Erektionsstörungen in der frischen Beziehung? Keine Seltenheit – und dennoch oft ein Tabuthema. Erfahre, wie Du sensibel und konstruktiv damit umgehen kannst.
Anatomie, Funktion, Selbstuntersuchung, Besonderheiten und mehr
Die Hoden (Gonaden) gehören zu den männlichen Fortpflanzungsorganen. Sie liegen außerhalb des Körpers im Hodensack (Skrotum) und produzieren Spermien und u. a. das Hormon Testosteron. Aufgebaut sind sie aus vielen kleinen Läppchen und Kanälchen, umgeben von einem stützenden Bindegewebe. Die angrenzenden Nebenhoden gehören streng genommen nicht zu den Hoden, sind aber eng mit ihnen verbunden. Hoden sind nicht symmetrisch. Meist ist der rechte Hoden etwas größer und der linke etwas nach unten versetzt. Im Alter kann sich die Größe der Hoden sowie die Qualität der Spermien verringern. Da Hodenerkrankungen häufig auch bei jungen Männern auftreten, sind regelmäßige (Selbst-)Untersuchungen für Männer jeden Alters ratsam.
Eier, Klöten, Kronjuwelen, Murmeln, Nüsse, Cojones, Balls – ja, wir sprechen von den Hoden, den primären männlichen Geschlechtsorganen. Medizinisch werden sie auch als männliche Keimdrüsen (Gonaden) bezeichnet. Ohne sie gäbe es keine Spermien und damit keine Kinder. Man spricht daher bei Hoden und Penis auch von Fortpflanzungsorganen.
Die Hoden haben zwei wichtige Funktionen:
Über die sogenannte Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse sind die Hoden eng mit dem Gehirn verbunden. Von dort steuern die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) und der Hypothalamus durch Botenstoffe und Signale die Produktion von Spermien und Hormonen in den Hoden.
Die Hoden sind ein sogenanntes paariges Organ. Es gibt also immer zwei davon. Sie hängen frei im Hodensack (Skrotum) außerhalb des Körpers unterhalb des Penis.
Die Hoden bestehen aus:
Die Nebenhoden (Epididymis) sind ein länglicher Gang, der vom oberen Ende des Hodens wegführt. Sie sind streng genommen nicht mehr Teil der Hoden aber eng mit ihnen verbunden. Hier reifen die Spermien und werden gespeichert, bis sie von dort aus bei einer Ejakulation in den Samenleiter gelangen. Die Nebenhoden
Über Arterien (Arteria testicularis) und Venen (Plexus pampiniformis) werden die Hoden mit Blut und Nährstoffen versorgt.
Der Hodensack (Skrotum) ist nicht nur eine Hauthülle. Das Skrotum hat auch Muskeln. Damit kann es sich zusammenziehen und so die Hoden näher an den Körper bringen, um die Hoden vor Kälte zu schützen. Umgekehrt kann das Skrotum durch Entspannung der Muskeln, die Hoden weiter weg vom Körper bewegen und vor Überhitzung schützen. Diese Funktion ist wichtig, um eine Temperatur zwischen 34 und 35 °C in den Hoden aufrechtzuerhalten. Dies ist die ideale Temperatur für die Produktion von Spermien.
Wusstest Du, dass Hoden asymmetrisch sind oder dass manche Krankheiten vermehrt auf einer Seite auftreten? Und weißt du, warum sie so schmerzempfindlich sind? Hier kannst Du Dein Basiswissen zu den Hoden auffrischen.
Die Hoden sind sogenannte paarige Organe, d. h. Männer haben immer zwei. Man könnte meinen, dass beide auch immer gleich sind. Aber das stimmt nicht ganz. Es gibt einige - nicht immer sichtbare - Unterschiede:
Die Hoden werden auch Kronjuwelen genannt, und das nicht nur, weil sie so wertvoll für die Fortpflanzung sind, sondern auch, weil man sie genauso gut schützen muss. Tritte oder Schläge in die Hoden beim Sport oder bei Unfällen können sehr schmerzhaft sein. Das liegt unter anderem daran, dass die Hoden und der Hodensack außerhalb des Körpers liegen und so generell weniger geschützt sind, vor allem aber daran, dass sie von vielen Nerven durchzogen sind und daher empfindsamer auf jede Form von Berührung reagieren.
Der Schmerz tritt oft nicht nur lokal auf, sondern kann auch in den Bauchraum ausstrahlen, da sie über den Samenstrang mit der inneren Bauchhöhle verbunden sind. Ein Tritt in die Hoden ist daher auch häufig von Übelkeit begleitet. Dass ein Schlag in die Hoden unfruchtbar macht, gehört jedoch ins Reich der Mythen.5
In der Regel verschwindet der Schmerz nach ein paar Minuten wieder.
Die Hoden verändern ihre Größe im Laufe des Lebens mehrfach. Zuerst wandern sie um den 7. Schwangerschaftsmonat herum in den Hodensack. Bei der Geburt sind die Hoden relativ klein und wachsen im Kindesalter nur langsam.
Mit Beginn der Pubertät (meist zwischen 10 und 14 Jahren) setzt ein deutliches Wachstum der Hoden ein. Sie vergrößern sich, die Samenkanälchen entwickeln sich weiter und beginnen mit der Spermienproduktion. Die Leydig-Zellen produzieren vermehrt Testosteron, was die weitere Entwicklung der männlichen Geschlechtsmerkmale steuert. Die Größe der Hoden nimmt nun kontinuierlich zu, bis sie zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr das größte Volumen erreichen.
Wie eine Studie zu altersbedingten Veränderungen des Hodenvolumens zeigen konnte, nimmt die Hodengröße ab dem 60. Lebensjahr meist wieder leicht ab.1
Noch genauer untersuchte eine Metaanalyse türkischer Forscher:innen6 die altersbedingten Veränderungen der Fortpflanzungsorgane. Ihren Erkenntnissen zufolge zeigen sich vor allem folgende Veränderungen:
Insgesamt kommt die Studie zur Schlussfolgerung, dass Altern das männliche Fortpflanzungssystem auf vielfältige Weise beeinträchtigt. Die Folgen sind eine verringerte Fruchtbarkeit und ein höheres Risiko für genetische und andere Erkrankungen bei den Nachkommen älterer Väter.
Von Entzündung bis schmerzhafte Verdrehung oder bösartigen Tumoren – es gibt eine Reihe von Hodenerkrankungen. Für alle gilt: Nicht lange warten, sondern die Beschwerden frühzeitig ärztlich abklären. Ideal ist auch ein regelmäßiger Check-Up im Rahmen der gesundheitlichen Vorsorge. Das gilt vor allem auch für junge Männer. Denn die meisten Hodenerkrankungen treten im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auf.
Einige der häufigen Hodenerkrankungen sind:
Da viele Hodenerkrankungen bei jungen Männern vorkommen, ist es für Männer jeden Alters ratsam, regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen im Rahmen der gesetzlichen Vorsorge zu gehen. Ideal ist eine regelmäßige Selbstuntersuchung, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. So machst du eine Selbstuntersuchung:
Wenn Du ungewöhnliche Veränderungen entdeckst, mache einen Termin bei Deiner Ärztin / Deinem Arzt. Das gilt natürlich erst recht, wenn Du Schmerzen hast.
Die Untersuchung bei der Ärztin / dem Arzt erfolgt in der Regel durch Begutachtung, Abtasten, bildgebende Verfahren wie Ultraschall (Sonografie) und in seltenen Fällen über eine Gewebeentnahme (Biopsie).
Ja, das kann vorkommen. Mediziner:innen sprechen dann von Polyorchidismus. Dies ist eine seltene Fehlbildung. Weltweit sind weniger als 200 Fälle4 dokumentiert. In den meisten Fällen haben die Betroffenen keine Beschwerden, manche verursachen jedoch Schmerzen oder Verdrehungen (Torsionen).
Sehr schmerzhaft: Die Hoden sind von dicht gepackten Nervenfasern durchzogen und liegen ungeschützt im Skrotum. Schon stumpfe Gewalt – etwa ein Fußtritt – löst deshalb abrupt starke Schmerzen, Übelkeit oder Kreislaufreaktionen aus; in der Regel klingt der Schmerz nach Minuten ab.
Die Hoden bilden Spermien und Testosteron. Der Nebenhoden liegt hinten am Hoden. Dort werden die Spermien gespeichert und können reifen.
Ja, ein kurzfristiges Hochrutschen des Hoden aus dem Hodensack in die Leiste kann durch Kälte, Angst oder anderen Stress ausgelöst werden. Das geschieht durch einen starken Reflex des Kremastermuskels, welcher im Oberschenkel sitzt und mit dem Hodensack verbunden ist. Man spricht dann von einem retraktilem oder hochgleitendem Hoden. Meist ist das harmlos und der Hoden gleitet wieder hinab. Bleibt der Hoden oben, spricht man von aufsteigendem (ascending) Hoden, der ärztlich kontrolliert werden sollte.
Typischerweise hängt der linke Hoden etwa 1–2 cm tiefer als der rechte.
Die Größe kann individuell variieren. Im Durchschnitt ist ein Hoden 4–5 cm lang, 2–3 cm breit und wiegt etwa 25–30 g.
Ein Hoden enthält viele feine Samenkanälchen zur Spermienbildung (mit Sertoli-Zellen) und dazwischen Leydig-Zellen, die Testosteron produzieren. Diese Strukturen sind von einer robusten Bindegewebsschicht (Tunica albuginea) umgeben, die den Hoden in Form hält.
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