Link kopiert
Der Mikropenis - medizinisch Mikrophallus oder Hypogeniatlismus genannt - ist eine angeborene Fehlbildung des Penis, durch welche dieser ungewöhnlich klein ausgebildet ist. Die Funktion des Penis ist grundsätzlich nicht beeinträchtigt - Betroffene sind genauso wie Männer mit normal großem Penis zu einer Erektion und Ejakulation sowie zur Zeugung fähig.
Der Mikropenis kann bereits im Mutterleib per Ultraschall diagnostiziert werden. Im Normalfall wird ein Mikropenis jedoch erst nach der Geburt festgestellt. Für die Diagnose im Kindes- und Jugendalter geht man dabei von einer Normabweichung aus: Liegt die Penislänge mehr als zweieinhalb Standardabweichungen unterhalb der durchschnittlichen Penislänge in der entsprechenden Altersgruppe, wird ein Mikrophallus diagnostiziert. Die Länge des Penis wird dafür am Penisrücken, also von der Schambeinfuge bis zur Penisspitze, gemessen.
Zusätzlich zu der Altersgruppe werden für die Diagnose eines Mikropenis auch ethische Besonderheiten betrachtet, da die durchschnittliche Penislänge je nach Ethnie sehr unterschiedlich ausfällt. Zum Beispiel beträgt die durchschnittliche Penislänge in Deutschland 15 cm, in Südkorea dagegen nur 9,7 cm.
Bei der Diagnose ist der Mikropenis unbedingt von sogenannten Pseudo-Mikropenissen zu unterscheiden. Zu diesen gehört zum Beispiel der „buried Penis“ (vergrabener Penis). Dieser zeigt sich häufig bei übergewichtigen Personen, bei denen der Penis aufgrund des hohen Bauchfettanteils optisch sehr klein wirkt, jedoch nicht die medizinischen Kriterien für einen Mikrophallus erfüllt.
Zu der Häufigkeit des Mikropenis liegen nur wenige statistische Daten vor. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass weniger als 2% der männlichen Bevölkerung einen medizinischen Mikropenis haben. In einer Studie aus Kolumbien zeigte er sich noch deutlich seltener - nur etwa 0.02% wiesen hier einen Mikrophallus auf. Die Häufigkeit des Mikropenis kann also regional variieren.
Einige Studien zeigen, dass die Diagnose eines Mikropenis bei Neugeborenen in den letzten Jahren zugenommen hat. Gründe dafür sollen exogene Wirkstoffe - etwa Weichmacher, Pestizide, Arzeinmittel oder Kosmetika - sein, welche dem Hormonsystem schaden.
Die Gründe für einen Mikropenis sind vielfältig. Hintergrund ist jedoch immer eine Entwicklungsstörung des Geschlechts, welche meist durch eine verminderte Testosteronproduktion bedingt ist.
Die häufigste Ursache für einen Mikropenis ist eine Unterfunktion des Hypothalamus oder der Hypophyse, welche eine unzureichende Testosteronproduktion und somit eine gehemmte Entwicklung der Geschlechtsorgane bewirken kann. Eine direkte Unterfunktion der Hoden hat denselben Effekt, macht sich jedoch meist erst während der Pubertät in Form einer fehlenden Weiterentwicklung des Penis bemerkbar.
Eine weitere mögliche Ursache für einen Mikropenis ist die partielle Androgenresistenz: Hier funktioniert zwar die Testosteronproduktion, jedoch fehlen die Rezeptoren für Testosteron. Folglich hat das Hormon keine Wirkung. Diese Resistenz besteht bereits vor der Geburt und hat meist auch Auswirkungen auf die Körpergröße des Kindes.
Der Mikrophallus kann eines von vielen Symptomen einer Erkrankung sein, die die Testosteron- oder Wachstumshormonproduktion des Körpers mittelbar oder unmittelbar beeinflusst. Auch exogene Wirkstoffe und Hormone - wie etwa Weichmacher oder Kosmetika - können die Testosteronproduktion im Körper beeinflussen.
Bei etwa 10% der Betroffenen wird keine medizinische Ursache für den Mikropenis gefunden - sie leiden unter dem idiopathischen Mikropenis.
Ein Mikropenis kann eine große psychische Belastung für die Betroffenen darstellen. Bereits im Kindes- und Jugendalter müssen sich Menschen mit Mikropenis häufig mit Hänseleien und dem ständigen Vergleich mit Gleichaltrigen rumschlagen. Die Folge sind meist Minderwertigkeitskomplexe, welche auch im Erwachsenenalter fortbestehen. Die Betroffenen fühlen sich dabei oft gehemmt, intime Beziehungen einzugehen und sich anderen nackt zu zeigen. Aktivitäten, in denen der Mikropenis auffallen könnte, werden häufig komplett vermieden und es kann zu sozialem Rückzug, Depression und Angststörungen kommen.
Der Mikropenis an sich ist meist nicht eingeschränkt - er unterscheidet sich lediglich in der Größe von einem normal großen Penis. Die Fähigkeit zur Erektion und Ejakulation sowie die Zeugungsfähigkeit sind dabei im Normalfall ohne Beeinträchtigung.
Lediglich beim Geschlechtsverkehr kann es zu Einschränkungen durch die Penisgröße kommen: So ist der Mikropenis oft nicht groß genug, um die Vagina ausreichend zu stimulieren. Das kann sowohl für den Betroffenen als auch für die Partnerin sehr belastend sein. Deshalb ist es sehr wichtig, offen über die eigenen Bedürfnisse zu sprechen und herumzuexperimentieren, welche Techniken und Stellungen für beide Partner funktionieren. Ein für beide Partner erfüllendes Sexleben ist nämlich auch mit einem Mikropenis möglich!
Da der Mikropenis häufig eine große Belastung für den Betroffenen darstellt, ist es als Partnerin wichtig, einfühlsam und offen an das Thema heranzugehen:
Vielen Betroffenen ist es peinlich, Kondome für kleine Penisse zu kaufen. Das ist jedoch absolut nicht berechtigt, zumal es deutlich unangenehmer ist, wenn das Kondom nicht richtig sitzt und - im worst case - beim Sex plötzlich verschwindet. Außerdem bietet ein zu großes Kondom keinen ausreichenden Schutz vor Geschlechtskrankheiten oder einer ungewollten Schwangerschaft.
Bei der Wahl des richtigen Kondoms kommt es dabei weniger auf die Länge als auf die Breite des Penis an. Am besten misst Du die Länge und den Umfang Deines Penis und kaufst Dir ein für Dich passendes Kondom. Auf dem Markt gibt es mittlerweile für jede Größe und Breite den passenden Pariser - von XXS bis XXL.
Wird der Mikropenis bereits im Kindes- oder Jugendalter diagnostiziert, kann er meist per Hormontherapie behandelt werden. Nach der Pubertät ist es dafür jedoch zu spät und es müssen andere therapeutische Maßnahmen in Betracht gezogen werden - etwa ein operativer Eingriff oder die Nutzung der Penispumpe.
Ein Mikropenis kann in den meisten Fällen recht früh diagnostiziert und entsprechend behandelt werden. So kann, wenn bereits im Mutterleib eine zu geringe Testosteronproduktion festgestellt wird, mithilfe von Hormonspritzen das Wachstum des Penis angekurbelt werden. Auch noch im Kindesalter ist der Mikropenis per Hormontherapie behandelbar. Dabei ermöglicht das Spritzen von Testosteron in die Penismuskulatur eine normale Entwicklung des Penis. Die Dosierung der Hormonspritzen wird dabei der Entwicklungsstufe und dem Alter des Patienten angepasst. Nach der Pubertät, also nach abgeschlossener Entwicklung der Geschlechtsorgane, ist eine solche hormonelle Therapie nicht mehr möglich.
Bei der operativen Penisvergrößerung wird der vordere Teil des Penisschafts vom Schambein gelöst und ein Teil des innenliegenden Penisschafts nach außen verlagert, sodass der Penis länger und breiter aussieht. Eventuell wird zusätzlich Gewebe aus dem Oberschenkel oder dem Bauch in den Penis eingebracht. Der verlängerte Penis kann dann in Plastik eingebettet werden, damit das erregbare Gewebe erhalten bleibt. Mit dieser Methode ist eine Penisverdickung und -verlängerung von 2 - 3 cm möglich. Jedoch ist das Risiko des Eingriffs sehr hoch und sollte gründlich abgewogen werden.
Das Trainieren mit einer Penispumpe bzw. Vakuumpumpe soll nach einigen Quellen dabei helfen, den Penis dauerhaft zu verlängern. Die Idee dahinter ist, dass durch den Unterdruck der Penispumpe der Aufbau der Schwellkörper und das Wachstum von Gewebe im Penis angeregt werden soll. Besonders nach der operativen Penisverlängerung soll dieses Training zu optimalen Ergebnissen führen. Die Wirksamkeit der Penispumpe zur Vergrößerung des Mikropenis ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt.
Eine weitere, ebenfalls umstrittene und nicht wissenschaftlich belegte Methode zur Verlängerung des Penis ist die Nutzung eines sogenannten Penisstreckers. Hier soll der Penis durch Zugkraft in die Länge gezogen werden.
https://krank.de/krankheiten/mikropenis/
https://www.wikiwand.com/de/Mikropenis
https://www.maennergesundheit.info/leistungen/operationen-penis/penisverlaengerung.html
https://www.gofeminin.de/leidenschaft/mikropenis-s3033236.html
https://www.cosmopolitan.de/mikropenis-so-gehst-du-am-besten-damit-um-wenn-dein-partner-einen-kleinen-penis-hat-82700.html
https://www.zavamed.com/de/mikropenis.html