Sperma Ratgeber - Gospring

Die wichtigsten Infos zum Thema Sperma und Fortpflanzung bei Männer

Sperma ist ein wichtiger Bestandteil der männlichen Fortpflanzung und Sexualität. Aber was ist Sperma und wie unterscheidet es sich von Spermien? Wie sieht gesundes Sperma aus? Und wie entsteht es überhaupt? Alles dazu und mehr erfährst Du in diesem Artikel.

*Rezeptpflichtige Arzneimittel bedürfen einer ärztlichen Verschreibung

Was ist Sperma?

Sperma bezeichnet die Samenflüssigkeit (Ejakulat), die beim Samenerguss aus der Harnröhre ausgestoßen wird. Es besteht aus Samenzellen (Spermien), die in den Hoden gebildet werden, sowie Spermaplasma, also das Sekret, das vor allem in den Drüsen der Prostata und in den Bläschendrüsen produziert wird. Zudem enthält Sperma Fructose, eine Vielzahl von Enzymen und anderen Stoffen, wie Zink, B12 und Vitamin C. Die Aufgabe des Spermas ist es, die Spermien zur Eizelle zu transportieren. 

Beim Orgasmus wird ca. 2 bis 6 ml Sperma aus der Harnröhre ausgestoßen. Im Durchschnitt befinden sich zwischen 20 und 60 Millionen Samenzellen in einem Milliliter Ejakulat eines fruchtbaren Mannes. Während eines Samenergusses werden also 40- bis einige 100 Millionen Spermien aus dem Körper ausgestoßen.

Die Bedeutung von Sperma für die Fortpflanzung

Sperma spielt eine zentrale Rolle bei der Fortpflanzung. Denn durch das Sperma werden die Spermien Richtung Eizelle transportiert. Wenn die Spermien innerhalb von 24 Stunden nach dem Eisprung auf eine Eizelle treffen, ist eine Befruchtung und damit eine Schwangerschaft möglich. 

Der Weg des Spermas in die Eizelle

Mit dem Samenerguss kann  das Sperma in die Gebärmutter gelangen. 15 bis 30 Minuten nach dem Samenerguss wird dann das Sperma durch das Sekret der Prostata verflüssigt, damit sich die Spermien in Richtung Eileiter bewegen können. Anschließend dauert es 1 - 3 Stunden bis die Spermien den etwa 12 - 13 cm weiten Weg von der Gebärmutter in die Eileiter zurücklegen. Muskelkontraktionen der Gebärmutter unterstützen dabei ihre Fortbewegung. Auf dem Weg zur Eizelle treffen die Spermien auf einige Hürden, sodass es nur etwa 300 bis 800 von den Millionen Spermien in den (richtigen) Eileiter und zur Eizelle schaffen. 

Im Eileiter angekommen, bewegen sich Spermien und Eizelle durch feine Flimmerhärchen und Kontraktionen aufeinander zu. Gemeinsam lösen die Spermien die Außenhülle der Eizelle auf, aber am Ende schafft es in den meisten Fällen nur ein Spermium ins Innere der Eizelle, um sie zu befruchten. Denn nachdem ein Spermium eingedrungen ist, bewirkt ein Mechanismus in der Eizelle, dass eine weitere Befruchtung durch andere Spermien nicht mehr möglich ist. Die restlichen Samenzellen werden einfach vom Körper abgebaut.

Es braucht mindestens 15 Millionen Spermien pro Milliliter Samenflüssigkeit, um die Eizelle zu befruchten. Das liegt zum einen daran, dass nicht alle Spermien befruchtungsfähig sind, und zum anderen, dass es einige Hindernisse auf dem Weg zur Eizelle gibt, sodass die meisten Spermien am Ende nicht die Eizelle erreichen.

Fruchtbarkeit des Mannes 

Die Fruchtbarkeit des Mannes setzt mit dem ersten Samenerguss in der Pubertät ein. Im Vergleich zu den Eizellen bei Frauen bleibt die Anzahl der Spermien bei gesunden Männern in etwa gleich, sodass Männer häufig bis ins hohe Alter Kinder zeugen können. Allerdings verschlechtert sich die Funktion der Spermien ab etwa 40 bis 50 Jahren. Das liegt daran, dass vermehrt genetische Defekte in den Spermien auftreten. Es kann also länger dauern, bis die Frau schwanger wird. Neben Alter können auch medizinische Ursachen sowie Lebensstil- und Umweltfaktoren, wie Rauchen oder Alkohol, die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

Eigenschaften von Sperma

Gesundes Sperma sieht milchig-trüb bis gelblich-grau aus und hat eine zähe Konsistenz, ähnlich wie Eiweiß. Der charakteristische Geruch, der oft als chlor-ähnlich beschrieben wird, wird durch die Stoffe Spermin und Spermidin produziert. Der Geschmack von Sperma ist oft warm und salzig. Allerdings kann sich der Geschmack und der Geruch von Person zu Person ändern, da Nahrungsmittel, aber auch der Konsum von Zigaretten und Alkohol sie beeinflussen.

Veränderungen der Farbe, Geruch oder Konsistenz 

Verändert sich die Farbe oder der Geruch von Sperma, kann das unterschiedliche Ursachen haben.

Ein fischiger oder fauliger Geruch kann durch bestimmte Nahrungsmittel, wie Spargel, Fleisch oder Knoblauch, ausgelöst werden. Hält der Geruch an, kann das aber auch auf eine sexuell übertragene Infektion oder eine andere Erkrankung, wie Prostatitis, hindeuten. 

Eine dickflüssige oder klumpige Konsistenz kann auf Dehydrierung, Hormonstörungen oder eine Infektion hindeuten. Sehr dickflüssiges Sperma kann zu Infertilität führen, da die Beweglichkeit der Spermien beeinträchtigt wird. Dünnflüssiges oder wässriges Sperma kann ein Zeichen von Vitaminmangel oder Infertilität sein. Ist Sperma klarer als normal, kann das auch bedeuten, dass eine sehr kleine Menge Spermien enthalten sind.

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Farbveränderungen können unterschiedliche Ursachen haben:

    Gelb oder grünlich: Harnretention (der Urin verlässt nicht komplett die Harnröhre) durch z.B. eine Infektion oder eine gutartige Prostatavergrößerung, Prostatitis (Prostatainfektion), Gelbsucht

    Rosa-Rot oder Orange-Braun: sexuellübertragbare Infektion oder Prostatitis, Bluthochdruck, Prostatabiopsie, Prostata- oder Hodenkrebs (selten)

    Schwarz: Blut im Sperma, u.a. durch Verletzungen der Wirbelsäule und Schwermetalle verursacht

    Am besten wendest Du Dich bei auffälligen Veränderungen des Sperma an einen Arzt oder an eine Ärztin. 

    Verbesserung der Spermaqualität 

    Entscheidend für die Fruchtbarkeit ist nicht die Spermaqualität, sondern die Menge und Qualität der Spermien. In Industrienationen wird beobachtet, dass die Qualität und Menge der Spermien abnimmt. Das wird mit erhöhtem Stress, Umwelt- und Lebensstilfaktoren in Verbindung gebracht. Eine Veränderung des Lebensstils kann sich positiv auf die Spermienqualität und -quantität und somit auf die Spermamenge auswirken. Zu einem gesunden Lebensstil gehören: kein Rauchen, gesundes Körpergewicht, wenig Stress und Alkohol, regelmäßiger Sport und ausgewogene, fettarme Ernährung. Zudem sollte die Hodentemperatur durch weite Hosen und luftige Boxershorts und das Vermeiden von starker Hitze (z.B. Saunas) niedrig gehalten werden. Regelmäßige Selbstbefriedigung oder Sex hilft, giftige Zerfallsprodukte abgestorbener Spermien ausgestoßen, damit frische Spermien nachkommen können. Möglicherweise können Nahrungsergänzungsmittel, wie Zink, Vitamine und weitere Mineralstoffe, die Spermamenge erhöhen. 

    Obwohl es keine allgemeinen Leitlinien gibt, schwören viele auf bestimmte Obst- und Gemüsesorten, um den Geruch und den Geschmack von Sperma zu verbessern. Dazu gehören Obst, wie Ananas, Orangen oder Papaya, Gemüsesorten, wie Brokkoli oder Sellerie, sowie bestimmte Gewürze, wie Nelken oder Zimt.

    Wie entsteht Sperma?

    Sperma setzt sich aus zwei Teilen zusammen: die Spermien und das Spermaplasma. Spermaplasma wird in der Prostata und in den Bläschendrüsen produziert. Spermien, die etwa 0,06 mm groß sind und das Erbgut des Mannes enthalten, werden in einem Prozess namens Spermiogenese gebildet. Die Bildung der Spermien in den Hoden wird durch das follikelstimulierende Hormon (FSH) reguliert. 

    Spermiogenese 

    Der Entwicklungs- und Reifungsprozess von Spermien dauert etwa drei Monate. Die Spermien entwickeln sich zuerst in den Samenkanälchen der Hoden und beenden dann ihren Reifeprozess in den Nebenhoden. Als Spermienspeicher dienen die Nebenhoden und die Samenleitern. Die Spermien können sich nicht von selbst fortbewegen und werden also vor dem Samenerguss durch Kontraktionen der Samenleiter zur Prostata transportiert. 

    Voraussetzung für eine erfolgreiche Spermiogenese ist eine konstante Körpertemperatur von ca. 35 Grad Celsius. Dazu passen sich die Hoden Temperaturänderungen an: Bei kälteren Temperaturen ziehen sie sich an den Körper heran, bei wärmeren Temperaturen hängen die Hoden tiefer, um sie abzukühlen. 

    Bildung von Sperma 

    Die Spermien machen nur ca. 5% der Samenflüssigkeit aus. Der Hauptteil des Spermas macht das Spermaplasma aus. Spermien und Spermaplasma werden vor dem Samenerguss in die Harnröhre gepresst, wo sie sich zu Sperma vermischen. Durch das Zusammenziehen der Prostata und der Samenleiter wird das Sperma beim Samenerguss von der Harnröhre und durch den Penis nach außen befördert. 

    Bei rasch aufeinanderfolgenden Samenergüssen werden die Nebenhoden entleert und die Menge der Spermien und des Sekrets nimmt dann beim dritten Samenerguss ab. Bei längerer Enthaltsamkeit nehmen die Zahl und Dichte der Spermien für die ersten zehn Tage zu, aber werden danach von den Immunzellen des Körpers abgebaut.

    Bedeutung von Sperma im sexuellen Kontext

    Zwar dient Sperma hauptsächlich der Fortpflanzung, doch spielt sie oft im sexuellen Kontext eine zentrale Rolle. Dabei existieren eine Vielzahl von Praktiken und Vorlieben, die jede*r individuell mit dem Partner oder der Partnerin besprechen soll.

    Spucken oder Schlucken? 

    Das ist oft die große Frage, wenn es um Sperma und Sex geht. Letztendlich gibt es keine richtige Antwort, denn es geht darum, womit die Person sich am wohlsten fühlt. In seltenen Fällen können Personen eine Spermaallergie haben, die zu Symptomen direkt nach dem Kontakt mit Sperma führt. An sich birgt das Schlucken von Sperma keine Risiken. Manche Studien deuten sogar darauf hin, dass die orale Aufnahme von Sperma eine positive Auswirkung auf die Gesundheit in der Schwangerschaft haben kann (9, 10). Die Studienlage ist aber noch lückenhaft. Durch Oralsex können allerdings STIs übertragen werden, weshalb offene Kommunikation mit dem Partner oder der Partnerin wichtig ist. 

    Viel und weit spritzen? 

    Durch die Medien und Pornographie gibt es auch viele Vorstellungen darüber, dass man beim Samenerguss viel und weit spritzen muss. In der Realität wird die Weite des Samenerguss durch die inneren und äußeren Blasenmuskel bestimmt und wie oft und in welcher Reihenfolge sie sich zusammenziehen. Ob das Sperma weit spritzt oder eher rausfließt, hat eigentlich keine Folgen für die Spermaqualität. Auch wenig Ejakulat ist eigentlich kein Grund zur Sorge und hat nur in seltenen Fällen medizinische Ursachen. 

    Samenretention 

    Bei der Samenretention wird ein Samenerguss, entweder durch Enthaltsamkeit oder ein Orgasmus ohne Samenerguss, vermieden. Dabei gibt es verschiedene Gründe, warum Personen Samenretention lernen: Manche glauben, es hilft die Fertilität und sexuelle Befriedigung zu verbessern, andere denken, dass es die mentale Gesundheit und das spirituelle Wachstum fördert. Manche Studien deuten darauf hin, dass eine kurze Periode der Enthaltsamkeit, z.B. von 6-7 Tagen, sich positiv auf die Spermamenge auswirken kann (11, 12). Insgesamt fehlt aber klare Forschung zu den positiven Auswirkungen von Spermaretention. 

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