Das Wichtigste in Kürze
Hormonstörungen entstehen, wenn zu viel oder zu wenig der männlichen Hormone Testosteron, LH, FSH, oder Östrogen gebildet wird.
Typische Symptome einer Hormonstörung wie Antriebslosigkeit, verminderte Libido oder Veränderungen in Muskelmasse und Knochendichte können auch andere Ursachen haben, weshalb eine ärztliche Abklärung bei länger anhaltenden Beschwerden immer sinnvoll ist.
„Wechseljahre“ wie bei der Frau gibt es bei Männern nicht – altersbedingt sinkt der Testosteronspiegel bei Männern zwar, aber sehr langsam, was meist keine Beschwerden verursacht und nur bei 10 bis 25 Prozent der Männer zu einem zu niedrigen Testosteronspiegel führt.
Was sind männliche Hormone?
Hormone sind biochemische Botenstoffe. Sie steuern und regulieren zentrale Prozesse im Körper wie den Stoffwechsel oder die Sexualfunktionen. Das Wort „Hormon“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „anregen“ oder „in Gang setzen“. Im menschlichen Körper gibt es rund 50 bekannte Hormone, darunter sehr bekannte wie das „Glückshormon“ Dopamin, das uns alle ans Handy fesselt oder das Melatonin, das uns müde und zufrieden macht. Unter männlichen Hormonen versteht man die Hormone, die dafür verantwortlich sind, dass die typisch männlichen Körpermerkmale und Sexualfunktionen entstehen und aufrechterhalten werden. Das sind:
- Androgene (männliche Sexualhormone) wie Testosteron oder Dihydrotestosteron (DHT)
- Gonadotropine (Steuerungshormone für die Fortpflanzung) wie LH (luteinisierendes Hormon) oder FSH (Follikelstimulierendes Hormon)
- Östrogene (weibliche Sexualhormone) wie Estron oder Estradiol
Warum haben Männer weibliche Hormone?
Auch Männer bilden Östrogen, also das typische „Frauenhormon“. Genauso bilden auch Frauen Testosteron, das typische „Männlichkeitshormon“. Der Unterschied liegt in der Menge. Ein Überschuss dieser Hormone kann beim jeweils anderen Geschlecht dazu führen, dass sie mehr Merkmale vom anderen Geschlecht ausbilden. So führt zu viel Östrogen bei Männern zum Beispiel häufig zur Vergrößerung der Brustdrüsen (Gynäkomastie). Zu wenig Östrogen kann bei Männern zum Beispiel die Gesundheit der Knochen beeinträchtigen. Das richtige Gleichgewicht an männlichen und weiblichen Hormonen ist also entscheidend für die allgemeine und sexuelle Gesundheit des Mannes.