Beweggründe, Eingriff, Komplikationen und Auswirkungen auf das Sexualleben
Eine Beschneidung (Zirkumzision) wird im Erwachsenenalter meist aus medizinischen (Vorhautverengung) oder ästhetischen Gründen durchgeführt. Der Eingriff findet unter Teil- oder Vollnarkose statt. Die Heilungsphase dauert ca. 4 Wochen. Komplikationen wie Blutungen, Infektionen oder Vernarbungen sind eher selten und kommen bei 3–4 von 100 Männern vor. Wie eine Überblicksarbeit zur vorhandenen wissenschaftlichen Literatur bestätigt: Eine Beschneidung hat keinen Einfluss auf die sexuelle Leistungsfähigkeit und verursacht keine Erektionsstörungen. Manche Männer berichten im Gegenteil von einem höheren Lustempfinden und einem verbesserten Körpergefühl.
Die Beschneidung – medizinisch Zirkumzision – ist ein weltweit verbreiteter Eingriff, bei dem die Vorhaut des Penis, die normalerweise die Eichel bedeckt, entfernt wird. Dadurch liegt die Eichel dauerhaft frei. Im unerigierten Zustand wirkt ein beschnittener Penis oft etwas kleiner, da die Vorhaut fehlt. Dieser Unterschied verschwindet jedoch meist bei einer Erektion, da die Vorhaut beim unbeschnittenen Penis ohnehin zurückgleitet. Die Penisgröße selbst wird durch die Beschneidung nicht beeinflusst.
Expert:innen schätzen1 (2016), dass rund 30 Prozent der männlichen Weltbevölkerung beschnitten sind, wobei es deutliche regionale Unterschiede gibt. Während in den USA und Südkorea 80–90 Prozent der Männer beschnitten waren, waren es zum Beispiel in Deutschland nur rund 10 Prozent.
Gründe für eine Beschneidung können unterschiedlich sein. Es gibt Beschneidungen aus:
Religiöse und kulturelle Beweggründe hängen häufig auch mit der Idee zusammen, dass eine Zirkumzision möglichen Krankheiten wie Infekten vorbeugen kann, da sich ein beschnittener Penis leichter säubern lässt. Meist wird die Vorhaut in diesen Fällen schon im Säuglings- oder Kindesalter entfernt.
Im Erwachsenenalter gibt es im Wesentlichen drei Gründe für eine therapeutische Beschneidung:
HIV-Prävention: Studien2 in Afrika konnten nachweisen, dass die Beschneidung das Risiko, sich mit HIV zu infizieren, um 50–60 Prozent senken kann. Dies konnte allerdings nur für heterosexuelle Männer nachgewiesen werden. Bei HIV-Infizierten, die keine Medikamente zum Management der Infektion einnahmen (antiretrovirale Therapie), erhöhte eine frische Beschneidung jedoch das Risiko, das Virus beim Geschlechtsverkehr weiterzugeben.
Die Beschneidung findet in der Regel unter Narkose statt. Je nach Alter und Gesundheitszustand des Patienten wird die Operation unter lokaler Betäubung, unter Rückenmarks- oder Vollnarkose durchgeführt. Die Operation verursacht also in der Regel keine Schmerzen.
Vor der Operation werden zur Vermeidung von Infektionen die Haare im Intimbereich entfernt. Personen, die Blutverdünner (ASS, Macumar) einnehmen, sollten nach Rücksprache mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin die Medikamente ein paar Tage vorher absetzen oder auf andere Medikamente umsteigen.
Um die Heilung zu unterstützen und die Blutung zu stillen, wird der Penis nach der Operation zunächst für 12 Stunden mit einem Kompressionsverband versorgt.
Ab dem 2. Tag kann der Patient die Heilung unterstützen durch:
Gegen eventuelle Schmerzen helfen gängige Schmerzmittel wie Ibuprofen.
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es auch bei der Beschneidung Risiken. Die meisten Komplikationen sind jedoch selten und behandelbar:
Eine Metaanalyse3 von 351 Studien mit über 4 Millionen Teilnehmern kam zu dem Ergebnis, dass es im Durchschnitt bei etwa 4 von 100 Eingriffen zu Komplikationen kommt. Ein höheres Risiko (Komplikationen bei 7 von 100 Fällen) zeigte sich, wenn die Beschneidung aus medizinischen Gründen (therapeutische Zirkumzision) durchgeführt wurde.
Wichtige Fragen, die Männer vor oder nach einer Beschneidung naturgemäß beschäftigen sind: Wie ist der Sex im einem beschnittenen Penis? Und kann der Eingriff zu Potenzproblemen führen? Es wird immer wieder berichtet, dass nach einer Beschneidung Orgasmus- oder Erektionsstörungen auftreten können oder Sex weniger intensiv erlebt wird. Andere wiederum berichten das Gegenteil und nennen eine erhöhte sexuelle Lust und bessere Hygiene als positive Effekte der Beschneidung.
Eine systematische Übersichtsarbeit4 aus dem Jahr 2020 ging der Sache auf den Grund. Die Wissenschaftler der University of Sydney und der University of Washington arbeiteten nach dem PRISMA-Standard (Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses) und werteten 94 Studien zum Thema aus. Das Studienmaterial bestand aus verschiedenen Studienarten (physiologische Studien, Umfragedaten aus randomisierten, kontrollierten Studien (RCTs), großen Langzeit- und Kohortenstudien) aus verschiedenen Ländern.
Insgesamt zeigte sich: Beschneidung hat keinen nachteiligen Einfluss auf die sexuelle Funktion, Empfindung, Zufriedenheit oder Lust. Nur wenige Studien berichteten über sexuelle Funktionsstörungen als Folge der Zirkumzision. Diese Studien hatten jedoch methodische Mängel, die in der Fachliteratur ausführlich kritisiert wurden. Die Studien mit der höchsten methodischen Qualität kommen übereinstimmend zum Ergebnis, dass Beschneidungen – unabhängig davon, ob sie im Säuglingsalter oder später durchgeführt wurden – bei der überwiegenden Mehrheit der Männer keine negativen Auswirkungen auf sexuelle Funktion und Lust haben.
Mögliche negative Erfahrungen könnten auf psychische Faktoren zurückzuführen sein. Unzufriedenheit mit dem Ergebnis, verändertes sexuelles Erleben oder Traumata nach einer nicht einvernehmlichen Beschneidung im Kindesalter können hier eine Rolle spielen.
Insgesamt sind schwere Erektionsstörungen nach Beschneidung selten und meist auf individuelle Faktoren zurückzuführen.
Die Eichel liegt dauerhaft frei, da die Vorhaut teilweise oder vollständig entfernt wurde.
Eine aktuelle systematische Übersichtsarbeit4 zeigt keine oder nur minimale Unterschiede bei Erektion, Orgasmus oder Empfindsamkeit. Einzelne Studien zeigten sogar eine verbesserte sexuelle Empfindsamkeit und Lust.
Die Wundheilung dauert etwa 2–4 Wochen
Die ersten 4 Wochen nach der Operation solltest Du keinen Sex haben. Ist alles wie erwartet verheilt, kannst Du danach ganz normal Sex haben. Wenn Du unsicher bist, lass Dich in Deiner Arztpraxis beraten.
Komplikationen kommen eher selten (bei 3–4 von 100 Männern) vor. Am häufigsten sind Blutungen, Infektionen, Wundheilungsstörungen oder Verwachsungen.
Im Erwachsenenalter besteht oft ein medizinischer Grund für eine Beschneidung, z. B. eine Vorhautverengung (Phimose). Seltener wird aus religiösen oder hygienischen Gründen beschnitten. Es gibt aber Männer, die sich aus ästhetischen Gründen einer Zirkumzision unterziehen.
Rein körperlich, nein – die Vorhaut hat keine Funktion für die Blutzufuhr oder den Schwellkörper-Mechanismus. Auch ist die sexuell empfindlichste Stelle die Eichel und nicht die Vorhaut. Studien4 zum Thema finden keine Zunahme von erektiler Dysfunktion nach einer Beschneidung. Psychische Faktoren (z. B. Unzufriedenheit mit dem kosmetischen Ergebnis) können jedoch einen Einfluss haben.
Nein, Sildenafil kaufen ohne Rezept ist nicht möglich. Das Medikament gehört zu den rezeptpflichtigen Potenzmitteln und kann nur mit einem gültigen Rezept von einem Arzt erworben werden.
Nein, Viagra® kaufen ohne Rezept ist nicht möglich. Das Medikament gehört zu den rezeptpflichtigen Potenzmitteln und kann nur mit einem gültigen Rezept von einem Arzt erworben werden.
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