Viele Menschen in Deutschland leiden unter mangelhafter Schlafqualität: 2021 gaben 23% der befragten Personen an, in den letzten 12 Monaten unter einer Schlafstörung gelitten zu haben (9). Schlaf wird allgemein als zentral für das Wohlbefinden angesehen - wenig bekannt ist jedoch, dass sich ein Schlafmangel auch negativ auf die Erektionsfähigkeit auswirken kann. Wie Schlafmangel Erektionsstörungen bedingen kann, erfährst Du in unserem Ratgeber.
Die Schlafqualität hat einen Einfluss auf diverse Körperfunktionen und kann auch die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen.
Schlafmangel kann verschiedene Ursachen haben, die psychischer, körperlicher oder umweltbedingter Natur sein können.
Es gibt unterschiedliche Ansätze, die Schlafqualität zu verbessern. Wichtige Ansatzpunkte sind individuelle Gewohnheiten sowie ärztliche und psychotherapeutische Unterstützung bei besonders schwerwiegenden Fällen.
Das Wissen um die Bedeutung von gesundem Schlaf wächst stetig - inzwischen wird Schlaf von einigen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen neben Ernährung und Bewegung sogar als “dritte Säule” der Gesundheit bezeichnet (1).
Ein gestörter Schlafrhythmus kann dementsprechend diverse gesundheitliche Probleme nach sich ziehen, darunter zum Beispiel:
Auch Erektionsstörungen können durch Schlafmangel bedingt werden.
Wohl jeder Mensch wird im Verlauf seines Lebens Zeiten erleben, die durch einen Schlafmangel geprägt sind. Dies allein hat noch nicht unbedingt Krankheitswert. Aus medizinischer Sicht liegt ein Schlafmangel vielmehr vor, wenn die folgenden Punkte erfüllt sind:
Wie groß der “Mangel” sein muss, um einem medizinisch relevanten Schlafmangel zu entsprechen, ist individuell unterschiedlich. Als Orientierungspunkt können jedoch die allgemeinen Schlafempfehlungen genutzt werden: Die meisten Erwachsenen benötigen täglich zwischen sieben und acht Stunden Schlaf - dies kann jedoch individuell variieren.
Nicht jede Art von Schlaf ist gleich - Menschen durchlaufen in der Regel vier verschiedene Schlafphasen. Das Durchlaufen all dieser Stufen stellt sicher, dass der Schlaf zu einer bestmöglichen Erholung führt. Die Schlafphasen gestalten sich wie folgt:
Die Phasen wiederholen sich mehrfach und führen in ihrem Gesamtbild zu einer bestmöglichen Erholung.
Ein Schlafmangel kann verschiedene Ursachen haben: Von psychischen hin zu körperlichen und umweltbedingten. Häufig ist es auch eine Kombination diverser Faktoren, die den Schlafmangel auslöst.
Daten aus 2013 zufolge arbeiten weltweit beinahe 15% der Arbeitskräfte in Schichtarbeit (2). Letztere zeichnet sich dadurch aus, dass eine Arbeit den Tag über von wechselnden Personen ausgeführt wird, die abwechselnd verschiedene Schichten übernehmen. Die Folge: Der Schlafrhythmus, auch zirkadiane Taktung genannt, wird gestört. Dies kann verschiedene negative Folgen für die Gesundheit haben und auch die Erektionsfähigkeit betreffen.
Stress wirkt sich häufig negativ auf die Schlafqualität aus. Er kann dazu führen, dass Probleme mit dem Ein- und Durchschlafen auftreten. Stress beschränkt sich dabei nicht nur auf das Arbeitsleben, sondern kann auch durch das persönliche Umfeld und die Umgebung ausgelöst werden: Ein Streit mit dem Partner oder der Partnerin oder die Lage des Schlafzimmers direkt neben einer vielbefahrenen Straße sind Beispiele für stressauslösende Situationen. Zudem kann die heutzutage so häufig beschriebene ständige Erreichbarkeit dazu führen, dass die Schlafqualität abnimmt, da sie Stress begünstigt. Auch der Stress, den viele Personen im Rahmen der Covid-19-Pandemie erlebt haben, wirkt heute noch nach (5).
Schlafmangel kann sowohl Symptom einer psychischen Erkrankung sein, als auch die Entstehung einer solchen begünstigen. Bei Depressionen zum Beispiel ist es ein häufiges Symptom, dass Betroffene weit mehr oder weit weniger schlafen als gewöhnlich.
Der Stress, dem der Körper durch den Schlafmangel ausgesetzt wird, kann zudem psychische Erkrankungen begünstigen. Dies trifft zum Beispiel auf Depressionen zu, deren Entwicklung durch einen dauerhaften Schlafmangel gefördert wird.
Auch einige körperliche Erkrankungen können einen Schlafmangel begünstigen. Leidet eine Person zum Beispiel an starken Schmerzen durch eine Entzündung des Ischiasnervs, leidet die Schlafqualität unabdingbar. Auch bei einer sogenannten Schlafapnoe ist die Schlafqualität gefährdet. Hierbei setzt der Atem während des Schlafs mehrfach aus, was den Schlafrhythmus unterbricht und dazu führt, dass der Schlaf deutlich weniger erholsam ist.Der Stress, dem der Körper durch den Schlafmangel ausgesetzt wird, kann zudem psychische Erkrankungen begünstigen. Dies trifft zum Beispiel auf Depressionen zu, deren Entwicklung durch einen dauerhaften Schlafmangel gefördert wird.
Ein Schlafmangel kann den Körper fundamental aus dem Gleichgewicht bringen. Hierdurch kann auch das Hormongleichgewicht gestört werden: Ein Testosteronmangel kann Folge sein. Hierbei handelt es sich um das zentrale männliche Geschlechtshormon, das diverse Prozesse im Körper reguliert - unter anderem auch die Funktion der Fortpflanzungsorgane. So können zum Beispiel die Fruchtbarkeit, Erektionsfähigkeit und die Spermienqualität negativ durch einen Schlafmangel beeinflusst werden.
Neben einem solchen hormonellen Ungleichgewicht können auch die psychischen Folgen eines Schlafmangels Erektionsprobleme begünstigen: Wer dauerhaft zu wenig schläft, setzt sich enormem Stress aus. Dies kann dazu führen, dass es deutlich schwerer wird, sich auf körperliche Intimität einzulassen. Auch hierdurch können Erektionsstörungen ausgelöst werden.
Was sind Erektionsstörungen?
Der Begriff “Erektionsstörungen” beschreibt Probleme, die die Erektionsfähigkeit betreffen. Dies bedeutet, dass eine Erektion nicht stark genug ausgeprägt ist oder lange genug anhält, um befriedigenden Geschlechtsverkehr zu ermöglichen.
Erektionsprobleme dieser Art haben jedoch nicht immer Krankheitswert: Es ist normal, dass die Erektionsfähigkeit schwankt und nicht immer gleich gut ausgeprägt ist. Erst dann, wenn die Beschwerden über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten anhalten, liegt eine Erektile Dysfunktion mit Krankheitswert vor.
Die Schlafqualität wird häufig von Faktoren beeinflusst, die außerhalb der individuellen Kontrolle liegen - ein klassisches Beispiel hierfür ist zum Beispiel Schichtarbeit. Jedoch gibt es auch individuelle Verhaltensweisen, die die Schlafqualität verbessern und somit auch bei durch Schlafmangel begünstigen Erektionsproblemen helfen können.
Um möglichst effektiv zu helfen, sollten diese Lösungsansätze bestmöglich auf den Auslöser des Schlafmangels abgestimmt sein. Ist dieser unklar, kann ein “Schlaftagebuch” helfen - in diesem wird die Schlafqualität über einen längeren Zeitraum festgehalten. Dies kann Hinweise darauf geben, welche Faktoren die Schlafprobleme auslösen. Auch im Rahmen einer ärztlichen Beratung kann ein solches Tagebuch sehr hilfreich sein, um den Schlafmangel und begleitende Symptome, wie etwa Erektionsprobleme, bestmöglich zu behandeln.
Eine mangelhafte Schlafqualität und Schlafmangel können negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Auch Erektionsstörungen können hierdurch bedingt oder zumindest gefördert werden.Schlafstörungen können diverse Ursachen haben, die zu verschiedenen Lösungsansätzen führen. Insgesamt sind sie gut behandelbar - ob individuell zuhause mit dem Einführen neuer Gewohnheiten oder mit Hilfe von psychotherapeutischer und ärztlicher Unterstützung. Auslöser, die systemischer Natur sind, können hingegen nur schwer individuell gelöst werden. Ein Beispiel, das in diese Kategorie fällt, ist Schichtarbeit. Grundsätzlich macht es in vielen Fällen Sinn, Schlafgewohnheiten zu beobachten und ggf. In einem “Schlaftagebuch” zu dokumentieren. So können Muster festgestellt werden, die einen Hinweis darauf geben , wie die Schlafqualität und damit einhergehende Erektionsstörungen verbessert werden können.
Erektionsstörungen durch Schichtarbeit sind ein vergleichsweise häufig vorkommendes Phänomen: Der ständig wechselnde Schlaf-Wach-Rhythmus stellt eine enorme Belastung für den Körper dar. Einige individuelle Verhaltensweisen, wie etwa die Vermeidung von starken Lichtquellen vor dem Zubettgehen, können entgegenwirken, stellen jedoch oft keine langfristige Lösung dar. Bei länger anhaltenden Beschwerden kann es deshalb ratsam sein, einen Arzt oder eine Ärztin bzw. eine Psychotherapeutin oder einen Psychotherapeuten aufzusuchen.
Ein gestörter Schlafzyklus, wie etwa infolge eines Schlafmangels, kann Erektionsstörungen begünstigen. In den meisten Fällen sind es jedoch viele verschiedene Faktoren, die zusammenkommen und die Erektionsprobleme auslösen. Ein geregelter Schlafzyklus kann die Erektionsfähigkeit verbessern, findet optimalerweise jedoch im Rahmen einer ganzheitlichen Umstellung des Lebensstils statt.