Testosteronüberschuss

Zu viel Testosteron beim Mann: Was tun?

Testosteron ist ein Sexualhormon, das eine zentrale Rolle im männlichen Körper einnimmt. Ein hormonelles Gleichgewicht ist entscheidend für das reibungslose Funktionieren unseres Körpers - ist der Hormonhaushalt aus der Balance geraten, kann dies verschiedene Symptome auslösen, die Betroffene zum Teil stark belasten.

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Letzte Änderung:
2.8.2024
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Testosteronüberschuss stellt ein hormonelles Ungleichgewicht dar, das eine Vielzahl von Symptomen auslösen kann.
  • Einige der Symptome (eines Testosteronüberschusses) sind mit einem verringerten Selbstbewusstsein verbunden, was langfristig zu Erektionsproblemen führen kann.
  • Die Ursachen eines Testosteronüberschusses sind vielfältig und müssen individuell diagnostiziert werden.
  • Eine Störung des Hormonhaushalts sollte nach Möglichkeit ärztlich untersucht werden.

Testosteron ist dafür bekannt, eine entscheidende Rolle hinsichtlich der Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane zu spielen. Darüber hinaus beeinflusst das Hormon eine Vielzahl weiterer Prozesse im Körper. So spielt es zum Beispiel eine Schlüsselrolle bei:

Information
  • Der Regulierung des Energiehaushalts
  • Dem Aufbau und der Aufrechterhaltung von Muskelmasse
  • Der psychischen Gesundheit

Auch die sexuelle Funktionsfähigkeit und Libido werden stark durch Testosteron beeinflusst - das Hormon ist deshalb entsprechend eng mit Krankheitsbildern wie der Erektilen Dysfunktion verbunden.

Die Produktion von Testosteron wird durch einen Teil unseres Gehirns gesteuert, der Hypophyse genannt wird. Dieser signalisiert den Hoden, welche Menge des Hormons sie produzieren sollen. Ist der Testosteronspiegel angestiegen, senden die Testikel ein Signal an das Gehirn, worauf die Produktion heruntergefahren wird. Dieses Feedbacksystem hält den Hormonspiegel im Gleichgewicht.

Dieses System, und demnach auch der Testosteronspiegel, können von diversen Faktoren beeinflusst werden:

Information
  • Körpergewicht: Ein höherer BMI (das Verhältnis aus Körpergröße und Gewicht) führt zu geringeren Mengen an freiem Testosteron im Körper.
  • Operationen: Bestimmte Eingriffe, wie zum Beispiel Operationen an Teilen des Gehirns, können den durchschnittlichen Testosteronspiegel verändern.
  • Bestimmte Erkrankungen: Hierunter fallen etwa das Cushing-Syndrom und AIDS.
  • Einnahme bestimmter Medikamente: Medikamente wie Antiandrogene und Ketoconazole können den Testosteronspiegel senken, während Testosteronpräparate im Rahmen einer Testosteron-Ersatztherapie ihn erhöhen können.
  • Erkrankungen / Schädigungen der Hoden: Auch Unfälle und Hodenkrebs können den Testosteronspiegel beeinflussen.
  • Lebensalter: Im Erwachsenenalter sinkt der Testosteronspiegel kontinuierlich ab.

Ein Testosteronüberschuss kommt deutlich häufiger bei Frauen als bei Männern vor - dennoch sind auch einige Männer betroffen. Ein übermäßig hoher Testosteronspiegel ist ein Anzeichen dafür, dass das Hormongleichgewicht des Körpers aus dem Gleichgewicht geraten ist. Eine solche Dysbalance kann zum Beispiel die folgenden Symptome auslösen:

Information
  • Akne und fettige Haut: Testosteron steigert die Talgproduktion, was zu Hautproblemen führen kann.
  • Psychische Probleme: Ist der Testosteronspiegel zu hoch, kann dies einen Einfluss auf das psychische Wohlbefinden haben. Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen sind Beispiele für Symptome dieser Art.
  • Haarausfall: Zu viel Testosteron beim Mann kann zu Haarausfall führen, welcher insbesondere die Kopfhaut betrifft.

Viele dieser Symptome belasten betroffene Männer stark und können vor allem das Selbstbewusstsein negativ beeinflussen. Ein Beispiel hierfür ist Akne durch zu viel Testosteron: Manche Männer schämen sich derart für ihr Hautbild, dass sie durch die psychische Belastung große Schwierigkeiten damit haben, eine Erektion zu erreichen und aufrechtzuerhalten. Auch psychische Probleme, welche durch das hormonelle Ungleichgewicht ausgelöst werden können, führen häufig zu Erektionsstörungen. Auf diese Weise kann zu viel Testosteron Impotenz verursachen. Sind die Erektionsprobleme erst einmal aufgetreten, leiden Betroffene häufig lange Zeit unter ihnen: Geschlechtsverkehr wird zu einer belastenden Situation, in der eine Erektion nur schwer bis gar nicht mehr erreicht werden kann.

Ein Testosteronüberschuss kann viele negative gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Es ist deshalb wichtig, ein hormonelles Ungleichgewicht ernstzunehmen und nach Möglichkeit einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, um Behandlungsansätze zu besprechen. Letztere können zum Beispiel folgendes beinhalten:

Änderungen des Lebensstils:

Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung können dazu beitragen, dass sich der Hormonhaushalt von selbst reguliert. Dies ist jedoch nicht in jedem Fall effektiv und ist vor allem bei weniger schwerwiegenden Fällen von Testosteronüberschuss zu empfehlen.

Operationen:

Abhängig von der Ursache für den Testosteronüberschuss kann eine Operation notwendig sein, um Gewebe, das das hormonelle Ungleichgewicht verursacht, zu entfernen.

Diagnoseverfahren bei Testosteronüberschuss

Die Behandlungsoptionen bei einem Testosteronüberschuss hängen vor allem von der zugrunde liegenden Ursache ab. Hierbei ist es entscheidend, dass eine genaue Diagnostik stattfindet. Diese ermöglicht es, die bestmögliche Behandlungsstrategie zu finden. Im Rahmen einer solchen Diagnostik wird zum Beispiel abgeklärt, welche Medikamente derzeit eingenommen werden und ob es Familienmitglieder gibt, die an einem Testosteronüberschuss leiden. Eine Blutuntersuchung kann zusätzliche Klarheit über den Hormonspiegel bringen.

Ein Testosteronüberschuss kann vielfältige Auswirkungen auf den Körper haben und erfordert eine sorgfältige Diagnostik und Behandlung. In vielen Fällen kann ein Testosteronüberschuss Symptome auslösen, die für Betroffene stark belastend sein können. Insbesondere das Selbstbewusstsein kann negativ beeinflusst werden, was langfristig auch das Liebesleben negativ beeinträchtig kann: Erektionsprobleme infolge eines geringen Selbstbewusstseins sind keine Seltenheit.

Bei Verdacht auf einen Testosteronüberschuss ist es deshalb entscheidend, frühzeitig einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, um die Symptomatik abzuklären und bei Bedarf eine individuell angepasste Therapie einzuleiten.

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Häufige Fragen
Was passiert, wenn man zu viel Testosteron hat?

Ein Testosteronüberschuss kann verschiedene gesundheitliche Folgen haben: Häufig kommen zum Beispiel Akne, Haarausfall und psychische Probleme vor. Da hierdurch auch das Selbstbewusstsein negativ beeinträchtigt werden kann, folgen zudem häufig Erektionsprobleme.

Wie merkt man, dass man zu viel Testosteron hat?

Ein erhöhter Testosteronspiegel kann unterschiedliche Symptome auslösen, darunter zum Beispiel Haarausfall und unreine Haut.

Was tun bei zu viel Testosteron?

Der Verdacht auf einen Testosteronüberschuss sollte nach Möglichkeit ärztlich abgeklärt werden. Erfolgt eine entsprechende Diagnose, sollte die Behandlung auf die Ursache des hormonellen Ungleichgewichts abgestimmt sein. Empfehlenswert können Änderungen im Lebensstil oder Medikamente sein, die die Symptome des Überschusses lindern.

Kann man zu viel Testosteron haben?

Ein Testosteronüberschuss liegt dann vor, wenn Betroffene einen erhöhten Hormonspiegel haben und zudem Symptome des Überschusses zeigen. Unter letztere fallen zum Beispiel unreine Haut und Haarausfall.

Quellenangaben
Links
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