Wann macht eine Testosteron-Ersatztherapie Sinn?
Die Testosterontherapie, auch Testosteron-Ersatztherapie (TRT) genannt, ist eine medizinische Behandlung für Männer mit nachgewiesenem Testosteronmangel (Hypogonadismus). Ein synthetisches Testosteron wird dabei dem Körper in Form von Gel, Spritzen oder Implantaten zugeführt. Wichtig ist eine klare Diagnose, denn die Therapie kann erhebliche Nebenwirkungen haben und ist z. B. nicht geeignet für Männer mit Kinderwunsch. Bei altersbedingt verringertem Testosteronspiegel ist sie nur bedingt empfehlenswert.
Testosteron ist eines der wichtigsten männlichen Sexualhormone. Es beeinflusst die männlichen Geschlechtsmerkmale wie Spermienproduktion oder Körperbehaarung, aber auch für Sexualtrieb, Knochendichte, Muskelmasse, Fettverteilung oder die Bildung roter Blutkörperchen. Produziert der Körper dieses Hormon nicht ausreichend, kann sich dies also verschiedentlich auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken.
Bei der Testosteron-Ersatztherapie (engl. Testosteron Replacement Therapy, TRT) wird ein zu niedriger Testosteronspiegel durch künstlich hergestelltes Testosteron ausgeglichen. Die Therapie ist verschreibungspflichtig und nur nach ärztlicher Untersuchung erhältlich. Sie kann in verschiedenen Formen erfolgen, etwa als Spritze, Gel, Pflaster, Tablette oder Implantat. Ziel der Behandlung ist es, den Testosteronspiegel auf ein normales Niveau anzuheben und damit Beschwerden wie Potenzprobleme oder Leistungsabfall oder gesundheitliche Risiken wie Muskelabbau und depressive Verstimmung zu verringern.
Hypogonadismus, wie Mediziner:innen den Testosteronmangel bezeichnen, ist ein Zustand, bei dem der Körper zu wenig des männlichen Sexualhormons Testosteron produziert. Dies kann verschiedene Ursachen haben:
Wenn der Körper zu wenig Testosteron produziert, kann sich das auf verschiedene Weise zeigen:
ABER: Wenn Du diese Symptome – vor allem allgemeine Anzeichen wie Müdigkeit oder Leistungsabfall – bei Dir beobachtest, heißt dies nicht automatisch, dass ein Testosteronmangel vorliegt. Denn manche Medikamente, Diabetes oder Schlafapnoe können ganz ähnliche Symptome hervorrufen. Bei einem Verdacht auf Testosteronmangel ist es daher überaus wichtig, den Mangel sicher zu diagnostizieren und nicht vorschnell eine Testosteron-Ersatztherapie zu beginnen.
Der Testosteronspiegel kann individuell unterschiedlich sein und schwankt im Laufe des Tages. Zudem kann er von verschiedenen Faktoren wie Medikamenten oder Erkrankungen (z. B. Diabetes) beeinflusst werden. Ein einzelner niedriger Wert bedeutet nicht, dass ein Testosteronmangel vorliegt. In rund 30 Prozent der Fälle3 haben Männer, bei denen ein niedriger Wert gemessen wurde, in einer Folgemessung einen normalen Wert.
Vor Beginn einer Testosterontherapie ist eine gründliche ärztliche Untersuchung und Beratung notwendig. Dazu gehören:
Ab welchem Wert ein niedriger Testosteronspiegel behandlungsbedürftig ist, kann individuell variieren. Laut einer Studie4 zur Vereinheitlichung von Testosteron-Messwerten liegt der Normalwert bei gesunden, normalgewichtigen Männern im Alter von 19 bis 39 Jahren zwischen 2,64 und 9,16 Nanogramm pro Milliliter Blut (ng/ml). Die große Schwankung der Werte erklärt sich aus den verschiedenen Messmethoden. Die European Association of Urology empfiehlt in ihren Leitlinien5 einen Wert von 3,5 ng/ml als untere Normgrenze . Werden – je nach Test – Werte unterhalb dieser Bezugsgrößen gemessen, kann es sich um einen behandlungsbedürftigen Testosteronmangel handeln.
Eine Testosterontherapie kommt in Frage bei
Erektionsstörungen sind überwiegend auf Durchblutungsstörungen zurückzuführen. Viele Männer mit Erektionsproblemen haben einen gesunden Testosteronspiegel. In diesen Fällen hat zusätzliches Testosteron keinen nachweislichen Effekt. Dies ist das Ergebnis einer Übersichtsstudie, in der verschiedene Studien zum Thema ausgewertet wurden.6,7 Testosteron-Präparate sollten bei Erektionsproblemen also nur angewendet werden, wenn tatsächlich ein niedriger Hormonspiegel nachgewiesen wurde.
Wie sinnvoll eine Testosteron-Ersatztherapie bei Altershypogonadismus ist, wird in der Forschung – vor allem wegen des Nutzen-Risiko-Verhältnisses – noch diskutiert. In einem scheinen sich Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Forschung3,8 jedoch weitgehend einig zu sein: Synthetisches Testosteron ist keine Anti-Aging-Therapie und sollte bei älteren Patienten nur nach sorgfältiger Prüfung und bei deutlichen Beschwerden eingesetzt werden.
Wie die renommierte Mayo-Klinik9 schreibt, gibt es kaum Belege, dass Patienten mit altersbedingtem Testosteronabfall von einer Gabe des künstlichen Hormons profitieren. Zwar fand eine Metaanalyse der Korean Society for Sexual Medicine1 and Andrology aus dem Jahr 2023 Hinweise darauf, dass die Behandlung mit Testosteronspritzen (intramuskulär) bei den Testpersonen eine Verbesserung der sexuellen Funktion (Libido, Erektionsfähigkeit) bewirkt, für aussagekräftige Ergebnisse ist jedoch weitere Forschung nötig.
Alternativ können Maßnahmen wie Gewichtsreduktion, regelmäßige Bewegung, Muskelaufbau durch Krafttraining, Stressabbau und Ernährungsumstellung helfen, Testosteron auf natürliche Weise wieder zu steigern – ohne die Risiken einer Testosteron-Ersatztherapie.
Eine Testosteron-Ersatztherapie sollte nur unter ärztlicher Begleitung stattfinden. Mögliche Nebenwirkungen können sein:
Nicht angeraten ist eine Testosteron-Ersatztherapie bei
Das künstliche Testosteron kann dem Körper auf verschiedene Weisen zugeführt werden. Am weitesten verbreitet ist die Testosteronspritze, die entweder in der Arztpraxis (intramuskuläre Injektion) oder auch als Selbstanwendung zu Hause verabreicht werden kann. Die am besten für Dich geeignete Therapieform wird Deine Ärztin oder Dein Arzt mit Dir abstimmen.
Hier findest Du einen Überblick über gängige Testosteron-Ersatztherapien:
Wenn eine medizinische Notwendigkeit für die Behandlung vorliegt, übernehmen die Krankenkassen in der Regel die Kosten für den Testosteronersatz. Die Kosten variieren je nach Medikament und Anwendungsform. Testosteronspritzen sind z. B. im Normalfall günstiger als Implantate. Im Durchschnitt sollte man mit ca. 50 bis 100 Euro pro Monat rechnen.
Eine Testosterontherapie kann Nebenwirkungen wie Akne, Haarausfall, Brustvergrößerung, kleinere Hoden und weniger Spermien verursachen. Sie kann auch Schlafapnoe verschlechtern, das Blut verdicken und das Prostatawachstum fördern. Bei bestimmten Vorerkrankungen kann sie gesundheitlich riskant sein.
Eine Testosterontherapie ist sinnvoll für Männer mit nachgewiesenem Testosteronmangel (Hypogonadismus) und passenden Beschwerden wie Libidoverlust, Müdigkeit oder Muskelschwäche. Sie wird verschrieben, wenn der Hormonmangel durch Bluttests bestätigt und eine andere Ursache ausgeschlossen wurde. Bei altersbedingtem Absinken ohne Erkrankung wird sie meist nicht empfohlen.
Die Testosterontherapie beginnt meist nach einigen Wochen zu wirken. Erste Veränderungen bei Libido, Energie oder Stimmung können auftreten. Ob die Behandlung wirklich hilft, zeigt sich meist innerhalb von drei bis sechs Monaten.
Wie oft man Testosteron spritzen muss, hängt vom Präparat ab: Kurz wirkende Mittel werden meist alle 1 bis 2 Wochen gespritzt, lang wirkende Formen etwa alle 10 Wochen. Dein Arzt legt das passende Intervall individuell fest.
Testosteron-Tabletten gelten nicht als erste Wahl, weil sie die Leber belasten können. Die meisten anderen Varianten sind besser verträglich, bergen aber trotzdem Risiken. Deshalb sollten sie nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.
Testosteron-Tabletten können den Muskelaufbau unterstützen, aber nur, wenn ein echter Testosteronmangel vorliegt. Ohne medizinische Notwendigkeit ist ihr Einsatz riskant und nicht zu empfehlen.
Nein, Sildenafil kaufen ohne Rezept ist nicht gestattet. Da es sich um ein verschreibungspflichtiges Potenzmittel handelt, darf es nur mit einem gültigen ärztlichen Rezept erworben werden. Dies dient Ihrer Sicherheit, da eine ärztliche Beratung notwendig ist, um mögliche Risiken und Wechselwirkungen auszuschließen.
Nein, Viagra® kaufen ohne Rezept ist nicht möglich. Das Medikament gehört zu den rezeptpflichtigen Potenzmitteln und kann nur mit einem gültigen Rezept von einem Arzt erworben werden.
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