Ursachen, Symptome, Behandlung, Auswirkungen auf die sexuelle Funktion
Krampfadern am Hoden (Varikozele) kommen häufig vor und betreffen rund 15-20 Prozent der Männer. Sie entstehen durch eine Erweiterung der Venen im Samenstrang, was zu einem Rückstau des Blutes und einer schlechten Blutzirkulation im Hodensack führt. Die Varikozele tritt überwiegend auf der linken Seite auf und kann sowohl symptomlos verlaufen als auch Beschwerden verursachen. Sie gilt als eine häufige Ursache von Unfruchtbarkeit und kann durch hormonelle Faktoren zu Erektionsstörungen beitragen.
Krampfadern am Hoden, medizinisch als Varikozele bezeichnet, sind eine häufige Erkrankung, die rund jeden 5. Mann (15-20 Prozent aller Männer1) betrifft. Sie entsteht dadurch, dass sich die Venen im Samenstrang (Plexus pampiniformis) stark erweitern, was zu einem Rückstau des Blutes und einer schlechten Blutzirkulation im Hodensack führt. Meist macht die Varikozele keine Beschwerden, sie kann aber Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben. Für Männer mit Kinderwunsch ist das Thema daher besonders wichtig.
Bei Varikozelen handelt es sich, ähnlich wie bei Krampfadern in den Beinen, um stark erweiterte Venen im Venengeflecht des Samenstrangs im Hodensack. Sie entstehen meist durch eine Fehlfunktion der Venenklappen, welche eigentlich den Rückfluss des Blutes verhindern sollten. Da sie diese Aufgabe nicht mehr richtig erfüllen, kommt es zu einem Blutstau, der zu einer Erweiterung der Venen und einer schlechten Blutzirkulation im Hodensack führt.
Die überwiegende Mehrheit der Varikozelen, 80-90 Prozent, treten am linken Hoden auf. Bei rund einem Drittel (30 bis 40 Prozent) der Patienten, die eine Varikozele im linken Hoden haben, findet man auch erweiterte Venen im rechten Hoden.1
Varikozelen entstehen meist durch eine angeborene Veranlagung (primär) und lassen sich meist nicht auf eine spezifische Ursache zurückführen (idiopathisch).
Angeborene Faktoren, die zur Entstehung von Varikozelen beitragen, sind:
Eine Varikozele kann sich in diesen Fällen besonders ab der Pubertät entwickeln, wenn der Blutfluss in die Hoden zunimmt. Risikofaktoren wie stehende Tätigkeit, schweres Heben oder Rauchen können die Entstehung noch weiter begünstigen.
Erworbene (sekundäre) Varikozelen treten deutlich seltener auf. Sie können entstehen durch ein Hindernis im Blutabfluss (symptomatisch), wie etwa:
Blutgerinnsel (Thrombus) an der Nierenvene oder einer der Venen im Bauch (Vena Cava)
Varikozelen sind in den überwiegenden Fällen symptomlos. Nur 2-10 Prozent der Fälle verursachen Beschwerden2. Sie werden oft eher zufällig im Rahmen einer Routineuntersuchung entdeckt. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Graden:
Wenn die Krampfader Beschwerden verursacht, können folgende Anzeichen auftreten:
akuter Schmerz (selten)
Da Krampfadern im Hodensack die Blutzirkulation verschlechtern, können sie potenziell auch die sexuellen Funktionen und die Spermienqualität beeinflussen.
Varikozelen gelten als eine häufige Ursache für Unfruchtbarkeit. Bei rund 40 Prozent der Männer, die wegen eines unerfüllten Kinderwunsches untersucht werden, werden Krampfadern im Hodensack diagnostiziert. Das vermehrte Blut in der erweiterten Vene kann zum einen die Temperatur im Hoden erhöhen und zum anderen zur Entstehung von schädlichen Sauerstoffteilchen (oxidativer Stress) beitragen. Beides kann sich negativ auf die Qualität und Menge der Spermien auswirken.
Ob eine Operation der Varikozele die Fruchtbarkeit wieder verbessert, ist umstritten. Eine der bislang größten Metaanalysen zu dem Thema3 wertete 45 Vorher-Nachher-Studien mit insgesamt 5.143 Teilnehmern aus. Es zeigte sich nach der Operation eine deutliche Verbesserung nahezu aller relevanten Faktoren der Spermienqualität — von der Menge des Ejakulats über die Gesamtzahl und Konzentration der Spermien bis hin zu verbesserter Beweglichkeit (Motilität) und Struktur (Morphologie) des Samens.
Eine weitere wissenschaftliche Auswertung4 von Daten einer Klinik für Reproduktionsmedizin gibt Hinweise darauf, dass eine Varikozelenoperation oftmals eine günstige und effektive Behandlung bei unerfülltem Kinderwunsch sein kann. Bei 18 Prozent der unfruchtbaren Männer, die nach einer Reihe teurer reproduktionsmedizinischer Untersuchungen ohne Ergebnis an die Klinik überwiesen wurden, wurde ein Varikozele festgestellt. Da bei 70 Prozent dieser Paare die Ursache der Unfruchtbarkeit nicht bei der Partnerin lag, liegt die Schlussfolgerung nahe, dass die Varikozele die Ursache für die Unfruchtbarkeit ist.
Bei unerfülltem Kinderwunsch kann es also hilfreich sein, festzustellen, ob beim Mann eine Varikozele vorliegt.
Über den Zusammenhang zwischen Varikozelen und Erektionsstörungen lässt sich bislang nur wenig sagen, da es kaum Daten dazu gibt. Eine 2017 durchgeführte Vergleichsstudie5 stellte 130 Männer mit einer diagnostizierten Varikozele 130 gesunden Männern derselben Altersgruppe gegenüber. Die Männer mit Varikozelen hatten deutlich schlechtere Durchschnittswerte auf dem IIEF-5-Score (International Index of Erectile Dysfunction), einem standardisierten Fragebogen zur sexuellen Funktion.
Deutlichere Hinweise gibt es darauf, dass Varikozelen im Zusammenhang mit einem niedrigeren Testosteronspiegel (Hypogonadismus) stehen. Eine Analyse verschiedener Studien zum Thema6 zeigte, dass bei Varikozele-Patienten häufig der Testosteronspiegel niedriger war. Gleichzeitig wurde beobachtet, dass nach einer Operation der Varikozele der Testosteronspiegel vor allem bei Patienten mit niedrigem Ausgangswert wieder stieg. Allerdings sind auch hier weitere Forschungen notwendig, und es ist wichtig zu wissen, dass eine Varikozele nicht zwangsläufig zu Erektionsstörungen führt und die Operation keine Garantie für eine vollständige Wiederherstellung der Potenz ist.
Für die Diagnose der Varikozele werden meist sonografische Untersuchungen wie farbkodierte Doppler-Sonografie, Thermografie (Infrarotstrahlung) oder in komplizierten Fällen eine Computertomografie durchgeführt.
Je nach Grad und Beschwerdebild kann eine Varikozele unterschiedlich behandelt werden:
Die Patienten sind nach den Behandlungen meist schnell wieder genesen. Nach dem chirurgischen Eingriff ist eine kurze Erholungszeit und Schonung erforderlich.
Meist tastet oder sieht man oberhalb des Hodens ein weiches, wurmartiges Geflecht („Sack voller Würmer-Gefühl“). Große Varikozelen sind schon im Stehen sichtbar, mittlere nur tastbar, kleine nur beim Pressen. Im Anfangsstadium erkennt man sie erst im Ultraschall.
In den meisten Fällen ist eine Varikozele harmlos und verursacht keine Beschwerden. Sie kann je nach Schweregrad und individuellen Voraussetzungen aber auch Schmerzen, Schwellungen oder eine Verkleinerung der Hoden verursachen. Sie kann außerdem die Spermienqualität beeinflussen und zu Unfruchtbarkeit führen.
Meistens ist die Varikozele symptomlos. Wenn sie Beschwerden verursacht, sind typische Anzeichen ein dumpfer Schmerz, Ziehen oder ein Schweregefühl im Hodensack, das sich durch langes Stehen oder Sport verstärkt und im Liegen besser wird. Selten kommt es zu sichtbaren Schwellungen oder bei Jugendlichen zu einem verzögerten Hodenwachstum.
Ja. Etwa 40 % der Männer, die wegen unerfüllten Kinderwunschs untersucht werden, haben eine Varikozele. Sie kann die Zahl, Beweglichkeit und Struktur der Spermien verschlechtern.
Die Krampfadern müssen nur operiert werden, wenn der Patient Beschwerden hat oder bei Kinderwunsch die Fruchtbarkeit eingeschränkt ist. Mögliche Behandlungen sind Verödung oder (minimalinvasive) operative Eingriffe, bei denen die Adern verschlossen oder durchtrennt werden. Die Patienten erholen sich in der Regel schnell.
Schmerzen sind vor allem bei großen Krampfadern möglich. Über den Zusammenhang zwischen Erektionsstörungen und Varikozele lässt sich noch nicht so viel sagen, da es zu wenige Daten gibt. Es wurde jedoch bei Patienten mit Varikozelen häufig ein niedriger Testosteronspiegel beobachtet, der zu Erektionsstörungen beitragen kann.
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