Prostata Ratgeber für Männer – GoSpring

Die wichtigsten Infos zum Thema Prostata

Vor allem im Alter sind eine Vielzahl von Männern von Prostataproblemen betroffen. So ist Prostatakrebs die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern. Aber was ist eigentlich die Prostata? Welche Aufgaben hat sie und wie ist sie aufgebaut? In diesem Artikel erfährst Du alles rund um die Prostata, ihre Aufgaben, ihre Anatomie und Lage sowie zu ihrer Gesundheit und den häufigsten Erkrankungen.

*Rezeptpflichtige Arzneimittel bedürfen einer ärztlichen Verschreibung

Was ist die Prostata?

Die Prostata (Vorsteherdrüse) ist eine kleine Drüse, die, neben den Hoden, eine der wichtigsten Fortpflanzungsorgane des Mannes ist. Sie ist etwa 4,00 cm groß und walnussförmig. Im Laufe des Lebens kann sich die Größe der Prostata ändern: Mit 20 Jahren wiegt die Prostata etwa 20 Gramm, im Laufe des Lebens kann sie allerdings  auf über 100 Gramm anwachsen. Falls die Prostata zu groß wird, kann dies zu gesundheitlichen Problemen führen. 

Die Prostata ist an der Spermabildung, Ejakulation und dem Hormonstoffwechsel beteiligt. Sie spielt somit eine zentrale Rolle hinsichtlich der Sexualfunktion des Mannes. Erkrankungen, wie Prostatakrebs, Prostatitis (meist durch Prostatainfektion) oder auch eine gutartige Vergrößerung der Prostata, beeinträchtigen deren Gesundheit   und können sich auf die Sexualfunktion des Mannes auswirken.

Funktion und Bedeutung der Prostata im männlichen Körper

Die Hauptaufgabe der Prostata ist es, Sperma zu bilden und mit ihren Muskeln die Bewegung der Samen durch die Harnröhre zu unterstützen.

Bildung von Samenflüssigkeit 

Die Prostata bildet einen Teil der Samenflüssigkeit , welche die Spermien transportiert. Die Samenflüssigkeit, welche ab Beginn der Pubertät gebildet wird, ist milchig-trüb, dünnflüssig und leicht sauer. Sie bildet, neben zahlreichen anderen Stoffen, Enzyme, wie Prostata-spezifisches Antigen (PSA), das für die Verflüssigung des Ejakulats verantwortlich ist und eine wichtige Rolle bei der Früherkennung von Prostatakrebs spielt. Darüber hinaus enthält sie Spermin, das die Erbinformation der Spermien schützt und die Samenflüssigkeit ihren charakteristischen Geruch verleiht. Die Samenflüssigkeit ist für die Beweglichkeit und somit für die Fortpflanzungsfähigkeit der Spermien verantwortlich. 

Transport der Spermien 

Die Prostata unterstützt auch den Transport der Spermien während des Samenergusses. Beim Samenerguss (Ejakulation) ziehen sich die Muskeln der Prostata zusammen und die Samenflüssigkeit wird in die Harnröhre gedrückt. Gleichzeitig wird die in den Samenblasen gebildete Samenflüssigkeit und die Spermien aus den Hoden in die Harnröhre gebracht. Aufgrund der Lage der Prostata unterstützt sie den Blasenhals und den Verschluss der Harnblase. Hierdurch wird beim Wasserlassen gewährleistet, dass kein Urin in die Spritzkanälchen oder Ausführungsgänge der Prostatadrüsen eindringen kann. Beim Geschlechtsvekehr bzw. Samenerguss sorgt der Verschluss dafür, dass kein Sperma in die Harnblase hineingelangen kann. Durch das Zusammenziehen der Beckenbodenmuskulatur und der Muskulatur um die inneren Teile der Schwellkörper, wirdSperma durch die Harnröhre nach außen befördert - der Samenerguss wird ausgelöst. 

Testosteron und  Prostata 

Testosteron, das wichtigste Sexualhormon des Mannes, das in den Hoden gebildet wird, steuert das Wachstum und die Funktion der Prostata. Ohne die Stimulation durch das Hormon würde die Prostata unterentwickelt bleiben und kein Sekret bilden. Gleichzeitig wird Testosteron durch die Prostata in seine biologisch aktivste Form umgewandelt, das Dihydrotestosteron (DHT).

Anatomie und Lage der Prostata

Die Prostata befindet sich zwischen der Harnblase und dem Beckenboden. Sie liegt direkt unter der Harnblase, wo sie den Beginn der Harnröhre umschließt. Hinter der Prostata liegt der Mastdarm und vor ihr der Unterrand des Schambeins, mit dem die Prostata fest verbunden ist. 

Anatomie der Prostata 

Die Prostata besteht aus zahlreichen Drüsen, gefäßreichem Bindegewebe und Muskelfasern. Diese sind in eine bindegewebige Kapsel eingehüllt. Die Drüsen der Prostata werden lageabhängig in Außen- und Innendrüsen eingeteilt. Die Ausführungsgänge der Drüsen münden in die Harnröhre, die den Urin durch die Prostata, den Penis bis in die Eichel leitet. Spritzkanälchen, die durch den Samenleiter und den Ausführungsgang der Samenblase gebildet werden, durchziehen die Prostata und münden auf dem Samenhügel der Harnröhre. 

Die Fünf Zonen der Prostata

Die Prostata lässt sich in fünf Zonen unterteilen. Die Vordere Zone ist dünn und besteht fast nur aus Bindegewebe und Muskulatur. Die Zone, die die Harnröhre umgibt, besteht vor allem aus Muskulatur und wenig Gewebe. Die Übergangszone, auch Transitionalzone genannt, ist der kleine Bereich, v.a. vor und seitlich des Beginns der Harnröhre. Die Zentrale Zone bezeichnet die Bereiche um die beiden Spritzkanälchen und bildet fast ein Viertel der Prostata. Die Periphere Zone bildet fast 75% der Prostata und ist damit der größte Teil der Prostata. Hier entsteht auch am häufigsten Prostatakrebs.

Zoneneinteilung der Prostata | GoSpring
Zoneneinteilung der Prostata | GoSpring

Gesundheit der Prostata

Die meisten Männer werden im Laufe ihres Lebens Probleme mit ihrer Prostata erleben. Die häufigsten Erkrankungen der Prostata sind:

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Erkrankungen der Prostata

Prostata-Hyperplasie (gutartig vergrößerte Prostata), welche im Zusammenhang mit Miktionsstörungen (Störungen beim Wasserlassen) “benignes Prostatasyndrom” (BPS) genannt wird

Prostatitis (Prostataentzündung)

Prostatakarzinom (Prostatakrebs)

Auslöser häufiger Prostataerkrankungen

Akute Prostatitis wird häufig durch eine bakterielle Infektion ausgelöst. Die Gründe für eine chronische Prostatitis sind noch unbekannt. Eine Möglichkeit ist, dass das Immunsystem “versehentlich” auf die Prostata zielt und das eine entzündliche Wirkung hat. Ein weiterer Grund könnte eine unentdeckte bakterielle oder Pilzinfektion sein. Bestimmte Nahrungsmittel, aber auch Stress, Depression, chronische Schmerzen, Trauma des Urogenitaltrakts und wiederholte Biopsien können Auslöser sein. 

Der größte Risikofaktor für eine vergrößerte Prostata ist das Alter. Allerdings kann eine vergrößerte Prostata auch durch Prostatitis, einen bewegungsarmen Lebensstil, falsche Ernährung, Übergewicht, hoher Blutdruck und Diabetes auftreten . 

Bei Prostatakrebs spielen das Alter, Gendefekte oder Familiengeschichte eine Rolle. Ernährung und Übergewicht wurden auch schon als Risikofaktoren identifiziert. 

Symptome einer Prostataerkrankung 

Prostataerkrankungen zeichnen sich durch eher unbestimmte und indirekte Symptome aus, die meistens in Form von Miktionsstörungen (Störungen beim Wasserlassen) oder Sexualfunktionsstörungen auftreten. Miktionsstörungen sind bei Prostataerkrankungen häufig aufgrund der Nähe der Prostata zu Harnblase und Harnröhre. 

Miktionsstörungen bei Prostata-Hyperplasie, Prostatitis oder Prostatakarzinom können oft folgende Symptome verursachen:

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    Brennen beim Wasserlassen

    Dysurie (gestörte und schmerzhafte Blasenentleerung)

    Pollakisurie (häufiger Harndrang)

    Hämaturie (Blut im Urin)

    Eine erektile Dysfunktion hat oft andere Ursachen,  kann aber auch im Zusammenhang mit einer Prostataerkrankung auftreten

    Eine Hämospermie (Blut im Sperma) kommt häufig nach Operationen vor, kann aber auch durch Veränderungen von Prostata und Samenblasen auftreten oder ein Zeichen von Prostatakrebs sein. 

    Früherkennung und Vorsorgeuntersuchungen 

    Eine Früherkennung von Prostatakrebs wird bei Männern ab dem 45. Lebensjahr   empfohlen. Bei einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs, wird die Altersgrenze i.d.R. um 5 Jahre vorverlegt. In Deutschland hat jeder gesetzlich versicherte Mann ab 45 Jahren Anspruch auf eine jährliche Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs. Das Ziel einer Früherkennung ist es, lokal begrenzte, schnell wachsende Tumoren bei Männern ohne Krankheitszeichen zu entdecken.  Prostatakrebs im Frühstadium verursacht selten Symptome, wie Miktionsstörungen, und wächst meistens sehr langsam voran. Häufig kann der Prostatakrebs also im Frühstadium geheilt werden. 

    Die Vorsorgeuntersuchung

    Die Vorsorgeuntersuchung besteht aus Anamnese und einer körperlichen Untersuchung, einschließlich einem Abtasten der Prostata (digitale rektale Untersuchung/DRU). Neben der Tastuntersuchung ist auch die Bestimmung des PSA-Werts im Blut eine wichtige Früherkennungsmethode. Sie wird allerdings nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Wird bei der ein kontrollierter oder niedriger PSA-Wert, einen krebsverdächtiger Befund bei der DRU oder ein auffälliger PSA-Anstieg festgestellt, wird eine Prostatabiopsie (Probeentnahme) empfohlen.

    Früherkennungsmethode Was ist das?
    Digitale rektale Untersuchung Die Prostata ist aufgrund ihrer Lage für eine Untersuchung vom Rektum aus gut zugänglich. Bei dieser Tastuntersuchung kann z.B. eine vergrößerte Prostata leicht festgestellt und Tumoren ab einer bestimmten Größe entdeckt werden.
    Bestimmung des PSA-Werts Um den PSA-Wert zu bestimmen, wird in der Arztpraxis eine Blutprobe entnommen und an ein Labor geschickt. Durch den Test wird die Menge an PSA im Blut bestimmt. Ein erhöhter PSA-Wert kann auf Prostatakrebs hindeuten, kann aber auch z.B. durch Reizung oder Veränderung der Prostata verursacht sein.
    Prostatabiopsie Eine Nadel wird benutzt, um eine Probe der Prostatagewebe zu entnehmen. Diese Probe wird dann im Labor untersucht.

    Einfluss der Prostata auf das Sexualleben 

    Aufgrund der wichtigen Rolle der Prostata bei der Bildung und Bewegung der Sperma, hat sie auch einen großen Einfluss auf das Sexualleben und die Sexualfunktion. Eine Erkrankung der Prostata, aber auch die Behandlung kann 

    Folgen für das weitere Sexualleben haben. 

    Prostatakrebs - Auswirkungen auf das Sexualleben

    Fortgeschrittener Prostatakrebs kann die Nerven und Arterien, die für eine Erektion wichtig sind, beschädigen. Wird Prostatakrebs festgestellt, gibt es unterschiedliche Behandlungsmethoden, die, abhängig vom Stadium der Erkrankung, eingesetzt werden. Ist der Prostatakrebs noch lokal, als auf die Prostata begrenzt, bieten eine Operation (z.B. radikale Prostatektomie) oder Bestrahlung (z.B. Strahlentherapie) kurative Aussichten. Allerdings istnach der radikalen Prostatektomie der Samenerguss und die Zeugung von Kindern nicht mehr möglich. 

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    Was ist eine radikale Prostatektomie?

    Bei der radikalen Prostatektomie werden die Prostata und die Samenblasen vollständig entfernt, mit dem Ziel, den Tumor komplett im Gesunden zu entfernen. Häufige Folgen sind Inkontinenz (unkontrollierter Urinabgang), Harnentleerungsstörungen und Erektionsstörungen (Erektile Dysfunktion). In der Regel können diese Probleme mit unterschiedlichen Methoden gut behandelt werden. Der Verlust des Samenergusses und die Zeugungsfähigkeit liegt daran, dass Prostata und Samenblasen fehlen, und die Samenleiter nicht mehr in die Harnröhre münden.

    Gutartige Prostatavergrößerung - Auswirkungen auf die Erektionsfähigkeit

    Durch eine gutartige Prostatavergrößerung kann die Funktion vieler Nerven und Blutgefäße rund um die Prostata gestört werden. Das kann sich negativ auf das Sexualleben auswirken, unter anderem durch:

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      Eine Beeinträchtigung des Blutflusses und der Erektionsfähigkeit

      Schmerzen nach dem Samenergusserung)

      Auch bestimmte Medikamente zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung können eine erektile Dysfunktion oder ein reduziertes Libido zur Folge haben. 

      Prostatitis kann auch Schmerzen nach dem Samenerguss mit sich ziehen, die die sexuelle Befriedigung beeinträchtigen und zu erektiler Dysfunktion führen können. 

      Förderung der Gesundheit der Prostata

      Auch wenn mit steigendem Alter ein erhöhtes Risiko für Prostata-Probleme einhergeht, kannst Du bestimmte Maßnahmen ergreifen, um Deine Prostata gesund zu halten. Dazu gehören: 

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        Die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Prostatakrebs

        Regelmäßige Bewegung

        Eine gesunde Ernährung mit wenig rotem Fleisch und gesättigten Fetten

        Kein Konsum von Tabakprodukten

        Häufige Fragen
        Quellenangaben
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