Wann ist ein Wechsel zu einem anderen Wirkstoff sinnvoll?
PDE-5-Hemmer wie Viagra® (Sildenafil) und Cialis® (Tadalafil) wirken auf dieselbe Weise zuverlässig und sicher bei Erektionsstörungen. Der wichtigste Unterschied: Cialis® wirkt länger und ist auch für die dauerhafte Einnahme zugelassen, was vorteilhaft sein kann, wenn den Betroffenen spontaner Sex besonders wichtig ist. Eine aktuelle Studie deutet darauf hin, dass Cialis® besser verträglich sein könnte, vor allem für Personen mit erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein klärendes Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin ist der beste Weg, die individuell optimale Potenzpille zu finden.
Sildenafil, vermarktet unter dem Handelsnamen Viagra®, war der erste Wirkstoff, der in Pillenform den meisten Patienten mit Erektionsstörungen zuverlässig und diskret helfen konnte. Die Grundlage für das neue Medikament war eine neue Wirkstoffgruppe: sogenannte PDE-5-Hemmer. Sie unterdrücken die Ausschüttung des Enzyms Phosphodiesterase-5 (PDE-5), was zu einer festeren und längeren Erektion beiträgt. Die Einführung von Viagra® 1998 war so bedeutend für die Männergesundheit, dass sie häufig mit der Einführung der Antibabypille für die Frau verglichen wurde. Die Nachfrage nach der „blauen Pille“ war entsprechend groß. Andere Pharmaunternehmen brachten dann eigene Medikamente mit leicht veränderten Wirkstoffen aus derselben Wirkstoffgruppe auf den Markt. Einer der ersten Nachfolger von Sildenafil war das 2002 eingeführte Tadalafil, vermarktet unter dem Handelsnamen Cialis®. Beide Medikamente wirken im Körper auf dieselbe Weise, unterscheiden sich aber bei Eigenschaften wie Wirkungseintritt, Wirkungsdauer, Anwendungsmöglichkeiten und potenziellen Nebenwirkungen.
In ihrer grundsätzlichen Wirkung unterscheiden sich Viagra® und Cialis® nicht. Beide beeinflussen die Wechselwirkung aus Hormonen und Enzymen, die für das Entstehen und Anhalten einer Erektion ausschlaggebend sind. Das heißt auch: Beide Medikamente sind verschreibungspflichtig und nur nach ärztlicher Untersuchung und mit Rezept erhältlich.
Viagra® und Cialis® unterscheiden sich im Wesentlichen bei Wirkeintritt, Wirkdauer und Anwendungsmöglichkeiten. Die bedeutendsten Unterschiede:
Beide Medikamente werden in Form von Tabletten eingenommen. Während Viagra® bei Bedarf eingenommen wird, kann Cialis® sowohl bei Bedarf als auch dauerhaft täglich eingenommen werden. Viagra® ist nicht für die tägliche Einnahme zugelassen, kann aber als Off-Label (auf Verantwortung der Ärztin oder des Arztes) auch täglich verschrieben werden. Allerdings ist diese Anwendung mit einem höheren Risiko für Nebenwirkungen verbunden und wird nur in seltenen Fällen verschrieben.
Die empfohlene Standarddosierung bei der Einnahme bei Bedarf ist bei
Je nach Erfahrungswerten oder Risiko für Nebenwirkungen kann die Dosis jeweils erhöht (Viagra® 100 mg, Cialis® 20 mg) oder verringert (Viagra® 25 mg, Cialis® 5 mg) werden.
Für die Dauermedikation mit Cialis® werden je nach Verträglichkeit 2,5 oder 5 mg Cialis® täglich zum etwa gleichen Zeitpunkt eingenommen. Die Dauertherapie führt dazu, dass ein relativ konstanter Spiegel des Medikaments im Körper aufrechterhalten wird und der Geschlechtsverkehr nicht mehr geplant werden muss, sondern spontan jederzeit möglich ist.
Beim Wirkungseintritt gibt es keine nennenswerten Unterschiede zwischen Cialis® und Viagra®. Bei beiden ist in der Regel nach 30 bis 60 Minuten eine erste Wirkung zu beobachten. Der Wirkeintritt kann grundsätzlich von Mann zu Mann etwas unterschiedlich sein, da er auch von Faktoren wie dem individuellen Stoffwechsel abhängig ist. Bei beiden Medikamenten können Mahlzeiten direkt vor oder während der Einnahme den Wirkungseintritt verzögern.
Beide Medikamente sind in der Regel gut verträglich und viele Patienten nehmen sie, ohne Nebenwirkungen zu erfahren. Treten welche auf, sind sie auch typischerweise etwas unterschiedlich. Am häufigsten treten auf:
Cialis® ist zur Behandlung mehrerer Krankheiten zugelassen: Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion), gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) und Lungenhochdruck (pulmonale arterielle Hypertonie). Für die Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung wird Cialis® häufig als Dauermedikation in geringer Dosierung eingesetzt.
Auch Sildenafil, der Wirkstoff in Viagra®, ist für die Behandlung von Lungenhochdruck geeignet. Allerdings wird der Wirkstoff dafür in geringerer Dosierung von 20 mg unter dem Handelsnamen Revatio® angeboten. Viagra® ist also nicht für die Behandlung von Lungenhochdruck geeignet.
Für gesunde Männer sind beide Wirkstoffe sicher und verträglich. In einer aktuellen Studie zeigen sich aber Hinweise darauf, dass Cialis® für Männer mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser geeignet sein könnte.
Ein Forscherteam der University of Texas untersuchte in einer 2025 veröffentlichten Studie1 den Einfluss von Tadalafil und Sildenafil auf die Gesamtsterblichkeit und das Auftreten von schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Venenthrombosen. In einer sogenannten beobachtenden Kohortenstudie werteten sie medizinische Daten der TriNetX-Datenbank aus. Auf dieser globalen Forschungsplattform erhalten Mediziner:innen Zugang zu anonymisierten klinischen Daten von über 275 Millionen Patienten weltweit, die durch elektronische Krankenakten (EMR), Tumorregister, genomische Datenbanken und andere Quellen gesammelt werden.
Für ihre Untersuchung nutzte das Forscherteam Daten von insgesamt über 2 Millionen Männern mit Erektionsstörungen oder Symptomen des unteren Harntrakts (LUTS) über einen Zeitraum von 3 Jahren. Alle Patienten waren 40 Jahre oder älter.
Das Ergebnis: Bei Männern mit erektiler Dysfunktion, die entweder Tadalafil oder Sildenafil erhielten, zeigten sich über einen Zeitraum von 3 Jahren folgende Unterschiede:
Tadalafil und Sildenafil helfen also beide sicher und zuverlässig bei Erektionsstörungen, im direkten Vergleich scheint Tadalafil jedoch langfristig ein geringeres Risiko für allgemeine Sterblichkeit, Herzinfarkt und Schlaganfall mit sich zu bringen. Das Auftreten von Venenthrombosen war hingegen bei beiden Wirkstoffen ähnlich.
Die Forscher:innen schließen aus diesen Ergebnissen, dass Tadalafil – insbesondere in niedriger Dosierung (5 mg täglich) – bei Patienten mit einem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine schonende Behandlungsoption sein könnte. Es sind aber in jedem Fall noch weitere Studien notwendig, um die Zusammenhänge klar zu bestätigen.
Welchen Wirkstoff bevorzugen Patienten, die Erfahrungen mit Viagra® und Cialis® gemacht haben? Auch das wurde untersucht. Ein deutsches Forscherteam schaute sich in einer retrospektiven, also rückwirkenden Analyse2 reale Verschreibungszahlen von Daten der deutschen Online-Plattform gospring.de (Wellster Healthtech) an. Welcher Wirkstoff wurde von wem zwischen Mai 2019 und Mai 2020 häufiger gewählt? Die Datenbasis waren 26.821 Männer mit ED, davon 367 mit Erfahrungen mit beiden Medikamenten. Beide Gruppen (Sildenafil vs. Tadalafil) waren bzgl. Alter, Körpergewicht und Dauer der Erektionsstörungen vergleichbar.
Das Ergebnis: Wenn Patienten bereits beide Wirkstoffe eingenommen hatten, entschieden sie sich bei Folgeverschreibungen häufiger für Tadalafil:
Cialis® wird aufgrund seiner langen Wirkdauer von bis zu 36 Stunden scherzhaft auch als „Wochenendpille“ bezeichnet. Welcher Wirkstoff geeignet ist, hängt nämlich auch von den persönlichen Wünschen und Vorlieben ab. Beide Wirkstoffe ermöglichen ein erfülltes Sexleben mit minimaler, diskreter Vorbereitung.
Für Männer, die besonders spontan, besonders intensiv oder besonders häufig Sex haben möchten, ist Cialis® eventuell die geeignetere Medikation. Entweder kann Cialis® bei Bedarf die Erektionsfähigkeit länger als 1 Tag erhalten oder kann als Dauermedikation eine natürliche Spontaneität in das Sexleben zurückbringen.
Cialis® ist in geringer Dosierung (2,5 mg oder 5 mg) auch für die dauerhafte Einnahme zugelassen. Viagra® wird typischerweise nicht für die dauerhafte Einnahme verschrieben.
Es kommt darauf an. Beide Medikamente wirken zuverlässig und sicher. Eine aktuelle Studie1 deutet darauf hin, dass Cialis® vor allem für Personen mit einem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser verträglich sein könnte. Cialis® ist außerdem länger wirksam und kann in geringer Dosis dauerhaft eingenommen werden, was spontaneren Sex ermöglicht oder vorteilhaft für Patienten mit Prostataerkrankungen sein kann.
Beide Medikamente enthalten hochwirksame Wirkstoffe, die sich in ihrer Wirkung verstärken und in Kombination eventuell schwere Nebenwirkungen auslösen können. Du solltest Viagra® und Cialis® nur auf ausdrückliche ärztliche Anweisung kombinieren.
In einer aktuellen Studie1 hatten die Teilnehmer, die Tadalafil (Cialis®) erhielten, allgemein ein geringeres Sterberisiko sowie ein geringeres Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Das deutet darauf hin, dass Cialis® besonders für Patienten mit einer Tendenz zu Herz-Kreislauf-Problemen besser verträglich sein könnte. Es sind jedoch noch weitere Studien erforderlich.
PDE-5-Hemmer wie Viagra® oder Cialis® sind derzeit der Goldstandard bei der Behandlung von Erektionsstörungen. Es gibt keinen Wirkstoff, der grundsätzlich besser wirkt. Es gibt jedoch noch weitere PDE-5-Hemmer wie Vardenafil (Levitra®) oder Avanafil (Spedra®). Sie beruhen auf demselben Wirkprinzip, haben aber leicht unterschiedliche Eigenschaften, die individuell für Dich vielleicht noch besser geeignet sind.
Cialis® wirkt mit bis zu 36 Stunden länger als Viagra® und alle anderen PDE-5-Hemmer.
Nein, Viagra® kaufen ohne Rezept ist nicht erlaubt. Da es sich um ein rezeptpflichtiges Potenzmittel handelt, ist der Erwerb nur mit einem gültigen ärztlichen Rezept möglich. Dies dient Ihrer Sicherheit, da eine medizinische Beratung wichtig ist, um mögliche Risiken und Wechselwirkungen auszuschließen.
Nein, Cialis® kaufen ohne Rezept ist nicht möglich. Das Medikament gehört zu den rezeptpflichtigen Potenzmitteln und kann nur mit einem gültigen Rezept von einem Arzt erworben werden.
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