Ursachen, Symptome und Altersunterschiede bei Erektionsstörungen
Hast Du trotz sexueller Erregung Schwierigkeiten, eine Erektion zu bekommen oder sie aufrechtzuerhalten? Das kann auf eine erektile Dysfunktion hindeuten, die sowohl organische als auch psychische Ursachen haben kann – oft mit unterschiedlichen Symptomen. Diese Ursachen und Beschwerden treten zudem je nach Alter unterschiedlich häufig auf. Die gute Nachricht: In vielen Fällen sind Erektionsstörungen und ihre Auslöser behandelbar. Welche Anzeichen Du kennen solltest und wann es sinnvoll ist, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen, erfährst Du hier.
"Das Leitsymptom der erektilen Dysfunktion sind ausbleibende, schwache oder sehr kurze Erektionen. Dementsprechend ist es den Betroffenen kaum möglich, für beide Seiten befriedigenden Geschlechtverkehr zu haben."
Erektile Dysfunktion bedeutet, dass Männer trotz sexueller Erregung nicht in der Lage sind, eine für den Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten.1
Eine einmalige Erektionsschwäche ist jedoch kein Grund zur Besorgnis. Von einer ärztlich diagnostizierten erektilen Dysfunktion spricht man erst, wenn über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten in mehr als 70 % der Versuche keine ausreichende Penisversteifung erreicht oder aufrechterhalten werden kann.
Das Hauptsymptom der erektilen Dysfunktion ist die Unfähigkeit, eine ausreichende Erektion zu bekommen. Es gibt aber noch andere Anzeichen, die darauf hinweisen, dass etwas nicht stimmt.
Der Penis wird nicht hart.
Häufig füllen sich die Schwellkörper des Penis nicht ausreichend mit Blut, was zu einer schwachen oder gar keiner Erektion führt. Manche Männer brauchen dann eine übermäßige Stimulation, zum Beispiel durch mechanische Reibung oder den Konsum extremer Pornografie, um eine Erektion zu bekommen.
Der Penis bleibt nicht hart.
In einigen Fällen kann eine Erektion erreicht werden, die jedoch schnell wieder erschlafft, insbesondere bei kurzen Pausen während des Geschlechtsverkehrs oder beim Vorspiel.
Die Eichel ist relativ klein.
Bei einer erektilen Dysfunktion kann die Eichel im Verhältnis zum Penisschaft klein bleiben, was auf eine unzureichende Durchblutung hinweist.
Der Penis steht nicht ab.
Wenn die Schwellkörper nicht ausreichend durchblutet sind, neigt der Penis dazu, weniger steil nach vorne oder oben zu stehen. Dadurch ähnelt seine Position oft der eines schlaffen Penis.
Die Ursachen einer erektilen Dysfunktion können organisch oder psychisch bedingt sein:
Organische Ursachen: Erkrankungen wie Arteriosklerose oder Nebenwirkungen bestimmter Medikamente können die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen. In diesem Fall funktionieren die Prozesse, die für eine Erektion notwendig sind, nicht mehr richtig, sodass es immer schwieriger wird, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten.
Psychische Ursachen: Bei psychisch bedingten Erektionsstörungen sind die körperlichen Voraussetzungen für eine Erektion zwar gegeben, aber psychische Faktoren wie Leistungsdruck, Versagensängste oder Scham verhindern die Entstehung oder Aufrechterhaltung einer Erektion.
Unterscheidung der Ursachen: Organische vs. psychische Erektionsstörungen2 (Hinweis: Diese Einteilung soll nur eine grobe Orientierung geben, da organische und psychische Ursachen auch gleichzeitig auftreten können)
"Symptome wie das Ausbleiben nächtlicher Erektionen oder Versteifungsprobleme bei der Masturbation sind wichtige Indizien für eine organisch bedingte ED. Das Zuordnen zu organischen oder psychischen Ursachen (welche in der Praxis häufig verstrickt sind) wiederum ist fundamental für eine effektive Behandlung."
Plötzlicher Beginn
Psychisch bedingte Erektionsstörungen treten oft plötzlich auf, zum Beispiel nach einem stressigen Tag oder einem Streit mit dem Partner / der Partnerin.
Sporadische Erektionen
Diese Erektionsstörungen sind situationsabhängig. Erektionen treten zum Beispiel auf, wenn man sich besonders wohl fühlt oder masturbiert.
Konflikte und psychische Probleme
Schon vor oder zumindest während Deiner ersten Erektionsprobleme hattest Du Partnerschaftsprobleme, psychosexuelle Probleme (z. B. starker Leistungsdruck), Versagensängste oder Nervosität.
Kaum spontane Erektionen
Männer haben haben auch ohne sexuelle Stimulationen mehrmals täglich spontane Erektionen.³ Bei einer durch Krankheiten oder Medikamente bedingten Erektionsstörung nimmt die Anzahl solcher spontaner Erektionen jedoch stark ab oder der Penis bleibt den ganzen Tag über schlaff.
Nächtliche Erektionen und Morgenlatte bleiben aus
Gesunde Männer haben durchschnittlich 3 bis 5 nächtliche Erektionen.4 Wenn diese ausbleiben, kann dies ein Hinweis auf eine organische Ursache sein.
Kaum nicht-koitale Erektionen
Wenn selbst bei Masturbation keine Erektion zustande kommt, sind organische Ursachen wahrscheinlich. Eine Ausnahme können schwere Depressionen oder Angststörungen sein.
Erektionen in der Nacht: Der Briefmarken-Check
Klebe vor dem Schlafengehen eine Reihe verbundener Briefmarken um Deinen schlaffen Penis und trage eine enge Boxershorts. Ist die Verbindung der Briefmarken am Morgen gerissen, hattest Du eine nächtliche Erektion. Beachte jedoch, dass diese Methode nichts über die Häufigkeit und Dauer der nächtlichen Erektionen aussagt.5
Das Risiko einer erektilen Dysfunktion variiert je nach Altersgruppe und nimmt tendenziell mit dem Alter zu. Wichtig ist, dass Erektionsprobleme sowohl in jungen Jahren als auch im Alter auftreten können, sich aber in der Regel in ihren Ursachen und Symptomen unterscheiden.
Bei jüngeren Männern haben Erektionsstörungen häufig psychische Ursachen. Anzeichen sind
Diese Erektionsprobleme sind in der Regel gut behandelbar.
Auch in den Dreißigern sind Erektionsprobleme oft psychisch bedingt. Veränderungen im Hormonhaushalt können ebenfalls eine Rolle spielen. Häufige Symptome sind
In diesem Alter sind Erektionsprobleme seltener psychischer Natur. Häufiger liegt eine organische Ursache vor. Ab dem 40. Lebensjahr treten vermehrt Krankheiten wie Diabetes Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf, die zu Erektionsstörungen führen können. Mögliche Anzeichen sind
Erektionsprobleme in den 40ern werden je nach Ursache psychologisch oder medikamentös behandelt.
Mit zunehmendem Alter, ab 50 Jahren nimmt die Erektionsfähigkeit ab. Das bedeutet, dass die Erektion schwächer wird oder eine längere und stärkere Stimulation erforderlich ist, um eine Erektion zu erreichen.
Nein, gelegentliche Erektionsprobleme sind nicht gleich ein Zeichen von Impotenz. Von Impotenz spricht man, wenn über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten in mehr als 70% der Versuche keine ausreichende Penisversteifung erreicht oder aufrechterhalten werden kann.
Gelegentliche Erektionsprobleme sind in der Regel kein Grund zur Besorgnis. Treten sie jedoch häufiger auf, sollte ein Arzt / eine Ärztin aufgesucht werden, da sie ein Frühwarnzeichen für ernsthafte Erkrankungen sein können. Vor allem Männer über 50 sollten bei häufigen Erektionsstörungen auf Herz-Kreislauf-Probleme untersucht werden.
Bei 20- und 30-Jährigen haben Erektionsprobleme oft psychische Ursachen und gehen mit Symptomen wie sporadischen Erektionen, plötzlichen Erektionsstörungen und Stress einher. Mit zunehmenden Alter sind die Ursachen häufiger organisch: Erektionen beim Sex und bei der Masturbation sind kaum möglich. Nächtliche und Morgenlatte bleiben aus.
Erektionsstörungen gehen oft mit viel Frustration und Scham beim Betroffenen einher, dass die Lust auf Sex beeinträchtigen kann.
Bei organischen Erektionsstörungen bekommt man kaum spontane Erektionen, die nächtlichen Erektionen und Morgenlatte bleiben aus und auch nicht-koitale (z.B. bei der Masturbation) Erektionen sind kaum möglich. Bei psychischen Erektionsstörungen beginnen die Erektionsprobleme plötzlich und sind oft mit Konflikten und psychischen Problemen verbunden. Sporadische Erektionen sind noch möglich.
Zur Behandlung von Erektionsstörungen werden häufig Medikamente wie Viagra (Sildenafil), Cialis (Tadalafil) und andere PDE-5-Hemmer eingesetzt, die den Blutfluss zum Penis verbessern und eine Erektion unterstützen. Diese Medikamente sind effektiv für viele Männer und sollten nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Es ist wichtig, sich über mögliche Nebenwirkungen und die richtige Anwendung zu informieren, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Nein, Sildenafil kaufen ohne Rezept ist nicht gestattet. Da es sich um ein verschreibungspflichtiges Potenzmittel handelt, darf es nur mit einem gültigen ärztlichen Rezept erworben werden. Dies dient Ihrer Sicherheit, da eine ärztliche Beratung notwendig ist, um mögliche Risiken und Wechselwirkungen auszuschließen.
Das Potenzmittel mit dem Wirkstoff Sildenafil kannst Du auch online kaufen. Beachte aber: Es handelt sich um ein verschreibungspflichtiges Medikament. Das bedeutet, dass Du ein ärztliches Rezept benötigst, wenn Du Viagra® kaufen möchtest. Es ist also nicht frei verkäuflich.
¹National Institutes of Health. Consensus development conference statement. Impotence. December 7–9, 1992. Int J Impot Res 1993; 5: 181–284.
²Persu, C., Cauni, V., Gutue, S., Albu, E. S., Jinga, V., & Geavlete, P. (2009). Diagnosis and treatment of erectile dysfunction–a practical update. Journal of medicine and life, 2(4), 394.
³https://www.medicalnewstoday.com/articles/random-erections#random-erections-and-ed
⁴Wasserman, M. D., Pollak, C. P., Spielman, A. J., & Weitzman, E. D. (1980). The differential diagnosis of impotence: The measurement of nocturnal penile tumescence. Jama, 243(20), 2038-2042.
⁵Wiegand, M. (1995). Erektile Dysfunktion: Diagnostische Möglichkeiten des Schlaflabors. Sexuologie, 2(2), 90-96.
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