Der Wirkstoff Tadalafil gehört zur Gruppe der PDE-5-Hemmer. Tadalafil wird überwiegend zur Behandlung erektiler Dysfunktion eingesetzt. Der Wirkstoff findet aber auch als Blutdrucksenker Anwendung. Du möchtest Tadalafil als Blutdrucksenker nutzen? Was Du dabei beachten solltest, erfährst Du hier.
Die PDE-5-Hemmer, Sildenafil und Tadalafil, sind zur Behandlung pulmonaler Hypertonie zugelassen.
Die gefäßerweiternde und -entspannende Wirkung von PDE-5-Hemmer hilft, den Blutdruck zu senken.
Die Einnahme von Tadalafil bei niedrigen oder unkontrollierten Blutdruck, vorliegenden Herz-Kreislauferkrankungen und zusammen bestimmten Medikamenten kann Risiken mit sich bringen.
Neben erektiler Dysfunktion ist der bevorzugte Einsatzbereich der PDE-5-Hemmer der pulmonalen Hypertonie (Lungenhochdruck). Sildenafil wurde ursprünglich zur Behandlung von Bluthochdruck entwickelt. Die erektionsfördernde Wirkung wurde per Zufall festgestellt. Momentan werden die PDE-5-Hemmer Sildenafil und Tadalafil zur Behandlung von Lungenhochdruck eingesetzt. Pulmonale Hypertonie beschreibt einen erhöhten Bluthochdruck im Lungenkreislauf. Diese Erkrankung führt zu einer starken Einschränkung der Rechtsherzfunktion. Bei einer späten Diagnose kann sich die Lebenserwartung von Patient*innen stark reduzieren.
PDE-5-Hemmer, wie Tadalafil, wirken, indem sie das Enzym Phosphodiesterase-5 blockieren, was gleichzeitig den Abbau des Substanz Guanin-Monophosphat (cGMp) verzögert. Dabei entspannen und erweitern sich die Blutgefäße im Körper, unter anderem auch die der Lunge . Dadurch kann das Herz leichter Blut durch die Lunge pumpen, wodurch der Blutdruck in der Lungegesenkt wird.
Männer mit Bluthochdruck haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer erektilen Dysfunktion. Blutdrucksenker können sich also positiv auf eine erektile Dysfunktion auswirken. In manchen Fällen kann sich aber eine erektile Dysfunktion als Folge des Blutdrucksenkers entwickeln. Ob das durch das Medikament oder den Blutdruckabfall kommt, bleibt unklar. Die Nebenwirkung “erektile Dysfunktion” ist einer der Hauptgründe des Absetzens von Blutdrucksenkern.
Im Gegensatz zu anderen blutdrucksenkenden Medikamenten wirken sich PDE-5-Hemmer positiv auf die erektile Dysfunktion und Bluthochdruck aus. Deshalb bieten sie sich vor allem bei der Behandlung von Männern mit diesen beiden Indikationen. Vor allem Tadalafil ist wegen der langen Wirkzeit zur Behandlung von Bluthochdruck vorteilhaft (3).
Bei gesunden Männern ist der Blutdruckabfall durch Tadalafil so gering, dass er eigentlich nicht zu spüren ist. Liegen allerdings bestimmte Erkrankungen vor oder werden bestimmte Medikamente schon eingenommen, kann die Einnahme von Tadalafil Risiken mit sich bringen.
Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem:
Tadalafil kann sich bei Patienten mit zu niedrigen Blutdruck (Hypotonie) negativ auswirken. Die Risiken können dabei variieren, weshalb mit dem Arzt oder mit der Ärztin individuell besprochen werden soll, ob die Einnahme in Frage kommt.
Die blutdrucksenkende Wirkung von Tadalafil kann bei Personen mit unkontrolliertem Blutdruck oder großen Blutdruckschwankungen ein Problem darstellen. Denn indem der Blutdruck kurzfristig gesenkt wird, bevor er wieder ansteigt, kann sich das Risiko für kardiovaskuläre Probleme und sogar für das Auftreten eines Herzinfarkts erhöhen.
Bluthochdruck kann mit anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergehen. Allgemein kann Tadalafil durch ihre blutdrucksenkende Wirkung einen positiven Effekt auf Herz-Kreislauf-Probleme haben. In welchen Fällen Tadalafil sich positiv oder negativ auf bestehende Herz-Kreislauf-Probleme auswirkt, bleibt jedoch unklar (5, 6). Aufgrund von möglichen Nebenwirkungen sollte man bei aktuellen oder zurückliegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen, bevor Tadalafil eingenommen wird. Von der Einnahme von Tadalafil, u.a. bei einem Herzinfarkt in den letzten 90 Tagen, instabiler Angina pectoris oder Schlaganfall in den letzten 6 Monaten, wird abgeraten.
Bei einer Einnahme von Medikamenten, wie Nitraten zur Behandlung von Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen, sollte auf Tadalafil verzichtet werden. Denn die Wechselwirkung zwischen den Medikamenten kann zu einem gefährlichen Abfall des Blutdrucks führen. Auch sogenannte Alphablocker (Doxazosin), die zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden, können schwere Wechselwirkungen haben und zu einem kurzfristigen, schnellen Blutdruckabfall führen.
Laut aktueller Studienlage ist die Einnahme von Tadalafil mit anderen Blutdrucksenkern (außer Nitraten und Alphablockern) ohne starke Neben- oder Wechselwirkungen möglich (3, 5).
Hierzu gehören
Bei einer gleichzeitigen Einnahme von Tadalafil und anderen Blutdrucksenker kann es ein geringes Risiko für einen Blutdruckabfall geben. Dieses Risiko wird aber minimiert, indem der Arzt oder die Ärztin zuerst eine niedrige Dosierung von Tadalafil verschreibt. Mit der Zeit kann, wenn nötig und die Verträglichkeit gegeben ist, die Dosierung erhöht werden.
Um eine Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie) zu behandeln, beträgt die tägliche Dosis von Tadalafil einmal 40 mg (2). Allerdings kann sich schon eine niedrige Dosierung von Tadalafil (5 mg) positiv auf den Bluthochdruck auswirken (3). Letztendlich hängt die Dosierung von unterschiedlichen Faktoren ab, u.a. die Einnahme anderer Medikamente oder das Vorliegen anderer Erkrankungen. Die geeignete Dosierung wird ärztlicherseits festgelegt..
Grundsätzlich ist Tadalafil ein wirksames Mittel zur Behandlung von Bluthochdruck. Die Einnahme von Tadalafil zusammen mit niedrigen und unkontrollierten Blutdruck, Herz-Kreislauferkrankungen oder Nitraten und Alphablockern kann allerdings zu bestimmten gesundheitlichen Risiken führen. Daher ist es wichtig, dem Arzt oder der Ärztin vor der Einnahme von Tadalafil über vorliegende Erkrankungen oder anderen verschriebenen Medikamenten zu erzählen.
1. Abbot, A. (2023) PDE-5-Hemmer gegen Erektionsprobleme. Aufgerufen am 4.09.2023. https://www.euroclinix.net/de/impotenz/pde-5-hemmer.
2. Klein, S. (2019) Tadalafil. Aufgerufen am 4.09.2023. https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Tadalafil.
3. Grossman, E. (2022) The role of tadalafil in treated hypertensive patients with erectile dysfunction. Aufgerufen am 4.09.2023. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/jch.14434 .
4. Kanani, A. (2023) Does Cialis (Tadalafil) lower blood pressure?
https://www.chemistclick.co.uk/news/does-tadalafil-lower-blood-pressure.
5. Kloner, R.A. (2004) Cardiovascular Effects of the 3 Phosphodiesterase-5 Inhibitors Approved for the Treatment of Erectile Dysfunction. Aufgerufen am 4.09.2023. https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/01.cir.0000146906.42375.d3.
6. Bankhead, C. (2023) Erectile Dysfunction Drugs May Have Major Cardiovascular Benefits. Aufgerufen am 4.09.2023. https://www.medpagetoday.com/meetingcoverage/aua/104272.
Die typischen natürlichen Potenzmittel, wie Ginseng, Ginkgo, Zink und Magnesium sowie potenzsteigernde Lebensmittel, wie Austern und dunkle Schokolade, sind auch für Diabetiker geeignet. Allerdings ist die Studienlage noch nicht ausreichend (7, 8).
Tadalafil kann auf Prostatabeschwerden lindernd wirken. Bei bestimmten Erkrankungen der Prostata kann Tadalafil somit hilfreich sein.
Hierzu liegen keine Daten vor. Der PSA-Wert kann allgemein schwanken und wird durch diverse Faktoren (Samenerguss, Radfahren und weitere) beeinflusst. Es handelt sich beim PSA-Wert meist um keinen von den Krankenkassen anerkannten Diagnose-Parameter.
Tadalafil wird bei Prostatabeschwerden grundsätzlich ein Mal täglich eingenommen.
Schon nach einer Woche zeigten sich in Zulassungsstudien erste Besserungen. Deutliche Änderungen sind nach ca. zwölf Wochen zu erwarten.
Der Einsatz von Tadalafil zur Behandlung einer Prostataentzündung ist unüblich. In Studien wurde dennoch festgestellt, dass die Symptome einer Prostatitis durch Tadalafil gelindert werden können.
Dies hängt vom Individualfall ab. Allgemein ist eine Einnahmedauer von mindestens drei Monaten normal.