede in der Gesundheit – Entwicklung eines sozioökonomischen Deprivationsindex für Deutschland
⁵Erhart M, von Stillfried D.: Prävalenz depressiver Störungen auf Basis vertragsärztlicher Abrechnungsdaten (2007). Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Versorgungsatlas-Bericht Nr. 12/06. Berlin 2012
⁶Journal of Health Monitoring 2017 2(3): 12-Monats-Prävalenz der selbstberichteten ärztlich diagnostizierten Depression in Deutschland
⁷Gesundheit in Deutschland 2014/2015: Telefonischer Gesundheitssurvey (GEDA), Robert Koch-Institut
⁸Journal of Health Monitoring 2017 2(2): Regionale Unterschiede in der Gesundheit – Entwicklung eines sozioökonomischen Deprivationsindex für Deutschland
⁹Statistische Informationen aus dem Bundesarztregister, KBV
¹⁰Statistische Informationen aus dem Bundesarztregister, KBV
¹¹Statistische Informationen aus dem Bundesarztregister, KBV
¹²Gesundheit in Deutschland 2014/2015: Telefonischer Gesundheitssurvey (GEDA), Robert Koch-Institut.
¹³Christina Dornquast, Lars E. Kroll, Hannelore K. Neuhauser, Stefan N. Willich, Thomas Reinhold, Markus A. Busch: Regionale Unterschiede in der Prävalenz kardiovaskulärer Erkrankungen. Ergebnisse der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA) 2009–2012. Deutsches Ärzteblatt. Jg. 113 Heft 42. 21.Oktober 2016
¹⁴Gesundheit in Deutschland 2014/2015: Telefonischer Gesundheitssurvey (GEDA), Robert Koch-Institut
¹⁵Journal of Health Monitoring 2017 2(2): Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen in Deutschland
¹⁶Journal of Health Monitoring 2017 2(2): Rauchen bei Erwachsenen in Deutschland
¹⁷Gesundheit in Deutschland 2014/2015: Telefonischer Gesundheitssurvey (GEDA), Robert Koch-Institut
¹⁸Journal of Health Monitoring 2017 2(2): Gesundheitsfördernde körperliche Aktivität in der Freizeit bei Erwachsenen in Deutschland