In unserem Ratgeber über den Penis findest Du wichtige Informationen über den Aufbau des männlichen Glieds, Erektionen und viele weitere Themen. Unser Ziel ist es, Dir ein fundiertes Verständnis über dieses wichtige Organ zu vermitteln und Dir so dabei zu helfen, deine Gesundheit bestmöglich zu fördern.
Der Penis dient mehr als nur der Fortpflanzung! Er ist vielmehr ein komplexes Organ, das aus mehreren Teilen besteht:
Der Penis gehört zu den äußeren Geschlechtsorganen des Mannes, zu denen auch die Hoden zählen. Als solches hat er viele Funktionen: Von der Ausscheidung von Urin bis zur sexuellen Fortpflanzung übernimmt er verschiedene Aufgaben.
Um penetrativen Geschlechtsverkehr zu ermöglichen, kann der Penis steif werden. Eine solche Erektion wird durch Reize ausgelöst, die als sexuell anregend empfunden werden - von Berührungen bis hin zu Gedanken oder erotischen Bildern. Das Gehirn sorgt dann dafür, dass sich die Blutgefäße im Penis weiten und mehr Blut in die sogenannten Schwellkörper fließen kann. Gleichzeitig wird der Abfluss von Blut unterdrückt, sodass eine feste Erektion entsteht.
Die Schwellkörper ermöglichen es Männern, eine Erektion zu haben. Sie füllen sich bei sexueller Erregung mit Blut und führen zu einem steifen Penis, der für den penetrativen Geschlechtsverkehr notwendig ist. Im Penis befinden sich insgesamt drei Schwellkörper, die mit glatter Muskulatur und Bindegewebe durchzogen sind.
Die Erektion hält in der Regel an, solange Mann erregt ist oder bis der Höhepunkt erreicht ist. Die Ejakulation, die während des Höhepunkts stattfindet, wird vor allem durch Muskelzellen ermöglicht, die sich zusammenziehen und das Sperma dadurch aus dem Körper leiten. Die schaftförmige Anatomie des Penis dient dazu, dass das Sperma bei einem solchen Höhepunkt nah am Gebärmutterhals einer weiblichen Partnerin austritt. Von dort kann es dann in der Gebärmutter eine weibliche Eizelle befruchten.
Neben der Fortpflanzung dient der Penis aber auch der Ausscheidung von Urin: Durch ihn verläuft die Harnröhre, durch die der Urin von der Harnblase nach außen geleitet wird.
Für das Empfinden im Penis ist insbesondere der Nervus pudendus verantwortlich, der auch als “Schamnerv” bezeichnet wird. Dieser Nerv teilt sich im Penis in kleinere Äste, darunter den Nervus dorsalis penis, der auf der Rückseite Deines Penis verläuft. Hier sorgt er dafür, dass die Stimulation der Unterseite des Glieds besonders angenehm ist. Auch an der Eichel laufen viele Nervenendungen nach außen, weshalb sie sehr empfindsam ist.
Ab einem Alter von 25 wird der Penis weniger empfindsam. Das liegt daran, dass die Weiterleitung von Informationen durch die Nerven im Penis an das Gehirn weniger gut funktioniert. Das bedeutet, dass Du mit zunehmendem Alter Berührungen und Reibung meist als weniger intensiv empfindest. Besonders stark macht sich die abnehmende Empfindsamkeit ab dem 65. Lebensjahr bemerkbar.
Ist der Penis nicht erigiert und unbeschnitten, legt sich die Vorhaut um die Eichel und dient als “Schutzschild” vor äußeren Einflüssen, wie zum Beispiel Verletzungen und Schmutz. Sie besteht aus einer äußeren und einer inneren Schicht, wobei letztere mit einer Schleimhaut überzogen ist.
Die Vorhaut ist dicht mit Nervenendungen ausgestattet. Eine Stimulation kann deshalb intensive Empfindungen hervorrufen. Die Vorhaut ist im Erwachsenenalter verschieb- und dehnbar und an der Unterseite des Penis durch das Vorhautbändchen mit der Eichel verbunden. Ist der Penis erigiert, zieht sich die Vorhaut zurück, um Platz für das sich verlängernde Glied zu schaffen.
Außerdem produzieren Talgdrüsen in der Vorhaut eine talgartige Substanz namens Smegma, die wie ein Schutzfilm über der Eichel liegt, jedoch regelmäßig durch eine gute Hygiene entfernt werden sollte.
Der Penis kann von verschiedenen Krankheiten betroffen sein. Vielen Männern ist es unangenehm, über diese Krankheiten zu sprechen. Es ist jedoch wichtig, solche Krankheitssymptome zu kennen, damit Du Dein Wohlbefinden optimal fördern und, falls notwendig, einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen kannst. Einige Krankheiten am Penis stellen wir Dir deshalb im Folgenden vor.
Die erektile Dysfunktion betrifft viele Männer: Fast jeder dritte Mann über 60 in Deutschland leidet darunter, aber auch jüngere Männer sind häufig betroffen. Während sich eine erektile Dysfunktion im Alter häufig durch altersbedingte Faktoren erklären lässt, hat das Leiden jüngerer Männer oft einen psychologischen Hintergrund. Depressionen, Dauerstress, Probleme in der Partnerschaft und Versagensängste sind häufige Beispiele:
In der Tabelle findest Du Beispiele für psychische Ursachen von Erektionsstörungen und möglichen Behandlungsansätzen. Eine weitere Option, die von vielen Männern genutzt wird, sind auch die sogenannten PDE-5-Hemmer, wie zum Beispiel Tadalafil und Sildenafil, die zur Unterstützung bei Erektionsproblemen eingesetzt werden. Medikamente mit diesen Wirkstoffen werden ärztlich verschrieben.
Auch Geschlechtskrankheiten betreffen Männer relativ häufig. Zum Glück sind die meisten dieser Krankheiten gut behandelbar - vorausgesetzt, dass sie rechtzeitig erkannt werden. Geschlechtskrankheiten werden in der Regel durch sexuellen Kontakt (egal ob oral, anal oder genital) übertragen. Dies passiert häufig, ohne dass man sich dessen bewusst ist. Sie werden durch Pilze, Viren, Bakterien, Einzeller und Gliederfüßer ausgelöst. Besonders häufig kommen zum Beispiel die folgenden Krankheiten vor:
Besonders häufig kommen zum Beispiel die folgenden Krankheiten vor:
Vermutest Du bei Dir eine Geschlechtskrankheit und hattest in letzter Zeit Sex, solltest Du unbedingt Deine Parter:in informieren. Auch besonders wichtig: Suche Dir so früh wie möglich ärztliche Hilfe, damit die Geschlechtskrankheit gut behandelt werden kann.
Phimose
Bei der Phimose ist die Vorhaut zu eng. Dadurch kann sie nicht über die Eichel zurückgezogen werden. Verursacht werden kann eine Phimose durch Verletzungen, Entzündungen oder bestimmte Hautkrankheiten. Eine Behandlungsoption ist es, den Penis zu beschneiden. Hilfe erhältst Du in jedem Fall bei Deinem Arzt oder Deiner Ärztin.
Good to know: Bei Kindern und Jugendlichen vor der Pubertät ist es ganz normal, dass die Vorhaut noch nicht über die Eichel zurückgezogen werden kann.
Die durchschnittliche Größe eines erigierten Penis beträgt laut einer länderübergreifenden Metaanalyse gut 13 Zentimeter. Ca. 10% der Männer haben einen Penis, der kurzer als 11cm ist und 13% einen Penis, der über 15cm misst. Im erschlafften Zustand ist der Penis in der Regel deutlich kürzer.
Bei der Ejakulation wird Sperma während des Höhepunkts durch die Harnröhre nach außen geleitet. Möglich ist das durch ein Zusammenziehen der Muskulatur. Das Sperma kann dank der Ejakulation in die Vagina der Frau gelangen und dann in der Gebärmutter eine weibliche Eizelle befruchten.
Eines der häufigsten Penisprobleme ist die erektile Dysfunktion. Sie kann verschiedene Ursachen haben, die unter anderem auch psychisch sein können. Geschlechtskrankheiten und eine Phimose sind weitere Beispiele für häufige Penisprobleme.
Viele Faktoren können die Funktion des Penis beeinträchtigen. Gesundheitliche Probleme, wie etwa Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, können zum Beispiel zu erektiler Dysfunktion beitragen. Lebensstilfaktoren, wie etwa regelmäßiges Rauchen, können die Durchblutung beeinträchtigen und die Potenz negativ beeinflussen. Zuletzt können auch psychische Probleme eine Auswirkung auf die Funktion des Penis haben.
Vor allem das Sexualhormon Testosteron hat einen großen Einfluss auf die Penisfunktion. Auch die Spermienproduktion und Libido wird durch das Hormon beeinflusst.
Zur Behandlung von Erektionsstörungen werden häufig Medikamente wie Viagra (Sildenafil), Cialis (Tadalafil) und andere PDE-5-Inhibitoren eingesetzt, die den Blutfluss zum Penis verbessern und eine Erektion unterstützen. Diese Medikamente sind effektiv für viele Männer und sollten nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Es ist wichtig, sich über mögliche Nebenwirkungen und die richtige Anwendung zu informieren, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
[1] Leading Medicine Guide (2017). Der Penis - Anatomie, Funktionen und häufige Erkrankungen. Verfügbar unter: https://www.leading-medicine-guide.com/de/anatomie/penis [Aufgerufen 2.08.23].
[2] Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention (2023). Diagnose der Depression. Verfügbar unter: https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/was-ist-eine-depression/diagnose-der-depression [Aufgerufen 2.08.23].
[3] Berufsverband der Kinder - und Jugendärzte (2023). Informationen für Jungen und ihre Eltern, um die Intaktheit des Penis zu bewahren und Krankheiten vorzubeugen. Verfügbar unter: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/fileadmin/pdf/kin/oh-mann.pdf [Aufgerufen 2.08.23].
[4] LMU Klinikum - Urologische Klinik und Poliklinik (2023). Erektile Dysfunktion (ED, Impotenz). Verfügbar unter: https://www.lmu-klinikum.de/urologie/patientenportal/urologische-krankheitsbilder/impotenz/f1fb0598afffa234 [Aufgerufen 2.08.23].
[5] NDR (2022). Wie lassen sich Erektionsstörungen behandeln? Verfügbar unter: https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Erektionsstoerungen-erkennen-und-behandeln,potenz102.html [Aufgerufen 2.08.23].
[6] Urologische Stiftung Gesundheit (2023). Phimose. Verfügbar unter: https://urologische-stiftung-gesundheit.de/organe-und-haeufige-erkrankungen/haeufige-erkrankungen-des-penis/ [Aufgerufen 2.08.23].
[7] Schrader, C. (2015). Die Vermessung des Phallus. Verfügbar unter: https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/durchschnittliche-penisgroesse-die-vermessung-des-phallus-1.2375801 [Aufgerufen 2.08.23].
[8] Ratiopharm (2023). Wie kommt es zu einer erektilen Dysfunktion? Verfügbar unter: https://www.ratiopharm.de/ratgeber/erektile-dysfunktion/ursachen.html [Aufgerufen 2.08.23].