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Was ist das Lost-Penis-Syndrom?
“Bist Du schon drin?”
Männern, die mit dem Lost-Penis-Syndrom vertraut sind, kommt diese Frage wahrscheinlich sehr bekannt vor. Beim Lost Penis Syndrom ist der Penis im Verhältnis zur Vagina sehr klein und geht - wie der Name schon sagt - regelrecht verloren. Füllt der Penis die Scheide nicht richtig aus, kann auch keine Reibung entstehen. Die Folge ist ein wahrer Lustkiller: Beide Partner spüren beim Sex wenig bis gar nichts.
Beim Lost Penis Syndrom bleibt die Reibung zwischen Penis und Scheidenwand aus. Aufgrund der fehlenden Stimulation ist es nahezu unmöglich, einen Orgasmus zu bekommen - und zwar für Mann und Frau. Die Betroffenen leiden unter einer sexuellen¹.
Diese Orgasmusprobleme lösen schnell eine Kettenreaktion aus: So kann der “verlorene Penis” bei Männern wie Frauen zu Minderwertigkeitsgefühlen führen, welche sich nicht nur negativ auf das Selbstbild, sondern auch auf die Beziehung auswirken können. Weitreichende Folgen können hier zum Beispiel Erektionsprobleme, eine allgemeine Orgasmusstörung oder sexuelle Unlust sein.
Betroffene des Lost-Penis-Syndrom quälen sich häufig mit Fragen wie “Ist mein Penis zu klein?” oder “Ist meine Vagina zu weit?”. Darauf gibt es keine universelle Antwort. Häufig handelt es sich um ein ungünstiges anatomischen Zusammenspiel zwischen Penis und Scheide. Auch ein zu kleiner Penis, genauer genommen ein Mikropenis, sowie eine erektile Dysfunktion können Ursache für das falsche Größenverhältnis sein. Ebenso kann eine zu weite Vagina, etwa nach einer Geburt, die Reibung zwischen Penis und Scheide verhindern.
Ein zu kleiner Penis ist die geheime Angst vieler Männer. Diese Angst kommt besonders dann zum Vorschein, wenn man(n) beim Sex nichts spürt. Doch wie kommt es zu einem derart kleinen Penis, dass dieser in der Vagina “verloren geht”?
➜ Mikropenis
Der Mikropenis (Mikrophallus) ist eine angeborene Fehlbildung des Penis, durch welche dieser ungewöhnlich klein ausgebildet ist. Bei Erwachsenen spricht man von einem Mikropenis, wenn dieser im erigierten Zustand weniger als 7 cm lang ist. Die Funktion des Penis ist dabei nicht beeinträchtigt, jedoch ist er meist nicht groß genug, um die Vagina ausreichend zu stimulieren - es kommt zum Lost-Penis-Syndrom².
➜ Erektile Dysfunktion
Ein häufiger Grund für das Lost-Penis-Syndrom ist ein nicht ausreichend steifer Penis. Männern, die unter einer erektilen Dysfunktion (ED) leiden, ist es nicht möglich, eine Erektion zu erreichen oder aufrechtzuerhalten. Die Folge: Der Penis ist zu klein und zu weich, um die Vagina zu stimulieren, sodass befriedigender Geschlechtsverkehr nicht möglich ist. Erektionsstörungen können körperlichen (z.B. Durchblutungsstörungen, Diabetes, Nebenwirkungen von Medikamenten) sowie psychischen Faktoren (z.B Stress, Leistungsdruck, Konflikte in der Partnerschaft) zugrunde liegen.³
Der Mythos der ausgeleierten Vagina hält sich wacker, ist jedoch absoluter Quatsch. Eine Vagina kann weder durch zu viel Sex mit zu vielen Männern noch durch einen zu großen Penis ausleiern. Also bleibt die Frage offen: Wieso haben einige Frauen eine besonders weite Vagina?
➜ Gene
Wie andere körperliche Merkmale auch ist das Aussehen, die Anatomie und die Weite der Vagina bei Frauen individuell verschieden.
➜ Schwangerschaft und vaginale Geburt
Nach einer Schwangerschaft und Geburt sind Bänder und Muskeln extrem überdehnt, manchmal sogar gerissen. Darunter fällt natürlich auch die Vagina. Das gilt besonders dann, wenn das Baby einen sehr großen Kopf hatte. Durch Rückbildungsgymnastik können die Bänder und Muskeln - insbesonder die Beckenbodenmuskulatur - langsam wieder in Normalzustand gebracht werden.
➜ fehlende Beckenbodenmuskulatur
Die Enge der Vagina wird durch die Stärke der Beckenbodenmuskulatur beeinflusst. Ist diese Muskulatur geschwächt, etwa bei zu wenig Bewegung oder durch eine Bindegewebs- oder Muskelschwäche, ist der Unterleib, so auch die Vagina, extrem elastisch.
➜ starkes Übergewicht
Starkes Übergewicht wirkt sich negativ auf das Gewebe und die Festigkeit der Vagina aus.
Glücklicherweise stellt das Lost-Penis-Syndrom meist nur ein vorübergehendes Problem dar, welches gut behandelt werden kann. Wichtig ist dabei insbesondere der respektvolle Umgang zwischen den Partnern. Diese sollten nicht mit dem Finger aufeinander zeigen, sondern gemeinsam herausfinden, wie man den Sex für beide befriedigender und aufregender gestalten kann. Body-Shaming und Schuldzuweisungen sind dabei völlig fehl am Platz und können die Probleme nur weiter verstärken.
Liegt die Ursache für das Lost Penis Syndrom an einem Erektionsproblem, gibt es zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten.
✔ Potenzmittel:
Eine beliebte Behandlungsmethode bei Erektiler Dysfunktion ist die Gabe von sogenannten Phosphodiesterase-5-Hemmern, kurz: PDE-5-Hemmer. Darunter fallen Wirkstoffe wie Sildenafil (Viagra) oder Tadalafil (Cialis). Diese blockieren das der Erektion entgegenwirkende Enzym PDE-5 und sorgen für eine starke und langanhaltende Erektion.
✔ Hilfsmittel:
Einige mechanischen Therapieoptionen können die Erektionsfähigkeit des Mannes verbessern. Darunter fallen die Penispumpe oder der Penisring.
✔ Testosteron:
Erektionsstörungen und ausbleibende Lust auf Sex können durch einen zu geringen Testosteron-Spiegel bedingt sein. Die Gabe von Testosteron kann das hormonelle Gleichgewicht wiederherstellen und somit das Potenzproblem beheben.
✔ Gesunder Lebensstil:
Eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse, Nüssen und Vollkornprodukten sowie ausreichend Bewegung begünstigen die Potenz. Das Gegenteil gilt für Nikotin, Alkohol, Schlafmangel und Stress.
✔ Kommunikation
Bei Erektionsstörungen ist es sehr wichtig, sich nicht unter Druck zu setzen. Leistungsdruck und Selbstzweifel können die Erektile Dysfunktion verstärken und den Spaß am Sex nehmen. Offene Kommunikation zwischen den Partnern baut Druck und Frustration ab und hilft, psychisch bedingte Erektionsprobleme zu überwinden.
Eine häufige Ursache für das Lost-Penis-Syndrom ist ein geschwächter Beckenboden. Hier ist Beckenbodentraining das A und O. Denn wenn die Frau ihre Muskulatur im Unterleib trainiert, kann sie diese besser zusammenziehen und somit die Vagina verengen.
Beim Beckenbodentraining werden unter anderem die Muskulatur von Scheide, Harnröhre und Anus abwechselnd an- und entspannt. Dabei gilt: Viel hilft nicht immer viel. Trainiere nicht zu häufig oder zu lange, sondern auf regelmäßiger Basis.
Hier eine Übung für Dich und Deine Frau:
Schritt 1 – Ausgestreckt auf den Rücken auf den Boden legen
Schritt 2 – Arme seitlich, parallel zum Körper, ausstrecken
Schritt 3 – Beine anwinkeln, Fersen sind am Boden
Schritt 4 – Becken/Gesäß nach oben drücken, anspannen und wieder senken
3 Sets mit je 20 Wiederholungen
Zum Liebesspiel gehört deutlich mehr, als den Penis rein und raus zu schieben. So kannst Du Deinen Partner / Deine Partnerin auch mit der Hand, dem Mund oder einem Sextoy stimulieren oder ganz neue erogene Zonen erkunden - etwa die Klitoris, die Brustwarzen oder den Anus. Das Lost-Penis-Syndrom ist hier kein Hindernis, sondern ein Anlass, neues auszuprobieren.
Einige Stellungen sind besonders stimulierend und können sogar bei einem ausgeprägten Lost Penis Syndrom anregend wirken. Hier die 3 besten Sexstellungen:
¹https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-73565-3_10
²https://link.springer.com/article/10.1007/s00092-014-0737-z
³https://link.springer.com/article/10.1007/s00120-004-0618-2
⁴Dorey, G., Speakman, M. J., Feneley, R. C., Swinkels, A., & Dunn, C. D. (2005). Pelvic floor exercises for erectile dysfunction. BJU international, 96(4), 595-597.
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