Das Potenzmittel Sildenafil kann Männern mit Erektionsstörungen zu einem funktionierenden Sexualleben verhelfen.
In diesem Artikel erhältst Du die wichtigsten Informationen zum Wirkstoff Sildenafil: vom Wirkmechanismus auf die Gefäße, über die Wirkungsdauer, bis hin zu möglichen Neben- und Wechselwirkungen.
Sildenafil wirkt gefäßerweiternd, wodurch es die Durchblutung des Schwellkörpers im Penis verbessert, den Eintritt einer Erektion vereinfacht und zu einer stärkeren Erektion beiträgt.
Die beste Wirkung von Sildenafil wird bei einer Einnahme von ca. einer Stunde vor dem Geschlechtsverkehr ( auf nüchternen Magen) erreicht.
In der Regel hält die Wirkzeit von Sildenafil vier bis fünf Stunden an.
Medikamente mit dem Wirkstoff Sildenafil sind verschreibungspflichtig und zur Behandlung von Erektionsstörungen (ab dem 18. Lebensjahr) zugelassen.
Bei jedem Mann wird bei sexueller Erregung “zyklisches Guanin-Monophosphat” (cGMP) freigesetzt. Dieser Botenstoff führt zur Erweiterung der Arterien und Verengung der Venen. Unter diesen Bedingungen füllt sich der Penis mit Blut und wird steif.
Die Wirkung von Sildenafil basiert auf der Blockade des Enzyms Phosphodiesterase-5 (PDE-5). Dieses Enzym ist ein Gegenspieler des für die Erektion wichtigen Botenstoffs cGMP. Bei Personen mit Erektionsstörungen ist die Dominanz des PDE-5 derart stark, dass sie den Penis erschlaffen oder von vornherein schlaff bleiben lässt.
Durch den PDE-5 Hemmer Sildenafil wird der Abbau von cGMP reduziert, wodurch es zu einem besseren Blutfluss in den Schwellkörper des Penis kommt. Folglich wird der Eintritt einer Erektion erleichtert. [1] Darüber hinaus fällt die Erektion nach sexueller Erregung stärker aus.
Sildenafil wirkt generell gefäßerweiternd und blutdrucksenkend. Dies betrifft auch die Wirkung auf Gefäße in der Lunge, wodurch Sildenafil Lungenhochdruck entgegenwirken kann. [2] Bluthochdruck in der Lunge stellt eine Gefahr für das gesamte Herz-Kreislauf-System dar und kann schlimmstenfalls zu Herzversagen führen.
Damit Sildenafil gegen Erektionsstörungen hilft, müssen die Erektionsstörungen körperliche und nicht psychische Ursachen haben. Der Grund hierfür lässt sich anhand eines detaillierten Blicks auf den Ablauf von der sexuellen Erregung bis zur Erektion nachvollziehen: [2]
Der Sildenafil-Wirkungsmechanismus beschränkt sich rein auf die verbesserte Erweiterung der Gefäße. Bei der Einnahme des Potenzmittels kommt es zu keiner gesteigerten Libido und zu keinem erhöhten Lustempfinden.
Der Wirkungseintritt von Sildenafil kann nach 15 bis 30 Minuten erfolgen. Die maximale Blutkonzentration (Cmax) erreicht das Potenzmittel allerdings erst 30 bis 90 Minuten nach der Einnahme. [3] Allgemein empfohlen wird die Einnahme von Sildenafil ungefähr eine Stunde vor dem Geschlechtsverkehr. [1, 2] Hierbei ist zu beachten, dass die Einnahme in Kombination mit einer fettreichen Mahlzeit den Sildenafil-Wirkungseintritt verzögern kann.
Die Sildenafil-Wirkdauer beläuft sich normalerweise auf vier bis fünf Stunden. [1, 2] Bereits nach vier Stunden ist die Hälfte des Wirkstoffs abgebaut. [2] In Abhängigkeit von Alter, Dosierung, anderen eingenommenen Medikamenten,sowie des allgemeinen Gesundheitszustands kann es zu einer kürzeren oder längeren Wirkungsdauer von Sildenafil kommen.
Für den Sildenafil-Abbau sind hauptsächlich die Enzyme CYP3A4 und CYP2C9 in der Leber verantwortlich. Im Zuge des Abbaus entsteht ein Zwischenprodukt, das wie Sildenafil ein PDE-5-Hemmer ist. [1] Allerdings hat das Zwischenprodukt eine geringere Wirkung und Wirkdauer als Sildenafil und fördert die Erektion kaum. Nach der Ausscheidung der Zwischen- und Abbauprodukte über Stuhl und Urin ist der Sildenafil-Abbau abgeschlossen.
Die größten Risiken und Nebenwirkungen bei einer Sildenafil-Einnahme bestehen bei Personen mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Sildenafil kann darüber hinaus die Leberwerte beeinflussen, weshalb Personen mit schwerwiegenden Funktionsstörungen der Leber und der Niere den Wirkstoff i.d.R. nicht zu sich nehmen dürfen. Ferner bekommen Patienten mit bestimmten Augenerkrankungen, niedrigem Blutdruck und Allergien gegen den Wirkstoff oder dessen Bestandteile kein Medikament mit Sildenafil verschrieben. [2]
Wechselwirkungen im Zusammenhang mit der Einnahme anderer Medikamente können ebenfalls eine mögliche Gefahr hinsichtlich der Einnahme des Wirkstoffs Sildenafil darstellen. Die gleichzeitige Einnahme von blutdrucksenkenden Arzneimitteln und Sildenafil birgt das Risiko einer lebensgefährlichen Senkung des Blutdrucks. Darüber hinaus dürfen Patienten, die CYP-Hemmer einnehmen, kein Sildenafil verwenden, da diese die für den Abbau des Sildenafils zuständigen Enzyme hemmen. [2]
Angesichts der Risiken für Neben- und Wechselwirkungen solltest Du Deine Krankheitsgeschichte und auch die Krankheitsgeschichte Deiner Eltern gewissenhaft und ehrlich mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin kommunizieren.
Die Sildenafil-Wirkung bei Gesunden gilt unter ärztlicher Betreuung in der Regel als risikoarm. Dennoch kann die Einnahme von Sildenafil bei gesunden Männern gegebenenfalls zu Nebenwirkungen wie beispielsweise Kopfschmerzen, Hitzewallungen, Sehstörungen oder Übelkeit führen. [1]
In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Medikamente mit dem Wirkstoff Sildenafil ausschließlich auf Rezept erhältlich. Außerdem ist Sildenafil zur Behandlung von Erektionsstörungen erst ab dem 18. Lebensjahr zugelassen. [2] Um ein verschreibungspflichtiges Medikament mit Sildenafil zu erhalten, vereinbarst Du einen ärztlichen Termin. Dein Arzt oder Deine Ärztin bespricht mit Dir die möglichen Ursachen für die Erektionsstörungen, untersucht Dich und empfiehlt dann eine Therapiemethode.
Falls Erektionsstörungen körperliche Ursachen haben, bietet der Wirkstoff Sildenafil, vor allem gesunden Männern, eine aussichtsreiche Behandlungsmöglichkeit. Der Wirkstoff hemmt das Enzym PDE-5, das für den Abbau des für die Erektion wichtigen cGMP verantwortlich ist. Auf diese Weise steigert es die Wahrscheinlichkeit für eine Erektion. Grundvoraussetzung für den Eintritt der Erektion ist allerdings eine sexuelle Erregung.
Die Wirkung von Sildenafil ist am besten, wenn der Wirkstoff über Tabletten oral eingenommen wird. Die Einnahme erfolgt im Optimalfall eine Stunde vor dem Geschlechtsverkehr und auf nüchternen Magen.
Sofern die Ursache für die Erektionsstörung körperlicher und nicht psychischer Natur ist, ist es denkbar, dass Personen durch die Einnahme von Sildenafil mehrere Erektionen erleben und öfter kommen.
Die Wirkung von Sildenafil lässt vier bis fünf Stunden nach dessen Einnahme nach. In Abhängigkeit von Faktoren wie Alter, Dosierung, Gesundheitszustand und anderen eingenommenen Medikamenten kann die Sildenafil-Wirkungszeit jedoch kürzer (oder länger) ausfallen.
Gewöhnlich dauert der Abbau von Sildenafil vier bis fünf Stunden. Nach vier Stunden ist in der Regel ungefähr die Hälfte des Wirkstoffs abgebaut.
Wer bestimmte Medikamente einnimmt, kann die Wirkung von Sildenafil verstärken. Es wird allerdings dringend davon abgeraten, mit Hilfe anderer Medikamente die Sildenafil-Wirkung zu verstärken, da dies unter anderem zu Nebenwirkungen führen kann.
Wenn die Einnahme von Sildenafil ohne Wirkung auf die Erektionsstörung ist, sollten mögliche Gründe hierfür mit dem Arzt erörtert werden. Eventuell passt der Arzt die Dosierung an oder verschreibt als Alternative zu Sildenafil einen anderen PDE-5-Hemmer.
Bei einer Sildenafil-Erektionsdauer von über vier Stunden liegt eine Dauererektion von Sildenafil vor. Man spricht dann von einem Priapismus. Die Dauererektion kann das Penisgewebe schädigen und sollte daher umgehend von einem Arzt oder einer Ärztin behandelt werden. [1]
[1] (2022) Sildenafil. Abgerufen am 26. März 2023 von https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Sildenafil_27420
[2] (2021) Sildenafil. Abgerufen am 26. März 2023 von https://www.netdoktor.de/medikamente/sildenafil/
[3] (2022) PDE-5-Hemmer. Abgerufen am 26. März 2023 von https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffgruppen/pde-5-hemmer