Erektionsstörungen: Verschiedene Arten im Überblick

Priapismus, Impotenz, erektile Dysfunktion – was sind die Unterschiede?

Erektionsstörung ist nicht gleich Erektionsstörung. Es gibt Fälle, bei denen der Mann gar keine Erektion mehr erreicht bzw. die Erektion nach kurzer Zeit wieder nachlässt. Andere wiederum leiden an einer schmerzhaften Dauererektion. Egal, um welche Form es sich handelt, Erektionsstörungen können sehr belastend sein. In diesem Artikel erfährst Du alles Wichtige zu den verschiedenen Arten von Erektionsstörungen und den entsprechenden Behandlungsmethoden.

Medizinisch geprüft durch
unser internes Medical Team
Letzte Änderung:
08.09.2025
Lesezeit: 7 min
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sexuelle Dysfunktionen (bei Männern) lassen sich in Störungen der Erektion, der Ejakulation und der Libido unterteilen.
  • Bei der erektilen Dysfunktion misslingt das Entstehen und Aufrechterhalten einer zum Geschlechtsverkehr ausreichenden Erektion.
  • Dauererektionen (Priapismus) können unbehandelt zur erektilen Dysfunktion führen, weshalb man diesbezüglich unbedingt einen Arzt konsultieren sollte.
  • Eine Behandlung von Erektionsstörungen ist möglich
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Prof. Dr. med. Christian Wülfing

Chefarzt Urologie Asklepios Klinik Altona, Hamburg

"Wer einmal keine Erektion bekommt, leidet noch nicht unter einer Erektilen Dysfunktion. Häufen sich die Erektionsstörungen jedoch oder bekommt der Betroffene gar keine Versteifung des Penis mehr zustande, kann es zu einer chronischen Erektilen Dysfunktion bis hin zur Impotenz, also der Unfähigkeit Kinder zu zeugen, kommen."

Sexualstörungen beim Mann

Wenn das Sexualerleben des Mannes gestört ist – sei es durch verminderte Lust auf Sex, eine unzureichende Erektionsfähigkeit oder einen ausbleibenden oder vorzeitigen Höhepunkt – spricht man von einer Sexualstörung. Sexualstörungen können verschiedene Ursachen haben und von körperlichen Grunderkrankungen herrühren oder durch psychische Faktoren wie Stress ausgelöst werden.

Erektionsstörungen

Erektionsstörungen beschreiben alle Dysfunktionen, die mit der Entstehung, Aufrechterhaltung oder Beendigung der Versteifung des Penis (Erektion) einhergehen.

Ejakulationsstörungen

Ejakulationsstörungen umfassen alle Störungen des Samenergusses. Darunter fallen neben dem vorzeitigen Samenerguss die verspätete, ausbleibende, retrograde (in die Harnblase fehlgeleitete) sowie schmerzhafte Ejakulation.

Libidostörungen

Libido- oder Appetenzstörungen beschreiben eine verminderte Lust auf Sex, die mit der Abnahme von sexuellen Fantasien und Verlangen auf sexuelle Aktivitäten einhergeht.

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Erektionsstörung vs. Impotenz: Wo liegt der Unterschied?

Im Alltag werden Impotenz und Erektionsstörungen häufig gleichgesetzt. Die Impotenz ist jedoch ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen, die mit einer eingeschränkten Zeugungsfähigkeit einhergehen.

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Impotentia coeundi: Erektile Dysfunktion, also die Unfähigkeit eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten

Impotentia ejaculandi: Anejakulation, also das Ausbleiben des Samenergusses

Impotentia generandi: Zeugungsunfähigkeit trotz normaler Ejakulation und Erektion

Chronische vs. plötzliche Erektionsstörung

In manchen Fällen reicht die vorhandene sexuelle Erregung nicht aus, um eine Erektion entstehen zu lassen. Ist dies einmal der Fall, ist das kein Grund zur Sorge, sondern meist ganz normal. Sofern dieser Zustand häufiger vorkommt, spricht man von einer erektilen Dysfunktion (ED). 

Bei der erektilen Dysfunktion ist der Mann trotz sexueller Erregung nicht in der Lage, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten, die für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr ausreicht. Ursache dafür ist, dass entweder zu wenig Blut in die Schwellkörper fließt oder das Blut zu schnell wieder abfließt.

Unterschieden wird die erektile Dysfunktion zwischen einer chronischen, anhaltenden Form und einer, die plötzlich auftritt. Beide Arten sollten ernst genommen und idealerweise therapiert werden.

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Merkmale einer chronischen Erektionsstörung

Betroffene erreichen über einen Zeitraum von über 6 Monaten in mindestens 70% der Versuche keine oder nur unzureichende Erektionen

Ursachen sind meist psychische oder körperliche Grunderkrankungen oder die Einnahme spezieller Medikamente

Die Erektionsfähigkeit nimmt im Normalfall in einem schleichenden Prozess ab und wird durch zunehmende Versagensängste und sexuellen Rückzug verstärkt

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Merkmale einer plötzlich auftretenden Erektionsstörung

Betroffene erreichen von heute auf morgen keine für den Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion mehr

Die plötzliche Erektionsstörung geht in der Regel mit externen oder internen Stressoren einher (externe Stressoren können z. B. Druck auf der Arbeit, interne Stressoren z. B. Nervosität).

Liegt eine erektile Dysfunktion vor, gelangt nicht ausreichend Blut in die Schwellkörper des Penis. Die Folge: die Erektion bleibt aus, ist nicht ausreichend hart oder erschlafft nach kurzer Zeit wieder.

Erektionsstörung vs. Impotenz – Unterschied

Im Alltag werden Erektionsstörungen und Impotenz häufig gleichgesetzt. Die Impotenz ist jedoch ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen, die mit einer eingeschränkten Zeugungsfähigkeit einhergehen.

  • Impotentia coeundi: Erektile Dysfunktion, also die Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten.
  • Impotentia ejaculandi: Anejaculation, also das Ausbleiben des Samenergusses
  • Impotentia generandi: Zeugungsunfähigkeit trotz normaler Ejakulation und Erektion 

Dauererektion – Priapismus

Eine Dauererektion klingt nach dem Traum vieler Männer – ist in der Realität jedoch alles andere als ein Traum. Der Priapismus ist eine schmerzhafte Erektion, die länger als 2 Stunden anhält. Diese Dauererektion ist entweder einem gestörten Zu- oder Abfluss von Blut in die Schwellkörper geschuldet und kann unbehandelt das Gewebe des Penis nachhaltig schädigen. Die Folge kann eine erektile Dysfunktion sein. Deshalb sollte beim Priapismus immer ein Arzt aufgesucht werden.

Häufige Fragen
Was sind die besten Behandlungsmöglichkeiten bei Erektionsstörungen?

Zur Behandlung von Erektionsstörungen werden häufig Medikamente wie Viagra® (Sildenafil), Cialis® (Tadalafil) und andere PDE-5-Hemmer eingesetzt, die den Blutfluss zum Penis verbessern und eine Erektion unterstützen. Diese Medikamente sind effektiv für viele Männer und sollten nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Es ist wichtig, sich über mögliche Nebenwirkungen und die richtige Anwendung zu informieren, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Wie unterscheiden sich vorübergehende Erektionsprobleme von chronischen?

Eine chronische Erektionsstörung zeigt sich über einen längeren Zeitraum und tritt bei der überwiegenden Zahl der Versuche auf. Sie haben meist organische Ursachen. Plötzlich auftretende Erektionsstörungen treten unerwartet zu einem bestimmten Zeitpunkt auf. Häufig sind psychische Ursachen die Auslöser.

Können Erektionsprobleme altersabhängig unterschiedlich sein?

Erektionsstörungen treten bei Männern jeden Alters auf. Es gibt Hinweise darauf, dass bei jüngeren Männern häufiger psychische Ursachen vorliegen, während bei älteren Männern häufiger organische Ursachen wie Prostataerkrankungen eine Rolle spielen.

Wie wirken sich Medikamente auf unterschiedliche Arten von Erektionsstörungen aus?

Erektionsstörungen können sehr unterschiedliche Ursachen haben. Auch Medikamente, z.B. Antidepressiva oder Finasterid-haltige Haarwuchsmittel, können Erektionsstörungen begünstigen. Mögliche Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten solltest Du immer mit dem behandelnden Arzt / der behandelnden Ärztin abklären.

Wie werden verschiedene Arten von Erektionsstörungen diagnostiziert?

Bei jeder Form von Erektionsstörung solltest Du Dich ärztlich untersuchen lassen. Denn erektile Dysfunktion kann auch ein früher Hinweis auf eine Gefäßerkrankung sein. Basierend auf Deinen Symptomen können Ärzte und Ärztinnen verschiedenste Untersuchungen durchführen – von Bluttests bis zu psychologischen Gutachten.

Gibt es spezifische Behandlungen für die verschiedenen Arten von Erektionsstörungen?

Ja, es gibt diverse Möglichkeiten, Erektionsstörungen zu behandeln. Dazu gehören Medikamente wie PDE-5-Hemmer, mechanische Hilfsmittel wie Penispumpen, operative Eingriffe, etwa bei Prostataerkrankungen oder Psychotherapien. Welche Behandlung die richtige ist, hängt von der Diagnose und individuellen Faktoren ab.

Was ist der Unterschied zwischen primärer und sekundärer erektiler Dysfunktion?

Von einer primären Erektionsstörung spricht man, wenn die Störung vor Beginn der sexuellen Reife bestand, der Mann also noch nie eine ausreichende Erektion erreicht hat. Als sekundäre Erektionsstörung bezeichnet man eine erektile Dysfunktion, die sich erst später entwickelt, der Mann also vorher keine Beschwerden hatte.

Kann ich Sildenafil ohne Rezept kaufen?

Nein, Sildenafil kaufen ohne Rezept ist nicht möglich. Das Medikament gehört zu den rezeptpflichtigen Potenzmitteln und kann nur mit einem gültigen Rezept von einem Arzt erworben werden.

Kann ich Viagra® ohne Rezept kaufen?

Nein, Viagra® kaufen ohne Rezept ist nicht erlaubt. Da es sich um ein rezeptpflichtiges Potenzmittel handelt, ist der Erwerb nur mit einem gültigen ärztlichen Rezept möglich. Dies dient Ihrer Sicherheit, da eine medizinische Beratung wichtig ist, um mögliche Risiken und Wechselwirkungen auszuschließen.

Quellenangaben
Hinweis

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