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Verzögert Viagra “das Kommen”?

Die vorzeitige Ejakulation ist eine der häufigsten Sexualstörungen bei Männern und meist mit einer hohen mentalen Last verbunden.

Viele Männer greifen auf Viagra als Allheilmittel sexueller Funktionsstörungen zurück. Ist es aber sinnvoll, Viagra zur Behandlung vorzeitiger Ejakulation zu nutzen? Kann es wirklich dabei helfen, das Kommen zu verzögern? In diesem Artikel erfährst Du, ob und inwiefern Viagra bei vorzeitiger Ejakulation verwendet werden kann und welche anderen Therapiemöglichkeiten es gibt. 

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Medizinisch geprüft von
Dr. Johannes von Büren

Letzte Änderung: 03.04.2024

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Das Wichtigste in Kürze

    Unter vorzeitiger Ejakulation (ejaculatio praecox) versteht man einen Samenerguss, der kurz vor, bei  oder kurz nach der Penetration erfolgt. Diese verfrühte Ejakulation erstreckt sich i.d.R. über einen längeren Zeitraum und kommt regelmäßig beim Sex vor. 

    Viagra therapiert nicht die typischen Symptome von vorzeitiger Ejakulation, wie eine kurze Ejakulationslatenzzeit oder die Empfindlichkeit des Penis.

    In manchen Fällen kann Viagra dabei helfen, das Durchhaltevermögen zu steigern und dadurch indirekt positiv auf einen vorzeitigen Samenerguss auszuwirken. 

    Was ist eine vorzeitige Ejakulation? 

    Unter einer vorzeitigen Ejakulation (ejaculatio praecox) versteht man einen Samenerguss, der kurz vor der Penetration, direkt beim Eindringen oder sehr kurz nach der Penetration erfolgt. Besteht dieses Problem schon seit dem ersten sexuellen Kontakt, wird von einer Primären Ejaculatio Praecox gesprochen, eine angeborene Form, die sich auch nach mehrmaligem Sex nicht verbessert.   Eine sekundäre Ejaculatio Praecox liegt vor, wenn ein vorzeitiger Samenerguss plötzlich bei Männern auftritt, die zuvor keine Probleme hatten. Die häufigsten Ursachen sind dabei Versagensangst, Nervosität oder andere psychische Faktoren. Auch eine sehr empfindliche Penishaut, oder in seltenen Fällen, eine Erkrankung, wie eine Prostataentzündung oder Schilddrüsenüberfunktion, können Gründe für eine vorzeitige Ejakulation sein.

    Die vorzeitige Ejakulation betrifft etwa 20 -25% der männlichen Bevölkerung und ist damit eine der häufigsten Sexualstörungen unter Männern. Trotzdem bleibt die Definition der vorzeitigen Ejakulation schwammig.

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    Meistens wird das Vorkommen einer vorzeitigen Ejakulation anhand von drei Faktoren bemessen:

      die intravaginale Ejakulationslatenzzeit(die Zeit, von der Penetration bis zum Samenerguss)

      eine mangelnde Kontrolle über die Ejakulation

      einen hohen persönlichen Leidensdruck sowie Probleme in der Partnerschaft

      In der Regel gilt der Samenerguss als vorzeitig, wenn die intravaginale Ejakulationslatenzzeit weniger als 1 bis 2 Minuten beträgt. Was aber als zu früh empfunden wird, liegt an  der persönlichen Wahrnehmung oder die der Partnerin oder des Partners.  

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      Zu früh kommen ist nicht immer ein medizinisches Problem 

      Von einer vorzeitigen Ejakulation wird erst dann gesprochen, wenn die verfrühte Ejakulation sich über einen längeren Zeitraum und regelmäßig beim Sex auftritt. 

      Nicht alle Männer, die mal zu früh zum Orgasmus kommen, sind sofort auf medizinische Hilfe angewiesen. Es gibt zahlreiche Gründe für eine vorzeitige Ejakulation. Vor allem unter jungen Männern kommt das häufig vor. Auch Männer, die länger keinen Sex hatten, kommen oft früher. Häufig spielen auch Nervosität oder neue Sexualpartner eine Rolle. In   vielen Fällen verschwindet das Problem von selbst wieder.

      Wenn Du unsicher bist, ob Du unter vorzeitiger Ejakulation leidest, solltest Du Dich am besten von einem Arzt/ einer Ärztin  beraten lassen. 

      Kann Viagra zur Behandlung vorzeitiger Ejakulation verwendet werden? 

      Normalerweise wird Viagra (mit dem Wirkstoff Sildenafil) nicht zur Behandlung von vorzeitiger Ejakulation verschrieben. Einige Studien deuten aber darauf hin, dass Viagra möglicherweise Hilfe verschaffen kann. 

      Eine kleine Studie von 180 Männern mit vorzeitiger Ejakulation hat gezeigt, dass Sildenafil einen höhere Wirksamkeit hat,, als andere bekannte Behandlungsmethoden, wie die Squeeze-Methode (dabei wird der Penis manuell zusammengedrückt, um die Ejakulation zu stoppen, und die Erektion zu schwächen) (4). 

      In einer weiteren Studie wurde nachgewiesen, dass die Einnahme von Sildenafil bei Männern mit vorzeitigem Samenerguss das Selbstbewusstsein erhöhen, das Gefühl, die Ejakulation selber kontrollieren zu können, verbessern sowie die sexuelle Befriedigung steigern kann (5). 

      Aufgrund der eingeschränkten Studienlage bleibt aber unklar, ob Viagra wirklich zur Behandlung von vorzeitigem Samenerguss angewendet werden kann.

      Zusammenhang zwischen erektiler Dysfunktion und vorzeitiger Ejakulation 

      Die vorzeitige Ejakulation ist oft eine Begleiterscheinung der erektilen Dysfunktion. Beim gleichzeitigen Vorkommen beider Dysfunktionen wird die erektile Dysfunktion vorrangig behandelt, wofür PDE-5 Hemmer wie z.B. Viagra  zum Einsatz kommen. Viagra bewirkt eine Entspannung der Blutgefäße im Penis, weshalb sich der Blutfluss in den Penis und dadurch die Erektionsfähigkeit verbessert. Wenn man folglich   Probleme hat, eine Erektion aufrechtzuhalten , und den Sex vorzeitig beenden muss, kann Viagra ggf.  helfen, länger durchzuhalten. Leidest Du also unter vorzeitigen Ejakulationen in Zusammenhang mit einer nachweislichen erektilen Dysfunktion, kann die Einnahme von Viagra indirekt das Problem eines verfrühten Samenerguss verbessern

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      Vorzeitige Ejakulation, erektile Dysfunktion und Fertilität 

      Vorzeitige Ejakulation und  eine erektile Dysfunktion führen nicht direkt zur Infertilität. Beide Dysfunktionen können aber zu Problemen bei der Befruchtung einer Eizelle führen, wenn der Samenerguss nicht bzw. verfrüht stattfindet (und nicht innerhalb der Frau).

      Eine Studie von 2019 zeigt sogar, dass Viagra Sperma und damit die Fertilität von Männern positiv beeinflussen kann (7). Damit sollte Viagra sorglos eingenommen werden können. 

      Schneller nach dem Orgasmus wieder Sex haben  

      Studien deuten darauf hin, dass Viagra eine weitere Wirkung hat, die sich positiv auf eine vorzeitige Ejakulation auswirken könnte, nämlich die Verkürzung der Erholungsphase (5, 9). Die Erholungsphase (Refraktärzeit) beschreibt den Zeitraum zwischen dem Orgasmus und wann man wieder sexuell erregt werden kann. Direkt nach dem Orgasmus wird der Penis schlaff und ein weiterer Orgasmus ist  physiologisch erstmal nicht möglich. Viagra kann diese Zeit deutlich verkürzen; somit ist der Mann schneller wieder für Sex bereit . Die Wirkung von Viagra sollte   30 bis 60 Minuten nach Einnahme eintreten und   im Durchschnitt 4 Stunden anhalten. In dieser Zeit kann es mehrmals zu einer Erektion kommen, wodurch sich das Problem der vorzeitigen Ejakulation verbessern kann, da das Durchhaltevermögen nach dem ersten Orgasmus gesteigert wird

      Grenzen und Alternativen zu Viagra bei vorzeitiger Ejakulation 

      Zwar kann Viagra die Zeit der Erektion verlängern und die Erholungsphase verkürzen, aber es hat keine klare Wirkung auf typische Symptome einer vorzeitigen Ejakulation, wie die Empfindlichkeit des Penis oder die Zeit bis zur Ejakulation. Viagra wirkt auch nicht gegen Versagensangst und erhöht nicht die sexuelle Lust. Somit kann Viagra nicht als  Allheilmittel gegen vorzeitige Ejakulation gesehen werden

      Auch wenn Viagra nicht unbedingt die vorzeitige Ejakulation therapieren kann, gibt es viele nachgewiesene Alternativen, die einem verfrühten Samenerguss entgegenwirken können. 

      Verhaltenstherapie

      Da psychische Faktoren bei der vorzeitigen Ejakulation eine zentrale Rolle spielen, wird häufig eine Verhaltenstherapie empfohlen, um die Gründe der vorzeitigen Ejakulation zu besprechen und Strategien zum Verzögern der Ejakulation zu erlernen. Ist   der Patient in einer festen Beziehung, wird auch der Partner oder die Partnerin herangezogen, um zu besprechen, wie man zusammen an das Problem herangehen und die sexuelle Befriedigung in der Partnerschaft verbessern kann. 

      Stopp-Start-Methode und die Squeeze-Methode 

      Bei dieser Technik soll der Samenerguss verzögert und Versagensängste abgebaut werden. So soll erlernt werden, die Erregung bewusster wahrzunehmen und besser zu kontrollieren. Dabei wird der Mann durch sich selbst (Masturbation) oder durch seinem Partner oder seiner Partnerin stimuliert (zuerst manuell, später auch beim Sex) bis er das Gefühl hat, gleich zu kommen. Bei der Stopp-Start-Methode wird die Stimulation angehalten, bis der Mann das Gefühl hat, wieder weniger erregt zu sein. 

      Bei der Squeeze-Methode drückt der Mann oder die andere Person eine Stelle direkt unterhalb der Eichel 10 bis 20 Sekunden lang zusammen. Hierdurch wird die Ejakulation gestoppt und die Erektion vermindert. Bei beiden Methoden kann die Stimulation wieder nach 30 Sekunden aufgenommen werden. Durch regelmäßige Übungen können Männer eine gewisse Kontrolle über ihre Erregung erreichen und lernen, ihre Ejakulation 5 bis 10 Minuten oder sogar länger hinauszuzögern. 

      Medikamentöse Therapie 

      In manchen Fällen, bei denen eine Psychotherapie nicht ausreicht, kann auf eine medikamentöse Therapie zurückgegriffen werden. 

      Lokalanästhetika (z.B. Lidocain oder Prilocain) können als Cremes, Gels oder Sprays auf den Penis aufgetragen werden und dadurch die Erregbarkeit des Penis reduzieren. Die Wirkung tritt nach circa 20 Minuten ein. Allerdings können sich die Lokalanästhetika beim Sex auch auf die Empfindlichkeit der Partnerin auswirken. 

      Psychopharmaka wie Clomipramin und Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) (z.B. Dapoxetin, Fluoxetin, Sertralin und Paroxetin) können verwendet werden, um die Zeit bis zum Samenerguss hinauszuzögern. Dabei sollten die Medikamente einige Stunden vor dem Sex eingenommen werden, um die Ejakulationslatenzzeit zu verlängern. In Deutschland ist seit 2009 das Medikament Priligy mit dem Wirkstoff Depoxetin zur Behandlung von vorzeitiger Ejakulation zugelassen. Andere Wirkstoffe sind noch nicht für die Behandlung von vorzeitiger Ejakulation zugelassen und können daher nur für den nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch von Ärzten und Ärztinnen verschrieben werden. 

      Zusammenfassung

      Viagra verzögert grundsätzlich nicht “das Kommen” und ist auch kein Allheilmittel gegen vorzeitigen Samenerguss. Das Präparat kann durch eine verbesserte Erektionsfähigkeit und eine verkürzte Erholungsphase helfen,  eine Erektion länger beizubehalten und folglich länger beim Sex durchzuhalten. Das Medikament bietet aber keine endgültige Lösung zur Minderung der typischen Symptome einer vorzeitigen Ejakulation. Allerdings existieren eine Vielzahl anderer Möglichkeiten, um dieses Problem zu lösen. Am besten besprichst Du mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin, welches für Dich am passendsten wäre. 

      Häufige Fragen
      Quellenangaben
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