Benigne Prostatahyperplasie und Prostata-Syndrom: Krankheit oder unbedenkliche Veränderung?
Die gutartige Prostatavergrößerung ist bei Männern ab 40 Jahren weit verbreitet. Von den 60-Jährigen ist laut Experten und Expertinnen bereits jeder Zweite betroffen. Die vergrößerte Prostata kann – muss aber nicht – Beschwerden verursachen. Welche Formen der Prostatavergrößerung es gibt, ob und wann sie zur Krankheit wird und wie man diese behandeln kann, erfährst Du hier.

In den westlichen Industrienationen ist die benigne Prostatahyperplasie (BPH) die häufigste urologische Veränderung des Mannes. Man geht davon aus, dass rund 50 Prozent der über 60-Jährigen und etwa 80 Prozent der über 80-Jährigen von einer gutartigen Vergrößerung der Prostata betroffen sind.1 Laut einer repräsentativen Untersuchung aus dem Jahr 2014 berichten in Deutschland rund 12 Millionen der über 50-jährigen Männer von Beschwerden im unteren Harntrakt, also Beschwerden beim Wasserlassen (Miktionsbeschwerden). In der klinischen Alltagssprache wird hierfür auch der Begriff LUTS (Lower Urinary Tract Symptoms) verwendet. Bei 29 Prozent der Betroffenen schätzten die Mediziner:innen diese als behandlungsbedürftig ein.2
Wichtig ist jedoch: Eine gutartige Prostatavergrößerung ist zunächst keine Krankheit. Betroffene können auch symptom- und beschwerdefrei sein. Auch können Beschwerden im unteren Harntrakt viele andere Ursachen haben und sind nicht automatisch auf eine Prostatavergrößerung zurückzuführen.
Prostatabeschwerden entwickeln sich meist langsam über mehrere Jahre hinweg. Das macht es Betroffenen oft leichter, sich darauf einzustellen. Neben der - wenn erforderlichen – richtigen ärztlichen Behandlung – kann auch ein offener Umgang mit dem Thema, vor allem in der Partnerschaft, die Betroffenen entlasten. Die Symptome wie häufiges Wasserlassen sind vielen Männern unangenehm und peinlich. So entsteht neben den körperlichen Symptomen zusätzlich psychischer Druck. Dieser lässt sich mildern, indem man offen über die Symptomatik redet und gemeinsam mit dem persönlichen Umfeld Strategien und Lösungen sucht, die entlasten.
Wichtig ist vor allem: Prostatabeschwerden müssen keine Auswirkungen auf das Liebesleben haben. Denn Prostatabeschwerden stehen in keinem direkten Zusammenhang mit Erektionsproblemen. Sie können zwar gleichzeitig auftreten, aber in der Regel wirken sich Prostatabeschwerden nicht direkt auf die sexuellen Funktionen aus.
Kurz gesagt: Die „Diagnose“ BPH beschreibt nur einen Zustand, der nicht zwangsläufig Symptome verursacht. Die BPH kann jedoch zu einer BPE führen, die Beschwerden verursacht. Für die behandlungsbedürftige gutartige Prostatavergrößerung wird im deutschsprachigen Raum zunehmend der Begriff BPS (anstatt BPH) verwendet.
Die Prostata ist eine etwa kastaniengroße Hormondrüse im männlichen Körper. Sie findet sich unterhalb der Harnblase und umschließt die Harnröhre (Urethra). Unter anderem produziert sie das Prostatasekret, einen Teil der Samenflüssigkeit.
Vergrößert sich die Prostata im Alter, kann sie Druck auf die Harnröhre und Harnblase auslösen und so zu Beschwerden beim Wasserlassen führen.
Man unterteilt die Prostata in verschiedene Bereiche. Die Veränderungen, die durch die Prostatahyperplasie verursacht werden, finden sich hauptsächlich in der sogenannten Transitionszone (Übergangszone). Diese befindet sich am Blasenhals. Durch Krebs ausgelöste Veränderungen findet man dagegen überwiegend in der peripheren Zone.3
Eine BPH bemerken Betroffene oft nicht, da sie bei ihnen keine Beschwerden verursacht. In diesen Fällen ist keine Behandlung notwendig. Die BPH kann jedoch zu einer Vergrößerung der Prostata (benigne Prostatavergrößerung, BPE) führen und dann durch die Verengung der Harnröhre und Druck auf Harnblase Symptome des unteren Harntrakts (LUTS) verursachen.
Die Ursachen für eine gutartige Prostatavergrößerung sind vielfältig und noch nicht eindeutig geklärt. Eine Rolle können Entzündungen oder altersbedingte Veränderungen im Hormonstoffwechsel (v. a. Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron, DHT) sein. Auch erbliche Veranlagung und Vorerkrankungen wie Adipositas. Metabolisches Syndrom oder Tumore können eine BPH / BPS begünstigen.
Die Symptome beim benignen Prostatasyndrom können variieren. Dabei spielt der Schweregrad der Prostataveränderung nur eine kleine bis gar keine Rolle. Das heißt, es kann bei einer nur minimal vergrößerten Prostata zu starken Symptomen kommen und umgekehrt können Männer mit einer stark vergrößerten Prostata symptomfrei sein.
Die Symptome kann man grob in zwei Arten von Beschwerden einteilen:
Blasenspeicherstörungen
Blasenentleerungsstörungen
Verschiedene Krankheiten können BPS-ähnliche Symptome verursachen. Dazu gehören urologische Erkrankungen wie Prostata- oder Blasenkrebs, Prostata- oder Blasenentzündungen, aber auch Herzerkrankungen, Diabetes mellitus oder neurologische Erkrankungen wie Parkinson oder Multiple Sklerose.
Um andere Ursachen für die BPS-Symptome auszuschließen, sollte daher eine genaue Untersuchung erfolgen. In der Regel wird Dein Arzt / Deine Ärztin folgende Untersuchungen vornehmen:
Die Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung richtet sich im Wesentlichen nach dem Leidensdruck des Patienten. Die Therapie verfolgt im Wesentlichen immer zwei Ziele: die Symptome rasch zu verbessern und das Fortschreiten des BPS einzudämmen.
Bei leichten Beschwerden und wenn mögliche andere Erkrankungen ausgeschlossen wurden, können bereits einfache Maßnahmen eine Besserung bringen. Dazu gehören:
Nur von fragwürdiger Wirkung sind Hausmittel wie Kürbiskerne, Sägepalmextrakt, Brennnesselwurzel oder Phytopharmaka (Medikamente auf Basis von Pflanzenextrakten). Bisher konnte ihre Wirkung in Studien nicht eindeutig nachgewiesen werden. Häufig haben sie, wenn überhaupt, nur einen kurzfristigen Effekt. Wichtig ist: Phytotherapeutika haben keinen Einfluss auf das Prostatavolumen und helfen nicht bei Blasenentleerungsstörungen durch eine Verengung der Harnröhre und sollten in diesem Fall nicht eingesetzt werden.1
Bei stärkeren Beschwerden und je nach vorrangiger Störung (Blasenspeicherung oder Blasenentleerung) kann der Arzt / die Ärztin Medikamente verordnen:
Bei starken Beschwerden und dem Vorliegen schwerwiegender Komplikationen wie wiederkehrender Harnverhalt, wiederkehrende Harnwegentzündungen, Blasensteinen oder Einschränkungen der Nierenfunktion gibt es zudem verschiedene operative Möglichkeiten, die entweder als endoskopische (minimalinvasiv ohne große Schnitte) oder chirurgische Operationen durchgeführt werden.
Als „Goldstandard“ gilt die sogenannte bipolare TUR-P (transurethrale Resektion der Prostata). Hier wird der vergrößerte Teil der Prostata über die Harnröhre entfernt. Dabei werden die endoskopischen Instrumente in die Harnröhre eingeführt und das überschüssige Gewebe mit bipolaren Elektroden abgetragen. Die Prostatakapsel bleibt dabei erhalten.
Weitere Operationsverfahren sind:
Alle operativen Eingriffe haben eines gemeinsam: Sie können als Nebenwirkung sexuelle Störungen begünstigen. Dazu gehören z. B. Ejakulationsstörungen wie die retrograde Ejakulation, bei der die Samenflüssigkeit aufgrund der Beeinträchtigung der Blasenmuskulatur in die Harnblase abgegeben wird. Neuere Therapieansätze zielen darauf ab, die sexuellen Funktionen zu erhalten. Zum Beispiel:
Derzeit gibt es hierzu jedoch keine langjährigen Erfahrungswerte zur Wirksamkeit und Verträglichkeit dieser neuen Methoden.
Typische Symptome der gutartigen Prostatavergrößerung sind häufiger Harndrang, nächtliches Wasserlassen, abgeschwächter Harnstrahl und / oder Nachträufeln von Urin.
Die gutartige Prostatavergrößerung ist weit verbreitet. Ihre Häufigkeit nimmt mit zunehmendem Alter zu. Während die gutartige Prostatavergrößerung bei Männern unter 40 Jahren selten ist, haben bis zu 80 Prozent der über 80-Jährigen die für die Erkrankung typischen Symptome, wie häufiges Wasserlassen oder abgeschwächten Harnstrahl.
Eine gutartig vergrößerte Prostata kann man je nach Beschwerdebild ganz unterschiedlich behandeln. Von abwartendem Beobachten bei leichten Beschwerden, über medikamentöse Behandlung bis zu operativen Eingriffen (minimalinvasiv oder offen-chirurgisch) bei schweren Symptomen oder Komplikationen.
In Studien konnte gezeigt werden, dass bei Patienten mit einem BPS (gutartige Prostatavergrößerung) öfter Prostatakarzinome beobachtet werden können. Aus diesem Grund empfiehlt sich die engmaschige Kontrolle der PSA-Werte beim behandelnden Arzt / der behandelnden Ärztin.
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